In dem märchenhaften Roman Die Klatschmohnfrau gibt es ein Wiedersehen mit der Dame in Blau. Marthe ist siebzig und führt ein völlig zurückgezogenes Leben als Witwe. Fast fünfzig Jahre war sie mit Edouard verheiratet, einem Mann, den ihr Vater für sie ausgesucht hatte. Pflichtbewusst und rücksichtsvoll hat sie immer für andere gelebt, den ernsten Edouard, ihre Kinder und später die Enkelkinder. Und dann lernt sie Félix kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, Marthes erste große Liebe. Félix, der Maler ist und noch einmal zehn Jahre älter, wirbelt ihr Leben völlig durcheinander. Sie, die stets dunkelblau gekleidet war, kauft sich ein rot gemustertes Kleid, klatschmohnrot wie das der jungen Frau, die sie auf der Straße gesehen hat. Von ihren überraschten und peinlich berührten Kindern lässt sie sich nicht im geringsten in ihrem neuen Lebensgefühl beirren. Voller Selbstbewusstsein und Fröhlichkeit genießt Marthe mit Félix ihre Liebe. Von der Hardcover-Ausgabe Die Klatschmohnfrau wurden bisher über 50.000 Exemplare verkauft. Jetzt erstmals als Taschenbuch.
Rezension
"Dieses kleine Buch läßt es einem warm ums Herz werden." Les Echos
Portrait
Noëlle Châtelet, geboren 1944, war Dozentin für Kommunikationswissenschaften. Sie hat Romane, Erzählungen und Essays veröffentlicht. Sie erhielt den Prix Goncourt de la Nouvelle und für »Die Dame in Blau« den Prix Anne de Noailles der Academie Française. Die Gesamtauflage ihrer Bücher liegt bei über 700.000 Exemplaren. Noëlle Châtelet lebt und arbeitet in Paris.
Uli Wittmann wurde am 17. 6. 1948 in Schledehausen geboren; Studium der Anglistik, Romanistik, Pädagogik und Ethnologie in Hamburg, London und Paris. Maîtrise (Magister) in Ethnologie (Paris), Promotion über anglophone afrikanische Literatur in Hamburg. (Der Konflikt zweier Wertsysteme im Ibo-Roman, Bouvier Verlag, Bonn 1978).Seit 1971 in Paris. Zehn Jahre Tätigkeit als DAAD-Lektor bzw. Dozent in Paris. Zwei Jahre Dozent an der Universität Port Harcourt in Nigeria (1980-1982). Seit 1982 freischaffender literarischer Übersetzer aus dem Englischen und Französischen. Schwerpunkte: zeitgenössische französische Literatur sowie (englisch- und französischsprachige) afrikanische und karibische Literatur. Diverse Lesereisen mit Ben Okri, Maryse Condé, Michel Houellebecq, Philippe Djian, Noëlle Châtelet und J.M.G. Le Clézio durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Übersetzungen Aus dem Englischen: Es'kia MPHAHLELE: Chirundu, Hammer, 1984.Breyten BREYTENBACH: Mouroir. Spiegelungen eines Romans, KiWi, 1987.Ben OKRI: Die hungrige Straße, KiWi, 1994.Ben OKRI: Verfängliche Liebe, KiWi, 1996.Caryl PHILLIPS: Emily und Cambridge, Fischer Taschenbuch, 1996. Aus dem Französischen: Simone SCHWARZ-BART: Ti Jean oder die große Reise, Hammer, 1982.Victor SEGALEN: Die Ästhetik des Diversen, Qumran, 1983.Victor SEGALEN: Aufbruch in das Land der Wirklichkeit, Qumran, 1983.Abdelhak SERHANE: Messauda, Edition Orient, 1987.Sony LABOU TANSI: Die tödliche Tugend des Genossen Direktor, KiWi , 1985.Sony LABOU TANSI: Antoine hat mir sein Schicksal verkauft, SR, 1992.Françoise BOUILLOT: Der Schlamm, Hanser, 1992.Maryse CONDÉ: Segu - Die Mauern aus Lehm, KiWi, 1988; Unionsverlag, 2012.Maryse CONDÉ: Wie Spreu im Wind, KiWi, 1993; Unionsverlag, 2013.Roland TOPOR: Je t'aime. Ein Sprachführer der Liebe, Kehayoff, 1999.Yves LEBEAU: Hungerstreik, WDR, 1999.Jean-Luc LAGARCE: Die Reise nach Den Haag, SR, 2000.Hector BIANCIOTTI: Wie die Spur