Was, wenn tödlicher Horror über einen hereinbricht oder Besessenheit und Gelüste alle Vernunft besiegen? Wozu der vermeintlich normale Mensch fähig ist, wenn sein Leben plötzlich eine unerwartete Wendung nimmt: Stephen King zeigt uns das, wie nur er es kann – in dreizehn neuen unheimlichen Geschichten, erstmals in einem Band gesammelt.
„Sunset“ kündigt trotz sommerlicher Aufmachung Gänsehaut an: Stephen King greift in seine Horrorkiste und präsentiert fünfzehn Kurzgeschichten, die zum Fürchten einladen.
Wie üblich ist es schwierig, eine Rezension zu einer Anthologie zu schreiben. Verschiedene Geschichten sorgen für unterschiedliche Eindrücke und ich starte den Versuch, mein Leseempfinden überblicksmäßig in Worte zu fassen.
In „Willa“ warten Passagiere auf einen Zug, weil es einen Unfall gegeben hat. Nun ist David seine Verlobte abhandengekommen und er macht sich auf die Suche nach ihr.
„Das Pfefferkuchen-Mädchen“ läuft mit wehenden Armen in ihr Verderben, als sie sich nach einem Schicksalsschlag ganz dem Laufsport hingibt.
„Harveys Traum“ entpuppt sich als Albtraum, den niemand erleben möchte.
„Der Rastplatz“ ist ein gefährlicher Ort, noch dazu, wenn man sich mit einem Universitätsprofessor anlegt.
Die negativen Seiten des Sports werden in „Der Hometrainer“ beschrieben. Denn unter Umständen ist es dem eigenen Körper gar nicht so recht, dass man derart auf die Fitness achtet.
„Hinterlassenschaften“ konfrontiert Protagonist Scott Staley mit den Ereignissen des 11. Septembers als er nicht an seinem Arbeitsplatz im 110. Stock des World Trade Centers erschien.
Mit „N.“ nimmt sich ein empathischer Arzt zu sehr seines Patienten an, was ihn selbst ein Unglück beschert.
In „Die Höllenkatze“ beschreibt Stephen King schwarz auf weiß, was für jeden Katzenbesitzer Alltag ist.
„Die New York Times zum Vorzugspreis“ sorgt für Gruselstimmung, als Annie von ihrem verstorbenen Ehemann angerufen wird.
Während Arnie in „Stumm“ seine Sünden beichtet, obwohl niemand weiß, ob er überhaupt Schuld an der Misere trägt.
Hingegen bringt „Ayana“ ein Wunder in ein Krankenzimmer, welches sich von da an weiter ausbreitet.
Zum Abschluss steckt einer so richtig „In der Klemme“, was im wahrsten Sinne des Wortes beschissen ist.
Als meisterhaft empfand ich „In der Klemme“, weil es gar so minutiös und grausig beschrieben ist. Ich enthalte mich bewusst weiteren Details, denn dieses Schmankerl des Horrors sollte zweifellos selbst gustiert werden. Dafür braucht es unbedingt einen starken Magen und ich bewundere King für seine Vorstellungskraft.
Tiefgründig und schockierend waren die „Hinterlassenschaften“, welche Scott mit dem 11. September verbindet. Meiner Meinung nach hat der Autor mit seiner Geschichte Hinterbliebene geehrt, sowie die Tatsache, dass dieser Tag die ganze Welt in Atem hielt und das Grauen bis heute unvergessen bleibt.
„Die New York Times zum Vorzugspreis“ hat mich gleichfalls berührt, wobei ich für Kings Geschichten über Eheleute ohnehin empfänglich bin. Mich trifft er damit jedes Mal mitten ins Herz, weil er zeigt, dass Liebe und Verbundenheit etwas Besonderes sind.
Insgesamt empfand ich „Sunset“ als Sammlung etwas mager, weil mich nur drei von fünfzehn Geschichten überzeugt haben. Obwohl ich Stephen King äußerst schätze und seine Werke verschlinge, hat mir diese Auswahl weniger gefallen. Meinem Gefühl nach waren die meisten Eindrücke zu kurz, der Einstieg in die Episoden zog sich, während die Pointen zu schnell gekommen sind und die jeweilige Geschichte ein abrupt abgehandeltes Ende fand.
Meiner Meinung nach ist in „Sunset“ zwar für jeden Horror-Geschmack etwas dabei, aber seine Glanzstücke hat Stephen King eher für andere Sammlungen aufbewahrt.
Mal wieder ein Kurzgeschichtenband von Stephen King. Macht er ja in regelmäßgen Abständen gern mal, wenn sich genug Material angesammelt hat.
Die meisten Geschichten sind eher keine Horror, sondern kleine Psychogeschichten. Aber im großen und ganzen sind die meisten alle durchaus unterhaltsam. Am wenigsten hat mir "Der Hometrainer" gefallen und am besten "In der Klemme", das ist eine der ekligsten Geschichten, die King je geschrieben hat, genial.
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.