RezensionBild
Technische Daten:
Codec: MPEG-4 AVC Video (High Profile 4.1)
Bitrate: 22235 kbps
Auflösung: 1080p / 23,976 fps / 16:9
Der Blu-ray-Transfer von REAL STEEL besitzt das Bildformat 2,35:1. Der Film wurde digital mit der Sony CineAlta F35 gedreht und besitzt den typischen Look dieser Kamera. In hellen Szenen ist praktisch kein Rauschen zu erkennen, dafür aber Schärfe und Details pur. Feinheiten und Texturen wie zum Beispiel die Oberflächen der Roboter werden extrem klar gezeichnet und Konturen wirken sauber und nicht nachgeschärft. Dunkle Szenen zeigen ein leichtes digitales Rauschen, welches allerdings niemals aufdringlich ausfällt und die Detailzeichnung nur unwesentlich beeinträchtigt. Die Kompression arbeitet absolut sauber und zeigt keine Anflüge von Artefaktbildung. Die Farben wurden bewusst etwas verfremdet und mit einem leichten Gelbstich versehen. Die Sättigung der Töne ist aber einwandfrei. An der Kontrastbalance gibt es nichts zu meckern, obwohl sie einen Hauch zu steil gewählt wurde. Dies führt allerdings zu keinem Black Crush, aber trotzdem einem exzellenten Schwarzwert. Helle Bildbereiche tendieren nicht zum Überstrahlen und die Plastizität ist so hoch, dass man fast in das Bild hinein zu fassen vermag - obwohl es sich hier um einen 2D-Film handelt! Schmutz sowie analoge Defekte sind diesem digital gedrehten Film von Natur aus fremd!
RezensionBonus
Untertitel für REAL STEEL gibt es in Deutsch, Englisch sowie einigen weiteren Sprachen. Im Gegensatz zur US-Disc ist auch auf der hiesigen deutschen Blu-ray der Audiokommentar von Regisseur Shawn Levy zu finden, der sogar übersetzt wurde. Levy liefert tolle Fakten und Anekdoten, feiert sein Werk und die Darsteller aber eine Spur zu überschwenglich ab. Da werden 08/15-Nebendarsteller in den Himmel gelobt als hätten sie für die jeweilige Rolle einen Oscar verdient. Das Extras-Menü beherbergt zuerst den 14 Minuten langen Beitrag \"Countdown zum Kampf - Die Charlie Kenton Story\" (HD), in welchem als Pseudo-Filminhalt getarnt die Hintergrundgeschichte von Charlie, Max und Atom erläutert wird. In \"Hinter den Kulissen von Metal Valley\" (HD) geht es eine Viertelstunde lang um die aufwändigste Szene von REAL STEEL, der Sequenz auf dem Schrottplatz, und wie diese entstand. Dabei kommen die Macher und Darsteller zu Wort und man sieht Aufnahmen vom Set. Anschließend folgt \"Die Entstehung der Roboter\" (HD), ein sechsminütiger Clip über die Entstehung der Robotereffekte und Modelle, wobei auch der verstorbenen FX-Legende Stan Winston Tribut gezollt wird. Toll anzusehen sind die HD-Aufnahmen aus der Werkstatt, wo die Roboter zusammengebastelt wurden. Weiter geht es mit dem 7-minütigen Beitrag \"Sugar Ray Leonard: Der Champ\" (HD), in welchem Sugar Ray Leonard erklärt, wie er die Schauspieler trainierte und die Schauspieler die Arbeit mit der Boxlegende loben. Dazu gibt es Aufnahmen vom Set sowie den Trainingseinheiten. Jeweils eine zusätzliche und erweiterte Szene (HD) enthalten einen kompletten Handlungsstrang und dauern dafür auch satte 18 Minuten inklusive einer Einführung durch Shawn Levy. Die dreiminütigen Pannen vom Dreh (HD) sind nett anzusehen und durchaus lustig.
