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Ingbert Edenhofer Buchhandlung: Thalia Essen – Allee-Center
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Meine letzte Rezension An mein geliebtes Phantom der Oper 01 von Mio Nanao
Ich bin kein großer Fan des Musical "The Phantom of the Opera", aber es ist vermutlich 25 Jahre her, seit ich Gaston Leroux' Roman las, sodass das Musical die Version ist, mir der ich vertraut bin. Einiges ist schon im ersten Band deutlich anders. Das betrifft Kleinigkeiten - Christine ist die Nichte von Madame Giry, und Carlotta ist eher eine Bitch als eine Diva. Zumindest in ersten Band gibt es aber auch noch keinen Raoul. Auch Erik selbst wirkt weniger kaputt, weniger bedrohlich. Er ist hier ganz klar ein romantischer Held der Moderne, keine Figur mit den Abgründen eines Dracula. Natürlich wird sich mit der Zeit sicherlich auch hier zeigen, was sein Trauma ist. Dass der erste Band relativ oberflächlich ist, bedeutet nicht, dass das so bleiben muss. Und auch wenn schon klar ist, dass sich die Reihe stark von der Vorlage entfernen wird, ist ja gerade das die Freude an einer guten Adaption. Ein Detail, an dem ich eine Menge Spaß hatte, war, wie deutlich herausgestellt wurde, dass Christine eine gute Sängerin sein mag, aber dafür als Schauspielerin bisher komplett versagt. Das bringt eine unerwartete Komik in eine Geschichte, die sich sonst leicht in Gefühlen verlieren könnte, die noch nicht etabliert genug sind. Schauen wir also, wohin die Reihe uns führt.
ab 7,50 €
4/5
  • Ingbert Edenhofer
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4/5

An mein geliebtes Phantom der Oper 01

Ich bin kein großer Fan des Musical "The Phantom of the Opera", aber es ist vermutlich 25 Jahre her, seit ich Gaston Leroux' Roman las, sodass das Musical die Version ist, mir der ich vertraut bin. Einiges ist schon im ersten Band deutlich anders. Das betrifft Kleinigkeiten - Christine ist die Nichte von Madame Giry, und Carlotta ist eher eine Bitch als eine Diva. Zumindest in ersten Band gibt es aber auch noch keinen Raoul. Auch Erik selbst wirkt weniger kaputt, weniger bedrohlich. Er ist hier ganz klar ein romantischer Held der Moderne, keine Figur mit den Abgründen eines Dracula. Natürlich wird sich mit der Zeit sicherlich auch hier zeigen, was sein Trauma ist. Dass der erste Band relativ oberflächlich ist, bedeutet nicht, dass das so bleiben muss. Und auch wenn schon klar ist, dass sich die Reihe stark von der Vorlage entfernen wird, ist ja gerade das die Freude an einer guten Adaption. Ein Detail, an dem ich eine Menge Spaß hatte, war, wie deutlich herausgestellt wurde, dass Christine eine gute Sängerin sein mag, aber dafür als Schauspielerin bisher komplett versagt. Das bringt eine unerwartete Komik in eine Geschichte, die sich sonst leicht in Gefühlen verlieren könnte, die noch nicht etabliert genug sind. Schauen wir also, wohin die Reihe uns führt.

Meine Lieblingswerke

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    5/5

    Lincoln im Bardo

    Vordergründig passiert gar nicht viel in "Lincoln im Bardo": Abraham Lincolns Sohn Willie stirbt, und Lincoln nimmt sich die Zeit, ihn noch mal allein auf dem Friedhof zu besuchen, um privat zu trauern. Doch um Willie herum scharen sich die Seelen der Toten, die von der engen Vater-Sohn-Bindung beflügelt werden, sich nicht mit ihrem Status abzufinden. Was dieses Buch allerdings auszeichnet, ist nicht das Was, sondern das Wie. Die Bildflut ist so gewaltig, dass ich hoffe, dass Hayao Miyazaki es mal in die Finger bekommt und verfilmt. Die Betrachtungen der Toten hingegen erreichen eine Tiefe, die mit den philosophischsten Momenten in "Moby-Dick" mühelos mithalten können. Vor diesem Buch hielt ich George Saunders für einen okayen Kurzgeschichtenschreiber, doch sein erster Roman führte mich jenseits aller Erwartungen. Zu empfehlen für jeden, der Toni Morrison oder Salman Rushdie schätzt.