des Vogels in der Luft, DVA, 2002.J.M.G. LE CLÉZIO: Wüste, KiWi, 1989.J.M.G. LE CLÉZIO: Onitsha, KiWi, 1993.J.M.G. LE CLÉZIO: Diego und Frida, Hanser, 1995.J.M.G. LE CLÉZIO: Fliehender Stern, KiWi, 1996.J.M.G. LE CLÉZIO: Ein Ort fernab der Welt, KiWi, 2000.J.M.G. LE CLÉZIO: Fisch aus Gold, KiWi, 2003.J.M.G. LE CLÉZIO: Revolutionen, KiWi, 2006.J.M.G. LE CLÉZIO: Der Afrikaner, Hanser, 2007.J.M.G. LE CLÉZIO: Lied vom Hunger, KiWi, 2009.J.M.G. LE CLÉZIO: Pawana, KiWi, 2009.J.M.G. LE CLÉZIO: Der Yama-Baum und andere Geschichten, KiWi, 2013.Noëlle CHATELET: Die Dame in Blau, KiWi, 1997.Noëlle CHATELET: Die Klatschmohnfrau, KiWi, 1999.Noëlle CHATELET: Das Sonnenblumenmädchen, KiWi, 2000.Noëlle CHATELET: Mit dem Kopf zuerst, KiWi, 2002.Noëlle CHATELET: Die letzte Lektion, KiWi, 2005.Noëlle CHATELET: Geliebte Enkelin, KiWi, 2011.Michel HOUELLEBECQ: Elementarteilchen, DuMont, 1999.Michel HOUELLEBECQ: Plattform, DuMont, 2002.Michel HOUELLEBECQ: Die Möglichkeit einer Insel, DuMont, 2005.Michel HOUELLEBECQ: Karte und Gebiet, DuMont, 2011.Michel HOUELLEBECQ: Karte und Gebiet, Drehbuch von Philippe Harel, 2013.Philippe DJIAN: Schwarze Tage, weiße Nächte, Diogenes, 2002.Philippe DJIAN: Sirenen, Diogenes 2003.Philippe DJIAN: In der Kreide, Diogenes, 2004.Philippe DJIAN: Reibereien, Diogenes, 2005.Philippe DJIAN: Die Frühreifen, Diogenes, 2006.Philippe DJIAN: Doggy Bag, Eins, Diogenes, 2009.Philippe DJIAN: Doggy Bag, Zwei, Diogenes, 2009.Philippe DJIAN: Doggy Bag, Drei, Diogenes, 2009.Philippe DJIAN: Doggy Bag, Vier, Diogenes, 2009.Philippe DJIAN: Doggy Bag, Fünf, Diogenes, 2009.Philippe DJIAN: Doggy Bag, Sechs, Diogenes, 2009.Philippe DJIAN: Die Leichtfertigen, Diogenes, 2011.Alexis JENNI: Die französische Kunst des Krieges, Luchterhand, 2012.Colombe SCHNECK: Die Entschädigung, btb-Verlag, 2015.
Ein lebensbejahender Roman, der die Leserin glücklich macht. Dass Marthe im Herbst ihres Lebens nochmal DIE Liebe ihres Lebens findet und nichts sie aufhält, macht Mut und Freude.Ein lebensbejahender Roman, der die Leserin glücklich macht. Dass Marthe im Herbst ihres Lebens nochmal DIE Liebe ihres Lebens findet und nichts sie aufhält, macht Mut und Freude.
Wer behauptet, dass die Liebe etwas für junge Menschen ist? Chatelet beweist in ihrem wunderbar warmherzigen Roman das Gegenteil. Unwahrscheinlich einfühlsam und schön geschrieben.Wer behauptet, dass die Liebe etwas für junge Menschen ist? Chatelet beweist in ihrem wunderbar warmherzigen Roman das Gegenteil. Unwahrscheinlich einfühlsam und schön geschrieben.
Herzlichen Dank an die Kundin, die mir dieses Buch empfohlen hat! Ein Kleinod! Es beginnt mit dem Mann mit den hundert Halstüchern, der Marthe in ihrem Stammcafé zutrinkt. Nach 20 Jahren Teetrinkens hat sie plötzlich wieder Lust auf Kaffee. Und während die beiden sich näher kommen, entdeckt Marthe Gefühle und Begriffe wieder, dieHerzlichen Dank an die Kundin, die mir dieses Buch empfohlen hat! Ein Kleinod! Es beginnt mit dem Mann mit den hundert Halstüchern, der Marthe in ihrem Stammcafé zutrinkt. Nach 20 Jahren Teetrinkens hat sie plötzlich wieder Lust auf Kaffee. Und während die beiden sich näher kommen, entdeckt Marthe Gefühle und Begriffe wieder, die sie vor langer Zeit als Jungmädchenträume begraben hatte. Noelle Chatelet läßt uns auf wunderbare Weise teilhaben an dieser Entwicklung, in der sich ein eintöniges, gefühlsarmes Leben nach Jahrzehnten der Langeweile endlich von schwarzweiss auf bunt umstellt, von beige auf klatschmohnrot.
