RezensionBild
Von einem nicht allzu hoch budgetierten Film der frühen Neunziger erwartet man technisch nicht unbedingt den großen Wurf. Da dieser Film jedoch ein Klassiker ist, hat Universal wohl ihre Gründe, diesem Film einen derart guten Transfer zu spendieren. Das Bild kommt restauriert und farboptimiert daher und präsentiert schon in den ersten Aufnahmen eine respektable Plastizität und Tiefe. Manchen Passagen legen die Lichtverhältnisse einen minimalen Rotstich auf, der jedoch absolut keinen Störfaktor darstellt. Die Farbgebung ist überwiegend sehr gelungen und kräftig, in manchen Passagen sticht die sehr natürliche Farbbalance ins Auge. Ein sauberer und guter Kontrast sorgt für ein sattes Schwarz, und dank der optimalen Schärfe strotzt das Bild regelrecht vor Details. Hinzu gesellt sich ein marginales Bildrauschen, das geringer kaum ausfallen könnte. Zusätzlich sorgt das bildfüllende 1,78:1-Format für eine weite Optik. Natürlich sind auch hier kleinere Schwächen zu erkennen, in denen das Bild eine leichte Blässe aufweist, jedoch erfüllt der Transfer nahezu sämtliche Kriterien mit Bravour.
Hier hat Universal wirklich investiert und ein HD-Master der besseren Qualität abgeliefert, das so manchem Konkurrenten seines Alters die Show stiehlt.
RezensionBonus
Hier kann man geteilter Meinung sein. Zwar ist das wie gewohnt ansprechende, minimalistische und funktionale Menü nochmals simpler gestaltet worden, sodass die Menüführung abermals schneller und intuitiver von der Hand geht, jedoch ist hier auch schon Schluss. Universal bietet im aktuellen Backkatalog kein Bonusmaterial an, was jedoch auch schon ab Erscheinen der Blu-ray Disc für einen vergleichsweise niedrigeren Preis sorgt.
Cineasten werden hier enttäuscht sein, kein Bonusmaterial für ein paar Euro mehr zu finden, anderen wird diese Ersparnis willkommen sein.
Da die Blu-ray Disc an sich für ein erhöhtes Filmvergnügen in bestmöglicher Qualität und Ausstattung steht, gehören wir zu den Kritikern dieser Markt-Strategie und müssen dementsprechend nur einen Punkt für das gelungene Menü vergeben - schade.
RezensionTon
Leider versetzt der Ton der anfänglichen Begeisterung einen kleinen Dämpfer. Hier wird nämlich nur ein Stereo-Kanal angeboten, der zwar in bestmöglichem DTS-Codec vorliegt, jedoch in puncto Räumlichkeit nichts zu bieten hat. Bewertet man den Stereo-Mix an sich, so kann dieser mit guter Dynamik und kräftigem, klarem Sound überzeugen. Der Score von Thomas Newman besticht zusätzlich durch klare Höhen und deftige Bässe.
Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend, schließlich liegt das englische Original in bestmöglicher Codierung vor, nämlich als DTS-HD Master Audio. Diese Spur kann durch weite Klänge, gute Ambiente-Sounds und einer Breite überzeugen, die sogar die frontlastigen Dialoge räumlicher gestaltet.
Leider müssen wir auf Grund der mageren technischen Voraussetzungen Abzüge in der Bewertung vornehmen, jedoch ist die Qualität dessen, was innerhalb der technischen Schranken geboten wird, bemerkenswert gut.
Zitat
Al Pacino hat schon so manchen Film zum Klassiker gemacht, und auch hier beweist er wieder, dass gutes Kino kein Blockbuster sein muss. Visuell kann sich \"Der Duft der Frauen\" an so manch aktueller Produktion messen, und auch die Menüführung ist gelungen. Nicht unbedingt von Nachteil ist die magere Tonausstattung, die trotz geringer Standards hohe Qualität liefert. Enttäuschend hingegen ist die momentane Strategie Universals, ihre Titel ohne Bonusmaterial zu veröffentlichen, um die Preise für ihre Produkte marginal senken zu können. Dies macht die Blu-ray Disc für den Kunden nicht zwingend attraktiver, zumal die Bonusausstattung inzwischen fester Standard ist.
Wir wünschen uns die nicht allzu fernen Universal-Zeiten zurück, in denen hervorragende Blu-rays wie die \"Ultimative Bourne Collection\" jeden Cineasten beglückt haben.