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    5/5

    Die Wurzeln des Lebens

    Ein Roman, der von Leben nur so sprüht und eine Größe erreicht, die nur den ganz großen Meisterwerken vorbehalten ist. Transformativ, intelligent und ultimativ lebensbejahend!

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    5/5

    Buddenbrooks

    Familiengeschichten, die mehrere Generationen umspannen, sind nicht selten in der Literatur. Schon in der griechischen Mythologie gibt es diese Dynastien, und im Grunde sind auch Serien wie "Dallas" und "Downton Abbey" aus dem gleichen Holz geschrieben. Nur ist Thomas Buddenbrook eine reichhaltigere Figur als J.R. Ewing. Klar, Thomas Mann ist ein ausgiebiger Beschreiben von Schauplätzen - hier noch nicht so symbolisch überfrachtet wie etwa bei "Tod in Venedig" - aber es sind seine Figuren, die besonders magnetisch sind. Natürlich, es gibt Randerscheinungen wie Klothilde und Clara, aber Thomas! Toni! Tonis Ehemänner! Christian! Hanno! Holden Caulfield mochte ich, als wir "Catcher in the Rye" im Englisch-Unterricht lasen, aber Hanno Buddenbrook war sicherlich meine Lieblingsfigur aus all meinen Schullektüren! Als Thomas Mann den Literatur-Nobelpreis erhielt, wurde explizit dieses Werk genannt - mit Recht!

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    5/5

    Picknick im Dunkeln

    Falls ich Sorgen hatte, dieses Jahr kein bleibendes Werk zu lesen: Das treibt mich nun nicht mehr um. "Picknick im Dunkeln" ist ein Buch, das es ohne Frage auf meine ewige Bestenliste geschafft hat. Stan Laurel und Thomas von Aquin begegnen sich in einem komplett schwarzen Raum und versuchen herauszufinden, wieso. Dass sie nicht nur extrem unterschiedlich sind - etwa ist Stan wenig so wichtig wie Humor, auf den Thomas entschlossen verzichtet -, sondern auch 7 Jahrhunderte zwischen sich haben, führt zu vielen Anlaufschwierigkeiten zwischen den beiden, aber tiefer und tiefer werden die Gespräche. Anfangs wirkt es so, als läge der Focus mehr auf Stan - sicherlich dem Gros der Leser auch vergleichsweise näher - aber Thomas holt mit der Zeit beeindruckend auf. Was ist so wundervoll an diesem Buch? Schon allein, dass es so geschrieben ist, dass es als Buch funktioniert, aber nicht ohne Weiteres als Film. Ja, es gibt Rückblenden, die sicherlich in einem Film sichtbar wären, aber das meiste ist nun mal schwarz. Wobei ich nichts gegen eine ambitionierte Miniserie hätte (oder eine Graphic Novel - das klappt bestimmt). Und ja, es wäre eine Miniserie, kein Film. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die sich als Cliffhanger eignen würden. Ich verrate nichts - das wäre hier wirklich sehr schade - aber Orths nimmt eine sehr begrenzt wirkende Situation und dreht sie immer wieder so, dass sich ganz neue Wege auftun. Es ist plausibel und doch unerwartet - oder unerwartet und doch plausibel - je nachdem, von wo man schauen möchte. Ja, manchmal lässt sich etwas erahnen - aber wenn sich die Geschichte tatsächlich in die vorhergesehende Richtung entwickelt, ist das nicht verbunden mit einem "tja, da ist ihm wohl nichts mehr eingefallen", sondern eher mit einem "wow, ich bin so drin". Wahrscheinlich las ich irgendwann mal, dass Beckett sagte, seine Idealbesetzung für Estragon und Vladimir in "Waiting for Godot" seien Stan Laurel und Oliver Hardy - immer wieder fühlte ich mich generell ans absurde Theater erinnert. Als ich den Namen der kuriosen Sängerin Yma Sumac mal umdrehte, dachte ich, man sollte mal etwas schreiben über Yma Sumac, Camus und eine Amy. Vielleicht entstand "Picknick im Dunkeln" auch auf ähnliche Art - also "was passiert, wenn wir Stan Laurel und Thomas von Aquin in einen Raum werfen - ach, und um es auf die Spitze zu treiben, gibt es überhaupt kein Licht". Aber meine Idee entwickelte sich nicht weiter - Markus Orths hingegen sollte auf Händen durch die Welt getragen werden, sobald man keine Gummihandschuhe mehr tragen muss!

