-
Gelungen!!!
-
Das Buch ist sehr spannend, lässt sich sehr gut lesen.Ich fand an manche Stellen bisschen unheimlich wie böse ein Mensch werden kann aber war sehr amusant.
Leda ist fast fünfzig, geschieden, sie unterrichtet Englisch an der Universität in Florenz. Die erwachsenen Töchter sind jetzt beim Vater in Kanada, und Leda muss sich eingestehen, dass sie statt der erwarteten Sehnsucht vor allem Erleichterung empfindet. Den heißen Sommer verbringt sie in einem süditalienischen Küstenort: Bücher, Sonne, das Meer, was könnte friedlicher sein? Am Strand macht sich neben ihr allerdings eine übermütig lärmende neapolitanische Großfamilie breit, darunter eine noch junge Mutter und deren kleine Tochter. Leda beobachtet die beiden über Tage, zunächst fasziniert, wohlwollend. Allmählich aber schlägt ihre Stimmung um, irgendwann folgt sie einem Impuls und tut dem kleinen Mädchen und der Familie etwas Unbegreifliches an. Und wird selber heimgesucht, von lange verdrängten Erinnerungen – an gravierende Entscheidungen, die sie zu treffen hatte, ganz zum Leidwesen ihrer eigenen Töchter ...
Was bedeutet es, eine Frau und Mutter zu sein? Mit frappierender Ehrlichkeit ergründet Elena Ferrante die widersprüchlichen Gefühle, die uns an unsere Kinder binden.
Elena Ferrante hat sich mit dem Erscheinen ihres Debütromans im Jahr 1992 für die Anonymität entschieden. Ihre vierbändige Neapolitanische Saga – bestehend aus Meine geniale Freundin, Die Geschichte eines neuen Namens, Die Geschichte der getrennten Wege und Die Geschichte des verlorenen Kindes – ist ein weltweiter Bestseller. Zuletzt erschienen im Suhrkamp Verlag auch Ferrantes frühere Romane Lästige Liebe, Tage des Verlassenwerdens und Frau im Dunkeln, sowie der Band Frantumaglia, der Briefe, Aufsätze und Interviews versammelt.
Einband | gebundene Ausgabe |
---|---|
Seitenzahl | 188 |
Erscheinungsdatum | 11.02.2019 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-518-42870-2 |
Verlag | Suhrkamp Verlag AG |
Maße (L/B/H) | 21,3/13,1/2,2 cm |
---|---|
Gewicht | 336 g |
Originaltitel | La figlia oscura |
Auflage | 1 |
Übersetzer | Anja Nattefort |
Verkaufsrang | 11013 |
Tina Dammer, Thalia-Buchhandlung Baden-Baden
Leda, die im Beruf erfolgreiche Endvierzigerin, geschieden und Mutter zweier erwachsener Töchter, verbringt ihren Urlaub an der italienischen Küste. Dort beobachtet sie eine junge Frau mit ihrer kleinen Tochter. In Ledas Innenleben entsteht eine Wut auf ihre eigenen vergangenen Jahre mit ihren Kindern. Mit Neid beobachtete sie, wie die Männer die heranwachsenden Töchter anschauten und sie dem Altern ausgesetzt ist. Ledas Psyche ist schon aus ihrer Kindheit gestört. So hegt sie zunächst über beide wohlwollende Gedanken, die plötzlich in Feindseligkeit umschlagen. Aus einem unerklärlichen Impuls entwendet Leda dem kleinen Mädchen ihre Puppe. Es sind die Erinnerungen an ihre eigene Mutterschaft, als sie sich in ihrem selbstbestimmten Leben behindert fühlte. Sie wird von verstörenden Gedanken ihrer Vergangenheit und dem schwierigen Verhältnis zu ihren Töchtern heimgesucht. Die Lektüre ist ein spannender psychologischer Kosmos mit einem befremdlichen Thema.
Julia Dyroff, Thalia-Buchhandlung Augsburg
Eine Geschichte über menschliche Abgründe und gesellschaftliche Zwänge. Elena Ferrante überzeugt durch ihren Schreibstil auf ganzer Linie und schafft es dadurch einem ruhigen Buch Spannung zu verleihen und den Leser bis zuletzt zu fesseln.
Das Buch ist sehr spannend, lässt sich sehr gut lesen.Ich fand an manche Stellen bisschen unheimlich wie böse ein Mensch werden kann aber war sehr amusant.
Abermals ist es Elena Ferrante gelungen, uns mitzureißen in die menschlichen Abgründe, hier in Form der Hauptdarstellerin, welche durch einen skurrilen und selbst verschuldeten Vorfall gezwungen wird, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen. Als Mutter hat sie, wie alle Mütter, Fehler gemacht, und die Autorin schildert uns d... Abermals ist es Elena Ferrante gelungen, uns mitzureißen in die menschlichen Abgründe, hier in Form der Hauptdarstellerin, welche durch einen skurrilen und selbst verschuldeten Vorfall gezwungen wird, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen. Als Mutter hat sie, wie alle Mütter, Fehler gemacht, und die Autorin schildert uns dies schonungslos. Sehr lohnenswerte Lektüre!
Leda, verbringt angenehme Tage an der süditalienischen Küste. Sie genießt die Stunden am Meer, träumt vor sich hin und beobachtet eine junge Mutter und ihre kleine Tochter, die zu einer italienischen Großfamilie gehören. Doch plötzlich ziehen dunkle Wolken über das Idyll und Leda tut etwas völlig Unbegreifliches... "Frau im D... Leda, verbringt angenehme Tage an der süditalienischen Küste. Sie genießt die Stunden am Meer, träumt vor sich hin und beobachtet eine junge Mutter und ihre kleine Tochter, die zu einer italienischen Großfamilie gehören. Doch plötzlich ziehen dunkle Wolken über das Idyll und Leda tut etwas völlig Unbegreifliches... "Frau im Dunkeln" ist ein absolut gelungenes Portrait einer Frau unserer Zeit, die in einer scheinbaren Idylle am Meer ihre Gedanken in die Vergangenheit richtet. Was dabei so alles an die Oberfläche schwebt, ist ehrlich, berührend und ein Stückchen Wahrheit, die, so vermute ich jetzt einfach, jede Leserin in irgend einer Weise kennt. Leda, die Protagonistin des Buches ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, sie hadert zwischen Karriere und Mutterschaft und setzt ihre Pläne konsequent durch. Elena Ferrante seziert die Seele Ledas förmlich, direkt, schonungslos offen und auf den Punkt gebracht, so dass ich als Leserin immer wieder gezwungen wurde mir Gedanken über Ledas Verhalten zu machen, das ist es auch, was die Geschichte für mich so besonders und berührend macht. Man kann es nicht einfach lesen und weglegen, es hallt nach und gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsbüchern des Jahres 2019. Ihr Schreibstil ist klar und eindringlich zugleich, für mich hat sich daraus eine richtige Sogwirkung entfaltet. Aber auch ihre kraftvollen, bildhaft und lebendig ausgearbeiteten Charaktere verleihen der Erzählung ihre Authentizität und Kraft. Die Autorin schreibt über Ledas Leben so berührend, ich konnte mich als Frau, Mutter und auch als Tochter zwischen den Zeilen wiederfinden. Fazit: Ungeschminkte Einblicke in die Seele einer Frau unserer Zeit. Emotional, berührend, einfach gut.