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Fluch oder Schicksal?
leseratte1310 am 19.01.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Annabelle und Léon lieben sich. Ihre Familien haben Zuckerrohrplantagen auf Martinique und sind verfeindet. Daher sind die Familien auch gegen eine Heirat von Annabelle und Leon. Leon will erst sein Medizinstudium in Paris beenden, bevor er Annabelle heiratet. Dann hört Annabelle nichts mehr von ihm und ihre Familien verlangt, dass sie den reichen Ramazon heiratet, damit die in Schwierigkeiten steckende Plantage gerettet werden kann.
Es hat viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte ist unterhaltend, aber nicht seicht, dafür ist das Thema Sklaverei viel zu realistisch beschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen.
Die Handlung spielt teils auf Martinique, teils in Paris. Geschildert wird das komfortable Leben der weißen Plantagenbesitzer genauso wie das schwere Leben der schwarzen Sklaven. Obwohl die Abschaffung der Sklaverei bereits während der Französischen Revolution beschlossen wurde, erlaubte Napoleon sie wieder. Dadurch kam es auf karibischen Insel Martinique zu Sklavenaufständen. Aber auch in Paris ist das Leben in jener Zeit kein Zuckerschlecken. Die meisten Menschen dort leben in bitterer Armut. Die Geschichte bekommt durch die Gegensätze eine besondere Ausdrucksstärke.
Das Leben spielt den Protagonisten übel mit. Immer neue Probleme müssen gemeistert werden, was oft nicht einfach ist. Die Charaktere sind sehr passend und lebendig beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen konnte.
Obwohl mir das Buch sehr gut gefallen hat, gab es doch auch Kritikpunkte. Es störte mich ein wenig, dass der Anlass der Feindschaft zwischen den Familien nicht erklärt wurde. Außerdem starben manche Charaktere, wenn sie ihren Zweck erfüllt hatten und immer profitiert Annabelle von den Geschehnissen.
Das Cover passt wunderbar zur Geschichte.
Ein schöner und sehr unterhaltsamer historischer Roman.
Veränderungen und Neuanfänge, eine Frau auf der Suche
Belis am 19.01.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Heimlich müssen sich Annabelle und Leon treffen, denn ihre verfeindeten Familien streiten seit langem um ein Stück Land. Nach einem tränenreichen Abschied schifft sich Leon nach Paris ein. Doch kein Lebenszeichen zeugt von seiner Ankunft dort. Schweren Herzens geht Annabelle schließlich die Ehe mit dem Sklavenhändler Ramazon ein. Doch ihre Liebe gehört dem Verschwundenen. Gibt es noch Hoffnung auf Glück?
Der Schreibstil war angenehm und konnte mich auf die zauberhafte Insel Martinique mitnehmen. Der gesellschaftliche Wandel zur Zeit Napoleons spiegelt sich im Geschehen wieder. Gute Beschreibungen der Handlungsorte bringen mich im zweiten Teil der Erzählung auch nach Paris mit seinen Licht- und Schattenseiten. Sprachlich finde ich die Erzählung authentisch. Einige historische Fakten wurden eingebracht, könnten meiner Meinung nach noch etwas ausführlicher sein. Der Erzählerstil in miteinander verflochtenen Handlungssträngen zeigt unterschiedliche Perspektiven und ermöglicht dem Leser ein Gesamtbild.
Weniger überzeugen konnte mich die Prota Annabelle. Ihr kindliches Wesen als junge Frau wurde mit für ihr Alter zu erwachsenen Entscheidungen gemischt. Ich hatte teils Schwierigkeiten dies nachzuvollziehen. Auch die Zeitsprünge in der längere Jahre andauernden Erzählung brachten den Lesefluss ins Stocken. Es wäre schön gewesen die Kapitel mit Angaben dazu zu versehen. So wurde ich den Gedanken an eine teils sehr konstruierte Handlung nicht los. Was im Allgemeinen schade für die Geschichte ist. Der Verlauf hatte Spannung, Kämpfe, Liebesgeschichten und historische Fakten zu bieten. Ich würde die Erzählung eher als Abenteuer, Roman über gesellschaftlichen Umbruch denn als Romantik bezeichnen. Dafür überwiegen die Auswirkungen des Fluches mit Ängsten, Tod und Veränderungen zu sehr.
Daher kann ich der historisch zuzuordnenden Erzählung nur 4 Sterne geben. Sie ist lesenswert, konnte mich aber nicht voll überzeugen. Dennoch werde ich gerne weitere Bücher der Autorin zur Hand nehmen.