Seeed

Rezension

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit präsentieren Seeed sieben Jahre nach "Next!" endlich eine neue Platte. Die elfköpfige Band aus Berlin hat sich auf "Seeed" musikalisch deutlich weiterentwickelt ohne dabei auf bewährte Zutaten zu verzichten. Seeed probieren auf ihrem vierten Studioalbum viele neue Dinge aus und klingen trotz einer Pause von sieben Jahren so souverän und unverwechselbar wie 2005, als sie mit "Next!" bis heute in der deutschen Popmusik unerreichte Maßstäbe setzten. Im Jahr 2012 hat die Gruppe, die wie keine andere jahrelang für das Großstadtleben von Berlin den perfekten Soundtrack lieferte, ihr Klangdesign zwar komplett überarbeitet und modifiziert, setzt aber in Stücken wie "Deine Zeit" oder "Augenbling" wie gewohnt auf markante, mächtig pumpende Beats. Den auffälligsten und zugleich ungewöhnlichsten Song des ganzen Albums platzierte die Band um die drei Sänger Pierre Baigorry, Demba Nabé und Frank A. Dellé mit "Beautiful" gleich am Anfang der Platte. Eine perfekte, mit üppigen Bläserklängen veredelte, unwiderstehlich swingende Pop-Hymne und zugleich ein unmissverständliches Statement an alle Zweifler: Diese Band hat ihren Zenit noch lange nicht überschritten. Mit wie viel Kreativität dieses Kollektiv nach wie vor gesegnet ist, zeigt sich auch beim überraschend rockigen Titel "Molotov" oder der absolut Dancefloor-tauglichen Nummer "Seeeds Haus". Doch Seeed setzen auch im Uptempo-Bereich deutliche Zeichen und glänzen bei der Ballade "Feel For You" mit einem wunderbar relaxten Groove und einer hypnotischen Gesangs-Hookline. Norbert Schiegl (Quelle/Copyright: G+J Entertainment Media)