Port Angeles, Trinidad. In den sonnendurchglühten Gassen mischt sich das vielstimmige Geschrei der Händler mit Vogelgezwitscher und Verkehrslärm; es riecht nach Gewürzen und reifen Früchten. Unter stillen, schattigen Bäumen ruht Fidelis, der jahrhundertealte Friedhof der Insel. Hier arbeitet Emmanuel als Totengräber. Der junge Rastafari hat sein Zuhause verlassen, um seinen Vater zu finden. Als er Yejide trifft, hat das Schicksal ihre Wege längst fest miteinander verflochten. Und so beginnt dort, wo das Leben endet, eine magische Liebesgeschichte.
Ayanna Lloyd Banwo hat mich mit ihrem Roman sehr überrascht, denn mit so viel Mystik, Tod und Totenkult hatte ich nicht gerechnet. Und so war es anfangs für mich eine ungewohnte Herausforderung den zwei Handlungssträngen zu folgen, zu verstehen was Traum und Wirklichkeit ist und welche Kraft der Liebe ausgerechnet diese Grenzen überwindet. Bei Yejide sind es eher die Träume, die sie in Zukunft und Vergangenheit blicken lassen, mit ihren Vorfahren verbindet und ihr Schicksal offenbart. Bei Darwin ist es eher eine Art Gewissen, die Worte der Mutter im Nacken und das Abbild einer Frau, die ihm plötzlich auf dem Weg des Friedhofs erscheint und ihn seit dem nicht mehr loslässt. Gerade diese Erscheinungen flicht die Geschichte dieser beiden Außenseiter*innen zusammen, verbindet die ganz unterschiedlichen Lebensläufe zu einem, etwas mythisch, mystisch und irgendwie auch sehr um sich greifend. Ich habe lange gebraucht um hineinzufinden und mochte dann gerade die poetische, liebevolle Seite zwischen Tod und Leben unheimlich gern. "Als wir Vögel waren" ist eine ganz besondere Geschichte, deren Flügel sich erst irgendwo zwischendrin entwickeln und nach der letzten Seite die Leser*innen gedanklich noch lange durch Trinidad und über die Tore von Fidelis in Richtung Lebendigkeit tragen.
"Wenn die letzte Feder verschwunden und dein Frauenkörper ausgewachsen ist, denk dran, dass du im Innern ein Vogel bleibst. Du hast das Fliegen nicht vergessen. Denn was ist mehr Frau, als den Tod und das Leben, Himmel und Erde gleichzeitig in sich zu bergen, zu fliegen und zugleich an die Erde gebunden zu sein?"
Eine Reise zu den Toten von Trinidad
Bewertung am 26.07.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Das Cover hat mich direkt angesprochen, weshalb ich sehr gespannt auf den Inhalt war. Und der hat mich nicht enttäuscht.
Fast die erste Hälfte des Buches war für mich schwer zu lesen, es hat mich nicht sonderlich interessiert und ich habe nicht ganz verstanden, warum ich irgendwelche belanglosen Dinge lesen musste. Der Sog hat mir auf jeden Fall gefehlt.
Zum Glück hat die Story an Schnelligkeit gewonnen, es wurde spannender , und die zwei Perspektiven und Geschichten, einmal von Yejide und die andere von Darwin wurden miteinander mehr und mehr verwoben, weshalb es allmählich einen Sinn ergeben hat.
In dem Buch geht es viel um Tod, aber auf eine ganz andere Art und Weise als gewohnt und das war sehr interessant. Die Autorin hat mit ihrem besonders melodischen und rhythmischen Schreibstil und der faszinierenden Beschreibung von Trinidad, dem Dschungel und der Umgebung eine besondere Leseatmosphäre geschaffen, an die ich mich auch erst gewöhnen musste. Vor allem die Geschichte von Yejide war anfangs für mich holprig, aber das Durchhalten hat sich gelohnt. Zum Schluss hin fand ich ihre Geschichte angenehmer, da bei Darwin etwas passierte, was ich nicht erwartet hätte, mich aber an dem Buch gestört hat.
Leider hat das Buch mich sowohl inhaltlich als auch emotional nicht richtig abgeholt, weshalb ich nicht überschwänglich begeistert bin, aber ich fand es nicht schlecht, nur nicht für mich.
Wenn man für einen besonderen und nicht immer ganz einfachen Schreibstil bereit ist und Lust auf ein Buch hat, das fantastische, atmosphärische Beschreibungen hat, dann könnte dieses Buch gut passen.
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Das Buch ist eine merkwürdige Mischung aus viel zu langatmig und viel zu wenig erklärt.
Nach einem reichlichen Viertel des Buches sind sich die Protagonist:innen noch immer nicht begegnet, obwohl es ja eine Liebesgeschichte werden soll... ja eigentlich gab es bis dahin noch gar keinen Plot, sondern man steckte immer noch in der Einführung der Geschichte.
Bei der man aber gleichzeitig sehr allein gelassen wird. Denn wenn ich nicht aus meinem Allgemeinwissen heraus gewusst hätte, dass Rastafari keine Berührung mit Leichen haben dürfen, hätte sich mir gar nicht erschlossen, was überhaupt vor sich geht.
Es ist eine gute Grundidee, ein wirklich ungewöhnliches Setting, das neugierig macht und literarisch auch sehr schön geschrieben. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich das Buch abgebrochen habe, vor allem, weil ich die vielen enttäuschten Rezensionen gelesen habe, die sich durchgequält haben und in denen man erfährt, dass das Buch schlussendlich sogar noch eine Art Fantasytouch erhält. Das war dann gar nicht das, was ich erwartet habe.
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Ein Feuerwerk aus Tradition und Moderne, verwoben mit einer starken Liebesgeschichte zwischen Yejide und Darwin, die unterschiedlicher nicht sein können, und doch füreinander geschaffen sind.
Und eine Reise in die exotische Kultur Trinidads, in der sich Leben und Tod auf seltsam eigenwillige Art begegnen.
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