Der renommierte Journalist Ari Shavit sieht Israel in einer halt- und ausweglosen Lage: als jüdisch-westlicher Staat in einer arabisch-islamischen (Um-)Welt seit seiner Gründung in der Existenz bedroht, andererseits Okkupationsmacht über ein anderes, das palästinensische Volk. Der Innovationskraft und Lebensfreude seiner Menschen stehen ein bröckelndes Gemeinwesen, zermürbende Konflikte, militärische Scheinerfolge und der Verlust internationalen Ansehens gegenüber. Was als gemeinschaftlicher hoffnungsfroher Aufbruch begann, insbesondere nach den Schrecken des Holocausts, der gemeinsame Bau von Eretz Israel, ist heute allgemeiner Desillusion und Desintegration gewichen. Shavit erzählt, zunächst auf den Spuren seines zionistischen Urgroßvaters, eine sehr persönliche Geschichte Israels während der letzten anderthalb Jahrhunderte, von Erfolgen im steten Überlebenskampf, aber auch von schuldbehafteter Tragik und unübersehbarem Niedergang.
Falls Sie sich für die jüngere Geschichte des Landes Israel interessieren, dann ist das Buch „Mein gelobtes Land“ des israelischen Autors Ari Shavit ein Glückgriff, denn Ari Shavit weiß, worüber er schreibt. Er wurde 1957 in geboren, studierte Journalismus und war lange Chefkorrespondent bei der angesehenen israelischen Zeitung Haaretz, einer liberalen Zeitung, die zu den qualitativ besten Zeitungen der Welt gehört. Außerdem war er Vorsitzender der israelischen Bürgerrechtsorganisation Acri.
In seinem Buch „Mein gelobtes Land“ begibt er sich auf eine Reise durch Israel, die bereits sein Urgroßvater Herbert Bentwich 1897 unternommen hat. Herbert Bentwich war Brite und Zionist. Er bereiste das damalige Palästina und lässt sich später mit seiner Familie dort nieder. Analog zu dieser Reise berichtet Ari Shavit von der Geschichte des Landes Israel. Er erzählt, wie die Zionisten in das Land Palästina kamen, wie sie ihre Kibbuze aufbauten, und wie sie ursprünglich friedlichen neben den bereits dort lebenden Arabern lebten und arbeiteten. Doch bereits vor der Gründung des Staates Israel kam es zu ersten Spannungen. Diese setzten sich dann massiv Ende der 40er Jahre fort. Doch Israel blieb stark und meisterte eine Einreisewelle nach der anderen. Der Autor beschreibt, wie sich die Spannungen und Gräueltaten auf beiden Seiten entwickelten. Er beschreibt, wie sich aus dem ursprünglich starken, säkularen und sozialistisch ausgerichteten Land das heutige Israel entwickelte. Er erzählt die Geschichten einzelner Familien, die jedoch symptomatisch für das große Ganze sind. So kommen u.a. Siedler, Ultraorthodoxe, Friedensbewegte, aber auch palästinensische Israelis zu Wort. Daraus ergibt sich ein sehr vielschichtiges Bild des Staates Israels und der verworrenen Situation, die momentan einen Frieden nahezu unmöglich macht.
Dieses Buch bringt einem die Israelis näher. Es zeigt aber auch auf, dass Israel nicht das gelobte Land ist, wie es von vielen Juden gerne hingestellt wird. Der Autor steht seinem Land durchaus kritisch gegenüber und verschweigt nicht, dass viele Fehler gemacht wurden. Mir persönlich hat dieses Buch die Augen geöffnet. Ich verstehe die Situation im Nahen Osten jetzt um einiges besser, obwohl mich einiges von dem, was Ari Shavit beschrieben hat, sehr erschüttert hat.
Ich denke, dieses Buch sollte jeder lesen, der über die Situation im Nahen Osten mitreden möchte, denn es bietet sehr viel Information. Und es lässt sich dabei ausgesprochen gut lesen.
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Wie kaum ein anderes Thema ist die Geschichte Israels komplex. Eine moralische Bewertung des Dilemmas dieses Landes noch komplexer. Doch Ari Shavit schafft Orientierung.
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.