Dieter Schwarz ist 1932 geboren, erlebte die Auswirkungen von drei verschiedenen Staatssystemen und die des Zweiten Weltkrieges. Er ist in Babelsberg, einem Stadtteil von Potsdam aufgewachsen, besuchte in Babelsberg die Oberrealschule und dann in Potsdam das Gymnasium, wo er 1952 das Abitur ablegte. Er studierte an der Humboldt-Universität in Berlin Medizin, schloss 1957 das Staatsexamen ab und promovierte 1964. Er absolvierte dann in verschiedenen Krankenhäusern seine Facharztausbildung für Chirurgie und erhielt 1970 die Berufung zum Chefarzt. Nach seinem Abschied aus der über vierzigjährigen klinischen Tätigkeit beschäftigte er sich mit der Publizistik, veröffentlichte zunächst die Beschreibung seiner Heimat ¿Nowawes und Babelsberg - meine Heimat¿ und dann eine Reihe theologischer Themen: 2010 erschienen die ¿Erklärungen zur Offenbarung.¿ Es folgte 2013 eine Abhandlung über den Propheten Daniel ¿Staatsbeamter in zwei Weltreichen¿, 2014 eine Studie über medizinische Fragen im Judentum ¿Die Bedeutung des Erfahrungswissens der Juden für die Gesundheitserziehung¿ und 2015 die Beschreibung des Römerbriefes ¿Ein Leben ohne Rechtsbruch.¿
Zuletzt erschienen
Dieter Schwarz: Gerhard Richter Zwei graue Doppelspiegel für ein Pendel in Münster
Schwarz berichtet minutiös von der Idee, der Vorgeschichte, den verschiedenen Entwürfen und der Vollendung dieser eindrucksvollen Installation in der profanisierten barocken Domnikanerkirche in Münster. Bei dem nach den Vorstellungen des Künstlers hergestellten Foucault’schen Pendel handelt es sich um ein wissenschaftliches Instrument bestehend aus einer matt spiegelnden Metallkugel von 48 kg, die an einem 28,75 m langen Seil hängt und über einer runden, skalierten Platte aus 380 Millionen Jahren am Stein... schwingt. Vier Glasscheiben je 600 x 134 cm rückseitig grau emailliert, vorderseitig verspiegelt, sind jeweils paarweise auf den Seitenteilen an der Vierung leicht gekippt als würden die Scheiben an der Vierung angebracht.
Das Buch stellt Richters Installation als Gesamtkunstwerk vor, in dem Raum und Licht, Stille und Bewegung, Architektur und (Glas)Bilder, Geschichte und Gegenwart, ästhetische Erfahrung und naturwissenschaftliche Forschung aufeinander bezogen werden.