RezensionTon
Verfügbare Tonspuren:
Englisch: DTS-HD Master Audio 7.1 / 48 kHz / 6065 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
Englisch: Dolby Digital Audio 2.0 / 48 kHz / 320 kbps / Dolby Surround
Deutsch: DTS-HD High-Res Audio 7.1 / 48 kHz / 2046 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
Türkisch: Dolby Digital Audio 5.1 / 48 kHz / 640 kbps
Kommentar: Dolby Digital Audio 2.0 / 48 kHz / 192 kbps / DN -4dB
Während das englische Original einen markerschütternden DTS-HD Master Audio 7.1 aufweist, wurde das deutsche Pendant in etwas niedrigerer Qualität in DTS-HD High Resolution 7.1 abgelegt. Der Unterschied zwischen den Tracks ist nicht gravierend, da wahrscheinlich beide von derselben Abmischung stammen. Das Original weist vielleicht einen Hauch mehr Volumen und Dynamik auf, aber auch die deutsche Fassung bietet exzellenten Sound! Dieser präsentiert sich sehr räumlich mit toll verteilten Surroundeffekten, die präzise aus den Boxen schallen. Die Musik klebt nicht an den Boxen, sondern verteilt sich im Raum, was man auch von den dezenten Umgebungsklängen behaupten kann. Die in den ruhigeren Sequenzen dominante Front bietet klar ortbare Rechts-Links-Aktivitäten und der Subwoofer darf die Actionszenen mit kernigem, kräftigem Druck untermalen. An der Dialogwiedergabe gibt es in beiden Sprachfassungen nichts auszusetzen und auch die Qualität der deutschen Synchronisation erfreut den hiesigen Heimkino-Freund. Die allgemeine Klangqualität bietet ein sehr dynamisches Klangbild, welches von glasklaren Höhen über brachiale Mitten bis zu druckvollen Bässen eine volle Sound-Breitseite abfeuert!
Zitat
REAL STEEL ist ein Science-Fiction-Film von Komödienspezialisten Shawn Levy (NACHTS IM MUSEUM), der mit diesem Film ungewöhnliche Pfade betritt. Produziert wurde der Film, welcher auf der Kurzgeschichte \"Steel\" (1956) von Richard Matheson basiert, von Steven Spielberg und Robert Zemeckis, deren Handschrift man dem Film ansieht. Im Audiokommentar erläutert Levy auch, welche Elemente und Szenen Einfälle von Spielberg und Zemeckis waren. Die Handlung von REAL STEEL dreht sich um den ehemaligen Boxer Charlie Kenton (Hugh Jackman; X-MEN 1-3), der seinen Lebensunterhalt damit verdient, bei Boxkämpfen mit ferngesteuerten Robotern mitzumischen. Leider schrottet er seine Geräte dauernd, was ihn und seine Freundin Bailey Tallet (Evangeline Lilly; LOST) in finanzielle Nöte bringt. Eines Tages erfährt Charlie, dass seine Ex-Freundin verstorben ist und ihm einen Sohn namens Max (Dakota Goyo; THOR) hinterlassen hat. Charlie verkauft dessen Tante und Onkel das Sorgerecht, jedoch muss er vorher eine Zeit lang auf Max aufpassen, weil die Pateneltern verreisen wollen. Widerwillig nimmt sich Charlie seines Sohnes an und nimmt ihn mit auf seine weiterhin erfolglosen Roboterboxveranstaltungen. Als die beiden auf einem Schrottplatz nach Ersatzteilen suchen, stößt der technisch talentierte Max auf den alten, ausrangierten Roboter Atom. Er buddelt ihn aus, richtet ihn wieder her und bittet Charlie ihm einen Kampf zu besorgen - zum Erstaunen aller gewinnt Atom den Kampf! Dies weckt nicht nur neue väterliche Gefühle in Charlie, sondern auch Begehrlichkeiten bei der Robo-Konkurrenz...
Der Film ist ein netter Familien-Film für Jung und Alt, der leider nichts sonderlich Neues in das Genre einbringt. Die Vater-Sohn-Story ist absolut vorhersehbar, so dass sie den Zuschauer kaum zu fesseln vermag. Noch dazu hat man die Box-Elemente überdeutlich von ROCKY kopiert. Hervorragend gelungen sind hier aber die Schauwerte und vor allem die tollen Animationen der Box-Roboter, welche mittels Motion Capturing erstellt wurden. Box-Legende Sugar Ray Leonard steckte sogar phasenweise persönlich im Anzug und trainierte außerdem Hugh Jackman. Außerdem wurden viele Spezialeffekte mit echten, mechatronischen Robotern gedreht, wofür die Effektschmiede Legacy Effects des 2008 verstorbenen Stan Winston unter der neuen Leitung von Jason Matthews verantwortlich zeichnet. Die Darsteller spielen eigentlich recht gut, vor allem der junge Dakota Goyo überzeugt in der Rolle von Max. Doch können hier weder Hugh Jackman noch Evangeline Lilly darüber hinweg täuschen, dass REAL STEEL ein doch etwas seichter Science Fiction-Familienfilm ist, der unbedingt mehr sein will, aber nicht mehr kann! Große Namen im Vorspann machen halt noch keinen guten Film!
Die Blu-ray Disc von Dreamworks Pictures bietet Referenzqualität bei Bild und Ton. Die Extras wirken etwas wie von der Marketing-Stange und sind wenig aufregend.