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    5/5

    Der Buchspazierer

    In "Der Buchspazierer" geht es um Buchliebhaber jeglicher Art. Ob es Leute sind, die Genres lieben, sich einzelnen Figuren hingeben oder zufrieden sind, wenn das Cover nicht grün ist - alle Figuren in dem Buch haben eine Meinung zu Büchern - und viele sogar zu Literatur. Carsten Henn widmet sein Buch den Buchhändler*innen - und ja, wenn es ein Buch gibt, das diese Widmung würdig trägt, dann sicherlich dieses. Schon allein ist es ein Spaß, all seine Referenzen einzuordnen, die von großen Klassikern wie "Stolz und Vorurteil" und "Effi Briest" zu modernen Hits wie "Die drei Sonnen" reichen. Aber das ist nur der Bonus für Vielleser*innen. Die Handlung selber trägt genug, dass man "Moby Dick" und "Der Vorleser" nicht gelesen haben muss, um Freude an dem Roman zu haben. Carl Kollhoff liefert seinen Stammkunden Bücher nach Hause, die er für sie ausgesucht hat, denn er kennt ihren Geschmack. Es ist jedoch das Mädchen Schascha, das er zufällig kennenlernt, dass ihm klarmacht, dass Menschen manchmal nicht die Bücher brauchen, die genau das bestätigen, was sie zu wollen meinen. "Der Buchspazierer" ist gefüllt mit liebenswerten Figuren in der Tradition von Werken wie "Die wunderbare Welt der Amélie" - es hat also durchaus auch das Zeug zu einer wunderbaren Verfilmung. Für den Moment aber ist es wohl mein liebstes Buch, das ich bisher 2021 gelesen habe, und ich hoffe, dass sich viele Leser*innen dafür finden werden!

    • Ingbert Edenhofer
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    5/5

    Der grössere Teil der Welt

    Eine vermeintliche Sammlung von Geschichten verbindet sich zu einer faszinierend weiten Welt voller Querverbindungen und interessanten Perspektiven und Textsorten.

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    5/5

    Knallharte Tauben gegen das Böse (Band 1)

    Felsi ist eigentlich eine Allerweltstaube, wird aber von Brieftaube Bringer dazu rekrutiert, sich einer Bande von Tauben anzuschließen, die das Böse bekämpfen. Alle Tauben haben ihre besonderen Fähigkeiten. Locka ist extrem stark (wir erfahren in Geschichte 3 auch, woher sie ihre Kraft hat). Tümmel kann tolle Flugmanöver ausführen. Felsi hingegen ist ein Meister der Tarnung. Wenn er sich als Kaktus verkleidet, als Hand oder als Baby, ist er wirklich gut! Autorenduo Andrew McDonald und Ben Wood hat so viel Spaß an diesen Figuren. Ob es die Lamas sind, die jeden für Angeber halten, die Fledermäuse, die den Eulen ins Wort fallen oder der Geltungswahn des Flughunds - man hört nicht auf zu schmunzeln! Ja, manchmal kann das von furios die Grenze überschreiten zu zu viel - aber das ist ganz selten, und schon auf der nächsten Seite gibt es dann immer irgendetwas, das es wieder aufwiegt und zeigt, wie viel Spaß die knallharten Tauben machen. Auf jeden Fall reinschauen!

    • Knallharte Tauben gegen das Böse (Band 1)
    • Andrew McDonald
    • ab 12,00 €

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