Sie sind Pioniere in eine ungewisse Alterszukunft – die Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge. Ab 2030 wird Wohnraum ein Problem für uns sein. Dann wird es spannend, denn wir werden das Älterwerden neu erfinden müssen. Für dieses Buch haben die Journalistinnen Hastrich und Lueg vieles selbst ausprobiert: Alters-WG. Tiny House. Dauercamping. Mehrgenerationenhaus. Auswandern. Altenheim. Öko-Bauernhof.
Und sich die Fragen gestellt: Welche Lebensform streben wir für später an? Welche passt zu uns? Was wird uns später wirklich glücklich machen? Was wird uns wichtig sein? Mit persönlichem Erfahrungsbericht, Experteninterviews und Faktenchecks.
»Sie fragen Menschen, Experten und ganz Normale, die von den Vor-und Nachteilen erzählen. Das ist kein bisschen spröde oder langweilig. Im Gegenteil: ein Vergnügen, weil voller Lust, voller Lebenslust!« Christine Westermann
„Statt einsam gemeinsam - Wie wir im Alter leben wollen“ ist ab einem gewissen Alter eine ausgesprochene interessante und wichtige Frage. Und da ich von dem Autorinnen-Gespann schon „Das Schönste an uns sind wir“ gelesen habe, hat mich dieses Buch besonders interessiert.
Christiane Hastrich und Barbara Lueg gehen auch dieses Thema wieder sehr persönlich an. Sie besuchten 8 verschiedene Wohnmodelle, die sie selbst für eine kurze Zeit ausprobierten. Danach gibt es Interviews mit Bewohnern oder den Betreibern und am Ende einen Faktencheck, was die jeweiligen Modelle kosten würden, was beachtet werden muss und wie die rechtlichen Möglichkeiten überhaupt sind.
Als erstes sind sie nach Bremen in die Alters-WG des ehemaligen Bremer Bürgermeisters Henning Scherf gefahren. Da haben sie sich allerdings auch gleich eine echte Sahneschnitte ausgesucht! Denn Henning Scherf und seine Frau haben sich mit 8 gemeinsamen Freuden schon mit 50 Jahren dazu entschlossen, dass sie gemeinsam alt werden wollen. Nach drei Jahren hatten sie ein Haus gefunden, dass sich entsprechend der 10 zukünftigen Besuchern umgestalten ließen. Jetzt leben die WG-Bewohner bereits seit 30 Jahren zusammen. Natürlich haben einige Bewohner gewechselt, aber der Zusammenhalt und das Konzept stimmen immer noch.
Danach sind die Autorinnen in ein kleines „Tiny-House-Dorf“ gezogen, was natürlich ein richtig großer Kontrast war. Danach ging es auf einen Bauernhof, wo die alten Herrschaften in den unterschiedlichsten Konstellationen zusammenleben konnten, dann auf einen Dauercampingplatz, in ein Ökodorf in der Schweiz, ein Mehrgenerationenhaus und eine Seniorenresidenz. Und sie besuchen eine Frau, die sogar noch einmal ein ganz neuen Anfang gewagt hat.
Mich haben diese Erfahrungen der beiden Journalistinnen und die Interviews mit den alten Herrschaften sehr berührt. Ich bin jetzt (2021) 58 Jahre alt. Und ich habe mir tatsächlich noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wie das Leben nach dem Rentenbeginn weitergehen soll. Es sah bisher eher ganz konservativ aus. Wir bleiben möglichst lange in unserer Wohnung wohnen. Und wenn wir das nicht mehr können, dann ziehen wir in ein Seniorenheim oder Pflegeheim um. Wobei sich bei dieser angedachten Wohnform natürlich immer die Frage stellt, was gibt die Rente und das vielleicht Ersparte her. Was können wir uns dann tatsächlich leisten. Und jetzt stelle ich fest, dass ich sogar schon spät dran bin, wenn ich eine andere Wohnform im Alter leben möchte.