"Nicht mehr allein zu handeln, allein zu denken, lässt sie die Einsamkeit ermessen, in der sie mit und anschließend ohne Edmond gelebt hat. Es muss ein Zwischendasein gewesen sein, eine lange Wartezeit in Schwarzweiß und ohne Worte. Der Farbfilm ihres Lebens hat erst jetzt begonnen."
Ganz langsam, begleitet von ihren..."Nicht mehr allein zu handeln, allein zu denken, lässt sie die Einsamkeit ermessen, in der sie mit und anschließend ohne Edmond gelebt hat. Es muss ein Zwischendasein gewesen sein, eine lange Wartezeit in Schwarzweiß und ohne Worte. Der Farbfilm ihres Lebens hat erst jetzt begonnen."
Ganz langsam, begleitet von ihren Kindern, Enkelkinder und einem Kellner, erwacht die fast 70jährige Marthe aus ihrem langweiligen, routinierten Dasein. Erstaunt und zum Teil ängstlich entdeckt sie Gefühle, die in einer langen Ehe mit einem leblosen Ehemann verschüttet wurden.
Wunderschön geschrieben, man kann sich den Gefühlen nicht entziehen.
Marthe ist siebzig und führt ein völlig zurückgezogenes Leben als Witwe. Fast 50 Jahre war sie mit Edmond verheiratet und hat pflichtbewusst immer nur für andere gelebt. Und dann lernt sie Félix kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Félix, der Maler ist und noch einmal zehn Jahre...Marthe ist siebzig und führt ein völlig zurückgezogenes Leben als Witwe. Fast 50 Jahre war sie mit Edmond verheiratet und hat pflichtbewusst immer nur für andere gelebt. Und dann lernt sie Félix kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Félix, der Maler ist und noch einmal zehn Jahre älter, wirbelt ihr Leben völlig durcheinander. Sie, die stets dunkelblau gekleidet war, kauft sich ein rot gemustertes Kleid, klatschmohnrot wie das der jungen Frau, die sie auf der Straße gesehen hat. Von ihren überraschten und peinlich berührten Kindern lässt sie sich nicht im Geringsten in ihrem neuen Lebensgefühl irritieren. (Klappentext)
Marthe ist alt geworden. Und so fühlt sie sich auch. Ihr Tag verläuft im immer gleichen Rhythmus. Sie steht immer zur gleichen Zeit auf, trinkt den gleichen Tee. Sie kleidet sich dezent, wie es sich für eine Witwe ihres Alters gehört. Und jeden Abend sitzt sie zuhause und wartet auf einen möglichen Anruf ihrer Enkel. Unbewusst ist sie dankbar für ihre altersbedingten körperlichen Beschwerden, denn um die muss sie sich kümmern, indem sie peinlichst genau auf ihre Medikamente achtet und stets „in sich reinhorcht“.
Im Grunde verliefen die letzten 50 Jahre ihres Lebens so unspektakulär. Als junges Mädchen wurde sie von ihrem Vater an einen Mann verheiratet, der zwar ein Ernährer war, aber niemals ein liebender Ehemann. Der es sich im Gegenteil zur Mission gemacht hatte, dem damals noch jungen Mädchen sämtliche romantischen „Flausen“ auszutreiben. „Romantisch. … Wie oft hatte sie dieses unselige Wort schon gehört! Zunächst von ihrem Vater, der den verrückten Ideen des kleinen, allzu sensiblen, allzu überspannten Mädchens bis in den hintersten Winkel nachgestellt hatte; und dann von Edmond, dessen Prinzipien und dessen Dünkel die spärlichen, noch verbleibenden Funken ihrer Phantasie, ihrer Träume, endgültig erstickt hatten!“
Nun im Alter von 70 Jahren lernt sie Félix kennen. Und plötzlich ist alles anders. Denn dieser Mann ist anders, ganz anders, als sie es je kennengelernt hat. Viel eher so, wie der Prinz, von dem sie träumte, als sie 17 war.
Marthe blüht auf. Es ist wunderschön zu lesen, wie die Lebensfreude von ihr Besitz ergreift, zunächst in kleinen, zögerlichen Schritten, bis hin zum neuen großen Lebensglück. Welch ein schöner und tröstlicher Gedanke, dass so etwas auch im fortgeschrittenen Alter noch möglich sein kann!
Und am Ende bleibt mir nur der Wunsch, dass Marthe und Félix noch möglichst viel kostbare Zeit miteinander verbringen können.
Liebe kennt keine Altersgrenze
von einer Kundin/einem Kunden
am 03.05.2006
Marthe ist zum ersten Mal richtig verliebt- mit 70 Jahren.
Diese feinfühlend erzählte Geschichte lässt einen Liebe, Glück, Ängste und Eifersucht von Marthe mitfühlen und zeigt, dass wahre Liebe keine Altersgrenze hat und keinen Unterschied zwischen jungen und alten Menschen macht.
Ein wirklich liebenswertes Buch!