Als kleiner Junge verliert David Bader seine Mutter bei einem Autounfall. Am Steuer sitzt sein angetrunkener Vater Jonathan Bader. Dieser kommt nie über diese Tragödie hinweg. Er ist mit der Erziehung seines Sohnes überfordert, entfremdet sich von ihm und kapselt sich von der Aussenwelt ab.
Nach der Schulzeit entflieht David der Enge des Dorfes und der Kälte seines Vaters nach Basel. Im Gymnasium findet er in Tom Burckhardt einen Freund und Seelenverwandten. Sie engagieren sich für den Umweltschutz. In zunehmendem Masse radikalisieren sie sich im Kampf gegen den Autoverkehr. Zu spät erkennt David, welche Abgründe sich bei seinem Freund auftun.
Es gibt viele Dinge, die ich in diesem Buch wahnsinnig gut umgesetzt fand, aber ich fange einfach mal mit der Darstellung der Charaktere an. Man erfährt viel über die Vergangenheit der einzelnen Personen, was sie greifbar und mehrdimensional macht. Dadurch kann man sich gut ein Bild davon machen, wer diese Charaktere eigentlich sind und warum sie eben so sind, wie sie sich geben.
Auch die Parallelen zwischen dem Protagonist und seinem Vater, die im Laufe des Buches immer deutlicher werden, fand ich super eingebracht, was auch nochmal zum generellen Verständnis der Charaktere beigetragen hat.
Die Story selbst hat mich die ersten 100-150 Seiten, da muss ich ehrlich sein, nicht zu 100% gepackt. Ich empfand die Handlung als etwas schleppend, das kann jedoch auch meine subjektive Wahrnehmung sein! Danach ging es jedoch Bergauf, da auch der Handlungsstrang spannender wurde.
Was leider auch nicht ganz meins war, war der Schreibstil, der teils modern, teils sehr altmodisch war, was meinen Lesefluss ab und an gestört hat.
Aus diesen zwei Gründen musste ich leider einen Stern abziehen! Ansonsten muss ich aber sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und die einzelnen Themen wie Verlust, Radikalisierung, Ungerechtigkeit etc. sehr gut behandelt wurden.
VERLOREN ist die Geschichte eines Jungen, dessen Leben durch den plötzlichen Unfalltod seiner Mutter, völlig aus der Bahn gerät.
Ohne Rückhalt, alleingelassen und unverstanden, gerät er in einen Strudel von Ereignissen, die ihn langsam in den Abgrund zu ziehen drohen. Als Mobbingopfer in der Schule und anderen Begebenheiten, zieht er sich in sich zurück.
Erst sein Umzug nach Basel ermöglicht es ihm, sich zu öffnen, im Umweltschutz zu engagieren und Freunde zu finden. Aber es ist nicht alles wie es scheint und das erkennt David erst im Laufe der Zeit. Rechtfertigt eine gute Absicht eine böse Tat?
Die Geschichte startet langsam und nimmt immer mehr Fahrt auf. Der Spannungsbogen erhöht sich deutlich im Laufe des Buches.
Die beiden Hauptfiguren wurden sehr gut charakterisiert. Sie wirken authentisch und ihre Handlungen sind dementsprechend nachvollziehbar, Man kann in ihre Gedanken und Gefühlswelten eintauchen, ihre Entwicklung verfolgen.
Die Nebenfiguren stehen ihnen in nichts nach, bleiben nur etwas im Hintergrund.
Der Autor hat hier ein beeindruckendes Erstlingswerk vorgelegt!
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