Dieses Buch ist kein Ratgeber. Es ist eher ein ausgesprochen gut und unterhaltsam zu lesender Bericht, der Lust macht, sich ausführlicher mit dem Thema zu beschäftigen. Ich denke, dass es ein Buch für die Generation ist, deren Kinder aus dem Haus sind. Häufig ist diese Zeit ein massiver Bruch mit dem bisherigen Leben. Das Haus/die Wohnung ist plötzlich zu groß. Sucht man sich etwas Neues? Und wenn ja, was? Soll das neue oder auch alte Heim bis zum Tode reichen, oder steht dann noch einmal ein Wechsel an? Insofern ist es durchaus eine Zeit, wo man schon einmal überlegen kann, was man sich für die Zukunft wünscht. Reisen, solange es geht? In den Süden ziehen? Eine Gemeinschaft mit Gleichaltrigen? Oder doch lieber eine Mischung, wo jung und alt zusammenleben und sich gegenseitig noch etwas zu geben haben. Möglichst große Eigenständigkeit, oder doch viel Gemeinschaftlichkeit. Vielleicht ist auch beides möglich!?
Bei mir hat dieses Buch Wünsche geweckt. Es hat mir aber auch Grenzen aufgezeigt. Sowohl finanzielle als auch menschliche. Ich selbst bin eher eine Einzelgängerin. Doch trotzdem könnte ich mir im Alter eine Gemeinschaft vorstellen, in der ich zu nichts gezwungen werde und dabei sein kann, wenn ich möchte. Aber wäre das wirklich das richtige für mich? Und wenn ja, wie findet man so eine Gemeinschaft? Alters-WG oder doch lieber eine Mehrgenerationengemeinschaft? Und wenn ich mich entschieden habe, wie und wo finde ich das, was ich suche? Dies ist das Einzige, was mir an diesem Buch fehlt! Ich hätte gerne am Ende ein Verzeichnis gehabt, wo man Informationen und Ansprechadressen für die verschiedenen Wohnmodell findet. Außerdem hatte ich bei allen Modellen das Gefühl, dass sie nicht unbedingt für Geringverdiener gedacht sind.
Besonders gut haben mir die eingestreuten Songtexte (englisch) gefallen, die alle von Liedern meiner Generation sind. Ein kleiner Soundtrack unserer Zeit.
Lesefuchs - Bücher mit Herz aus Bargteheide am 04.04.2021
Bewertungsnummer: 1476436
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
„Gemeinsam statt einsam - Wie wir im Alter leben wollen“ ist ab einem gewissen Alter eine ausgesprochene interessante und wichtige Frage. Und da ich von dem Autorinnen-Gespann schon „Das Schönste an uns sind wir“ gelesen habe, hat mich dieses Buch besonders interessiert.
Christiane Hastrich und Barbara Lueg gehen auch dieses Thema wieder sehr persönlich an. Sie besuchen 8 verschiedene Wohnmodelle, die sie selbst für eine kurze Zeit ausprobieren. Danach gibt es Interviews mit Bewohnern oder den Betreibern und am Ende einen Faktencheck, was die jeweiligen Modelle kosten würde, was beachtet werden muss und wie die rechtlichen Möglichkeiten überhaupt sind.
Als erstes sind sie nach Bremen in die Alters-WG des ehemaligen Bremer Bürgermeisters Henning Scherf gefahren. Da haben sie sich allerdings auch gleich eine echte Sahneschnitte ausgesucht! Denn Henning Scherf und seine Frau haben sich mit 8 gemeinsamen Freuden schon mit 50 Jahren dazu entschlossen, dass sie gemeinsam alt werden wollen. Nach drei Jahren hatten sie ein Haus gefunden, dass sich entsprechend der 10 zukünftigen Besuchern umgestalten ließen. Jetzt leben die WG-Bewohner bereits seit 30 Jahren zusammen. Natürlich haben einige Bewohner gewechselt, aber der Zusammenhalt und das Konzept stimmen immer noch.
