„Ganze Züge voller Frauen gingen an die Front“, erinnert sich eine ehemalige Rotarmistin im Gespräch mit Swetlana Alexijewitsch. „Es waren nicht mehr genug Männer da. Sie waren gefallen. Lagen unter der Erde oder waren in Gefangenschaft.“ Die Frauen waren „bereit, für die Heimat zu sterben. So waren wir erzogen.“ Sie waren nicht nur Ärztinnen und Krankenschwestern, sondern auch Fliegerinnen, weibliche Scharfschützen und Panzersoldaten. Und sie waren jung: „Ich war noch so klein, als ich an die Front ging“, erzählt eine ehemalige Scharfschützin, „dass ich im Krieg noch gewachsen bin.“ Und sie waren für ihr Leben traumatisiert. Sie erzählen der Autorin vom Tod und vom Töten, von Blut, Dreck und Läusen, von Kriegsverbrechen, von Verwundungen, Schmerzen, Hunger und miserabler Ausrüstung – und wie man sie vergessen hat, als es nach dem Krieg darum ging, die „Helden“ zu feiern.
Das erschütternde Dokument einer ausgeblendeten Seite des Zweiten Weltkriegs: Rund eine Million Frauen haben in der Roten Armee gekämpft. Swetlana Alexijewitsch lässt sie zu Wort kommen.
Mit vielen kurzen Erzählungen unterschiedlicher Frauen erfahren wir die weibliche Seite vom Krieg. Hier geht es mehr um die Ereignisse der einzelnen Personen während dem Krieg und ihre Gefühle. Ein sehr spannendes und emotionales Buch.
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Selten hat mich ein Buch so berührt, schockiert und auch zum Weinen gebracht wie dieses.
Das erste Mal liest man hier über die Frauen im Krieg, die zahlreich als Soldaten, Scharfschützen und Piloten vertreten waren (männliche Bezeichnungen dieser Berufe gab es in der Sprache noch gar nicht). Die Frauen, die nicht wie ihre Brüder und Väter zum Kämpfer erzogen wurden und daher eine weitaus weniger heroische Sicht auf den Tod für das Vaterland, das Töten für das Vaterland und ihre Rolle im Krieg haben.
Noch nie habe ich den zweiten Weltkrieg so bildlich vor Augen gehabt und ihn detailreich in aller Grausamkeit verstanden wie hier. Natürlich kannte ich die Zahlen Fakten und konnte mir ungefähr vorstellen, wie das Leben als Soldat oder Zivilist damals aussah, aber diese Zahlen und Fakten wurden von Männern erzählt und niedergeschrieben, die im Soldaten den Held und Märtyrerer sahen und von klein auf kriegerisch erzogen und vorbereitet wurden- auch eben darauf, die Geschichtsschreibung möglichst heroisch aber trotzdem effizient und kühl zu halten.
Hier bekam ich einen ganz anderen Einblick. Hier bedeutet der Krieg sein Kind zu ertränken, weil es schreit und man sonst von den Deutschen gefunden wird, hier bedeutet der Krieg, als Kind von 16 Jahren den langen Zopf abgeschnitten zu kriegen und an die Front zu gehen und auf Menschen zu schießen. Hier zeigt sich der Krieg, wie er ist: tödlich, entsetzlich, zerstörerisch...
Was nützt es einer Frau, als Kriegsheldin mit vielen Orden gefeiert zu werden, wenn sie dafür ihre Kindheit, ihre Weiblichkeit und ihre Chance auf eine Ehe und Zukunft verloren hat und ihre Familie sie deswegen verstößt?
Dieses Buch sollte jeder gelesen haben, egal welchem Geschlecht man zugehörig ist. Es ist nicht angenehm, es ist sogar schrecklich, aber es bereichert einen um enorm viel (historisches und aktuelles) Wissen und würde jeder dieses Buch lesen und des Krieges wahres Gesicht kennenlernen, wäre ich verwundert wenn sich trotzdem jemals jemand wieder FÜR einen Krieg entscheiden würde, wenn es noch die kleinste Hoffnung gäbe, ihn zu verhindern.
Der Erzählstil ist flüssig und nahbar und die Kommentare der Autorin erleichtern und verbinden die Geschichten und Erzählungen der vielen Frauen gut mit den Erklärungen und Fakten.
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