Effi Briest ist ein Roman von Theodor Fontane, der von 1894 bis 1895 zunächst als Fortsetzungsroman in der Deutschen Rundschau abgedruckt wurde, bevor er 1896 als Buch erschien. Das Werk gilt als ein Höhe- und Wendepunkt des poetischen Realismus der deutschen Literatur: Höhepunkt, weil der Autor kritische Distanz mit einer schriftstellerischen Eleganz verbindet, die bisher ihresgleichen suchte; Wendepunkt, weil Fontane zum bedeutendsten Geburtshelfer des deutschen Gesellschaftsromans wurde. Beschrieben wird das Schicksal Effi Briests, die als siebzehnjähriges Mädchen auf Zureden ihrer Mutter den mehr als doppelt so alten Baron von Innstetten heiratet.
Dr. Matthias Müller hat Sozialwissenschaften an der Universität Hannover mit den Schwerpunkten Ökonomie und Industrielle Beziehungen studiert. Das Doktoratsstudium der Betriebswirtschaft absolvierte er an der Wirtschaftsuniversität Wien. Seit 1996 ist Dr. Müller als Referatsleiter Wirtschaft in der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf tätig.
Gutes lesenswertes Buch. Dieses Buch stellt gesellschaftliche Verhältnisse zu Zeiten Bismarks dar, es zeigt ebenfalls die Träume der jungen Effi Briest
Bewertung am 23.07.2021
Bewertet: Hörbuch (CD)
Viel zu jung und eigentlich gegen ihren Willen heiratet die 17-jährige Effi den um viele Jahre älteren Baron von Instetten. Die Ehe erstarrt schon bald in Konventionen. Effi ist einsam und unglücklich und stürzt sich in eine kurze Affäre. Als diese Jahre später ans Licht kommt, kann Baron von Instetten Effi nicht verzeihen und verstößt sie. Auch der Major stirbt beim Duell. Sogar Effis Eltern wenden sich von ihr ab, sie erkrankt an Tuberkulose und stirbt schließlich, zerbrochen am starren Gesellschaftsbild des späten 19. Jahrhunderts. Julia Jentsch die als Effi in der Neuverfilmung zu sehen ist, liest auch dieses Hörbuch eindrucksvoll.
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Effi Briest ist ein Klassiker, den jeder unabhängig von der Schule, einmal gelesen haben sollte. Theodor Fontane schreibt detailreich und klar, trotz seiner langen Sätze. Beim Lesen hat man Land und Leute genau vor Augen. Das Buch wird dadurch interessant, dass die junge Effi sowohl Pflichtbewusstsein, als auch den Wunsch nach Selbstbestimmung in sich vereint. Für die damalige Zeit eine gefährliche Mischung für eine Frau.
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Dieses Buch scheint zu den meistgehassten Schullektüren zu gehören. Schon allein deshalb war ich verblüfft, dass ich es insgesamt überraschend charmant fand. Gerade in den anfänglichen Passagen erinnerte es mich teils sehr an Jane Austen-Atmosphären.
Effi Briest als Figur ist trotz einer gewissen Oberflächlichkeit eine, über die ich gern lese, und auch die Erzählerfigur ist durch weit mehr ironische Distanz als ich erwartet hatte, sehr lesbar. Effis tatsächliches Vergehen ist so kryptisch beschrieben, dass ich es nicht mitbekommen hätte, wenn sich nicht jede Person, die es in der Schule lesen musste, dazu berufen gesehen hätte, es direkt zu erläutern.
Diese Art von Verklauselierung empfinde ich dann doch als etwas übertrieben. Ich habe kein Problem damit, einen Text nicht direkt in seiner Gesamtheit erfassen zu können; wenn jedoch Rhetorik allzu willkürlich erscheint, sodass sie kaum verstanden werden kann, verliere ich hingegen leicht das Interesse. So weit kam es hier allerdings nicht.
Nett fand ich auch, dass nicht nur Roswitha, das simpel gestrickte Mädel, Effi bis zum Ende loyal bleibt, sondern auch der Erzähler selber, wodurch eine übertriebene Moralität vermieden wird.
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