Danach sind die Autorinnen in ein kleines „Tiny-House-Dorf“ gezogen, was natürlich ein richtig großer Kontrast war. Danach ging es auf einen Bauernhof, wo die alten Herrschaften in den unterschiedlichsten Konstellationen zusammenleben konnten, dann auf einen Dauercampingplatz, in ein Ökodorf in der Schweiz, ein Mehrgenerationenhaus und eine Seniorenresidenz. Und sie besuchen eine Frau, die sogar noch einmal ein ganz neuen Anfang gewagt hat.
Mich haben diese Erfahrungen der beiden Journalistinnen und die Interviews mit den alten Herrschaften sehr berührt. Ich bin jetzt (2021) 58 Jahre alt. Und ich habe mir tatsächlich noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wie das Leben nach dem Rentenbeginn weitergehen soll. Es sah bisher eher ganz konservativ aus. Wir bleiben möglichst lange in unserer Wohnung wohnen. Und wenn wir das nicht mehr können, dann ziehen wir in ein Seniorenheim oder Pflegeheim um. Wobei sich bei dieser angedachten Wohnform natürlich immer die Frage stellt, was gibt die Rente und das vielleicht Ersparte her. Was können wir uns dann tatsächlich leisten. Und jetzt stelle ich fest, dass ich sogar schon spät dran bin, wenn ich eine andere Wohnform im Alter leben möchte.
Dieses Buch ist kein Ratgeber. Es ist eher ein ausgesprochen gut und unterhaltsam zu lesender Bericht, der Lust macht, sich ausführlicher mit dem Thema zu beschäftigen. Ich denke, dass es ein Buch für die Generation ist, deren Kinder aus dem Haus sind. Häufig ist diese Zeit ein massiver Bruch mit dem bisherigen Leben. Das Haus/die Wohnung ist plötzlich zu groß. Sucht man sich etwas Neues? Und wenn ja, was? Soll das neue oder auch alte Heim bis zum Tode reichen, oder steht dann noch einmal ein Wechsel an? Insofern ist es durchaus eine Zeit, wo man schon einmal überlegen kann, was man sich für die Zukunft wünscht. Reisen, solange es geht? In den Süden ziehen? Eine Gemeinschaft mit Gleichaltrigen? Oder doch lieber eine Mischung, wo jung und alt zusammenleben und sich gegenseitig noch etwas zu geben haben. Möglichst große Eigenständigkeit, oder doch viele Gemeinschaftlichkeit. Vielleicht ist auch beides möglich!?
Bei mir hat dieses Buch Wünsche geweckt. Es hat mir aber auch Grenzen aufgezeigt. Sowohl finanzielle als auch menschliche. Ich selbst bin eher eine Einzelgängerin. Doch trotzdem könnte ich mir im Alter eine Gemeinschaft vorstellen, in der ich zu nichts gezwungen werde und dabei sein kann, wenn ich möchte. Aber wäre das wirklich das richtige für mich? Und wenn ja, wie findet man so eine Gemeinschaft? Alters-WG oder doch lieber eine Mehrgenerationengemeinschaft? Und wenn ich mich entschieden habe, wie und wo finde ich das, was ich suche? Dies ist das Einzige, was mir an diesem Buch fehlt! Ich hätte gerne am Ende ein Verzeichnis gehabt, wo man Informationen und Ansprechadressen für die verschiedenen Wohnmodell findet. Außerdem hatte ich bei allen Modellen das Gefühl, dass sie nicht unbedingt für Geringverdiener gedacht sind.
Besonders gut haben mir die eingestreuten Songtexte (englisch) gefallen, die Lieder meiner Generation sind. Ein kleiner Soundtrack unserer Zeit.
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