Wiesbaden. Die Staatsanwältin Angela Bennefeld wird tot aus dem Schiersteiner Hafen geborgen. Alles sieht wie ein Unfall aus, doch ihre Stiefmutter glaubt nicht daran und bittet Privatdetektivin Norma Tann um Hilfe.
Norma rekonstruiert Angelas letzten Abend. Sie stößt auf Unterlagen über den Glykolwein-Skandal im Jahr 1985, der für viele Winzer das Aus bedeutete. Immer mehr Einzelheiten aus Angelas Vergangenheit bringt die Privatdetektivin ans Licht: Angelas Mörder gerät in Bedrängnis - und Norma in Lebensgefahr.
Ich habe mich gewundert, wie es der Autorin gelungen ist, auf 282 Seiten so viel an Krimihandlung unterzubringen, ohne die Geschichte überladen wirken zu lassen. Zu keiner Zeit wirkt die Erzählweise hektisch oder zu überfüllt an Ereignissen im Gegenteil. Der Erzählstil von Susanne Kronenberg ist ruhig und fließend, jedoch niemals langweilig oder langatmig. Der Leser erfährt viel über den damaligen Weinskandal und auch die Landschaftsbeschreibungen sind sehr gelungen, sodass ich die Örtlichkeiten immer bildlich vor Augen hatte. Ich habe mich wohlgefühlt in der Geschichte und auch mit den authentisch beschriebenen Charakteren. Am besten gefallen hat mir Norma, die sich vor allen Dingen durch ihr soziales Engagement auszeichnet und das Herz am rechten Fleck hat. Da ich die ersten beiden Bände der Reihe noch immer nicht gelesen habe, macht es mich wieder unheimlich neugierig, zu erfahren, was mit ihrem Mann passiert ist, der verstorben ist. Da es sich um abgeschlossene Krimifälle handelt, ist der Roman auch ohne dieses Vorwissen gut zu lesen, aber auch wenn, oder vielleicht auch gerade weil, das Thema immer wieder angeschnitten wurde, hat es mich schon geärgert, Normas Vergangenheit einfach noch zu wenig zu kennen.
Interessant sind die Verwicklungen, die sich erst nach und nach etwas entwirren, aber dennoch keinen Hinweis auf den Täter liefern oder zumindest so angelegt sind, dass man jeden verdächtigen kann. Einzig das fehlende Motiv wird dem Leser erst kurz vor Schluss präsentiert. An diesem Fall habe ich mir irgendwie die Zähne ausgebissen. Es waren schon ein paar Ansätze meinerseits da, die in die richtige Richtung gingen, aber irgendwie gab es einfach zu viele Verdächtige und zu viele Personen, zu denen Angela kurz vor ihrem Tod noch Kontakt hatte.
Susanne Kronenberg ist ein guter, mit viel Lokalkolorit gefüllter Krimi gelungen, dessen Handlung sowie seine Charaktere absolut überzeugen. Auch wenn das Mitraten sich etwas kniffelig gestaltet, so hat es Spaß gemacht, dem Mörder auf den Fersen zu sein. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf. Ich empfehle Edelsüß gerne weiter und freue mich schon auf den nächsten Band aus dieser Reihe. Ich vergebe fünf Sterne.
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