Dr. Jörg Frey ist Professor für Neutestamentliche Wissenschaft mit Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Universität Zürich und Research Associate der University of the Free State, Bloemfontein, Südafrika..
Dr. theol. Friedhelm Hartenstein ist Professor für Altes Testament und Altorientalische Religionsgeschichte an der Universität München..
Janowski, Bernd, Prof. em. Dr. theol., geb. 1943, Studium der Evangelischen Theologie, Altorientalistik und Ägyptologie in Tübingen, Promotion 1980, Habilitation 1984. Nach Professuren in Hamburg und Heidelberg, seit 1995 Professor für Altes Testament in Tübingen. Seit 1996 Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er ist seit 2011 emeritiert.
Mitherausgeber der RGG 4. Aufl. sowie der Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge (TUAT.NF). Forschungsschwerpunkte: Theologie und Anthropologie des Alten Testaments, Religionsgeschichte Israels, Psalmen.
Wichtige Veröffentlichungen: Konfliktgespräche mit Gott. Eine Anthropologie der Psalmen, Göttingen 5. Aufl. 2019; Anthropologie des Alten Testaments. Grundfragen – Kontexte – Themenfelder, Tübingen 2019; Ein Gott, der straft und tötet? Zwölf Fragen zum Gottesbild des Alten Testaments, Göttingen 4. Aufl. 2020..
Matthias Konradt ist Professor für Neues Testament an der Universität Heidelberg..
Werner H. Schmidt ist Professor em. für Altes Testament an der Universität Bonn.
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Das Priestertum bei Sacharja
Wollten die frühnachexilischen Gruppierungen im Jahre 520 v. Chr. ganz einfach da anfangen, wo Juda spätvorexilisch aufhören mußte? Sollte Serubbabel sogar zum König erhoben werden? Für Thomas Pola heben das Haggaibuch, Sacharja 1-6 sowie Esra 1-6 allein um der Legitimität des Zweiten Tempels und seiner Ordnung willen die Kontinuität zu den entsprechenden vorexilischen Größen hervor. Deshalb arbeitet Thomas Pola den historischen Hintergrund von Hag 1f, Sach 3f und 6,9ff sowie Esr 1-6 heraus. Traditionsgeschichtlich untersucht er in diesen Texten die Transformierung der davidischen Herrschererwartung von einer überwiegend politischen zu einer idealen Gestalt vor dem Hintergrund der sogenannten Messiaserwartung in der vorexilischen und exilischen Schriftprophetie. Er kommt zu folgenden Ergebnissen: Aus der Exilszeit, insbesondere in der Schule des Propheten Ezechiel, war frühnachexilisch eine auch politisch relevante Aufwertung des Priestertums vorgegeben, ohne daß das davidische Ideal dabei verkümmert wäre. Im visionären Grundtext von Sach 4 erscheinen Serubbabel und Josua in kultischem Kontext. Komplementär dazu löst Sach 3 das Problem der Legitimation des neuen Amtes des Hohenpriesters und des ebenfalls neuen Sühnekultes. Weder Haggai noch Sacharja hatten also Serubbabel für eine Inthronisation zum König Judas bestimmt. Vielmehr beschränkten sie Serubbabels Kompetenz bei der Grundsteinlegung des Tempels auf die Funktion eines davidischen Schirmherren.