Handlungs- & Produktionsorientierung: Literaturunterricht am Gymnasium

Handlungs- & Produktionsorientierung: Literaturunterricht am Gymnasium

Buch (Taschenbuch)

44,99 €

inkl. gesetzl. MwSt.

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

15.01.2015

Verlag

Diplomica Verlag

Seitenzahl

112

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

15.01.2015

Verlag

Diplomica Verlag

Seitenzahl

112

Maße (L/B/H)

22/15,5/0,8 cm

Gewicht

191 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-95850-855-2

Das meinen unsere Kund*innen

0.0

0 Bewertungen

Informationen zu Bewertungen

Zur Abgabe einer Bewertung ist eine Anmeldung im Kund*innenkonto notwendig. Die Authentizität der Bewertungen wird von uns nicht überprüft. Wir behalten uns vor, Bewertungstexte, die unseren Richtlinien widersprechen, entsprechend zu kürzen oder zu löschen.

Verfassen Sie die erste Bewertung zu diesem Artikel

Helfen Sie anderen Kund*innen durch Ihre Meinung

Erste Bewertung verfassen

Unsere Kund*innen meinen

0.0

0 Bewertungen filtern

Textprobe:
Kapitel 4.4.2, I. PHASE : LESEN UND AUFNEHMEN LITERARISCHER TEXTE:
Diese Arbeit beginnt laut dem didaktischen Phasenmodell nach WALDMANN mit dem Lesen und Aufnehmen literarischer Texte (ebd., S. 28).
Dieser Phase kommt besondere Bedeutung zu, da für viele Schüler das Lesen literarischer Texte oft sehr viel mit lesen müssen zu tun hat. Dies betrifft gerade diejenigen, welche privat schon nicht viel und nicht gerne lesen und wird ab der Mittelstufe oft richtig problematisch, sofern kein motivierender Lektüreunterricht oder ein positiver Kontakt im Privaten stattfindet. Ziel des Leseunterrichts sollte es aber nicht sein, die Schüler zum Lesen zu zwingen, vielmehr sollte der Unterricht Leselust wecken oder aufrechterhalten.
Da dies gerade bei moderner Lyrik oder (experimentellen) Dramen nicht immer möglich ist und selbst geübte und begeisterte Leser unter den Schülern an ihre Grenzen stoßen, ist es nötig, neue Formen des Einlesens zu wählen. Bei einem Dramentext kann man etwa den szenischen Grundgedanken oder auch die Anlage zur Aufführung herausstellen. Mittel dazu sind unter anderem die Lesung und Rezitation durch Schüler oder auch den Lehrer, aber auch Hörproben, Videoaufzeichnungen und Theaterbesuche. Natürlich darf ein Video oder ein Hörspiel nicht nur konsumiert werden, sondern muss ebenfalls als Grundlage für die weitere Unterrichtsarbeit benutzt werden. Wichtig ist also auch das Arbeiten mit dem eingesetzten Unterrichtsmaterial (vgl. ebd. 2011, S. 30).
Doch nicht nur das Lesen ist wichtig, um einen Text vollständig zu verstehen, was bedeutet einen Text nicht nur textkonform (Inhalt) und normkonform (Muster und Normen) zu begreifen, sondern ihn auch mit eigenen Erfahrungen zu verbinden und so individuell zu verarbeiten. Für WALDMANN ist die Voraussetzung für das vollständige Verstehen, dass der Text an die Lebenszusammenhänge des Lesenden: seine Erlebnisse, Erfahrungen, Einstellungen angeschlossen wird und von dem eigenen individuellen wie gesellschaftlichen Sinnsystem des Lesenden her aufgefasst wird (Waldmann 2011, S. 30).
Und für eben dieses Verstehen eines Textes, muss man den Schülern die Gelegenheit geben sich mit dem Text aktiv auseinanderzusetzen. Wenn das im Unterricht [ ] erreicht werden soll ist es notwendig, den Schülern Gelegenheit zu geben, sich aktiv zu dem zu lesenden Text zu verhalten und sich handelnd auf ihn einzulassen. Es sind Möglichkeiten [ ] einzurichten, in denen der Schüler sein eigenes Sinnsystem aktualisieren sowie soziale Fantasie entfalten und mit ihnen den Text aufnehmen kann (ebd.).
Genau aus diesem Grund ist die erste Phase so wichtig und sollte produktive Verfahren mit einbinden. Ein Anfang wären dafür schon verschiedene Leseweisen (lautes Lesen, Lesen mit verteilten Rollen, antizipierendes Lesen, ), die den Schülern das Aufnehmen des Textes leichter machen können, da sie ihn verständlicher und lebendiger werden lassen.
Produktive Verfahren machen außerdem auch Sinn, wenn man den Text so abändern möchte, dass der Lesefluss stockt und genaueres Hinsehen und intensives Lesen wieder notwendig wird (ebd.). Dies ist literaturdidaktisch sinnvoll, da literarische Texte zwar die Eigenart besitzen, eine besondere (Kunst-) Form des Lesens einzurichten, diese Verfremdungen mittlerweile aber etabliert sind und ihre Wahrnehmung (durch die Schüler) längst automatisiert ist und die Kinder nicht mehr aufhorchen lässt. Dies war aber das Ziel des literarischen Textes. Sklovskij nennt diese Eigenart Kunstgriffe , Verfremdung der Dinge und Komplizierung der Form (Waldmann 2011, S. 31). Der Lehrer sollte sich deshalb im Literaturunterricht bemühen, die Jugendlichen wieder aufhorchen zu lassen und sie mit eben dieser Eigenart vertraut zu machen. Geeignete Methoden hierzu sind laut WALDMANN: Lückentexte, inhaltliche und formale Veränderungen, Zerlegungen, Mischung mit fremden Texten und viele andere.
Im Folgenden sollen einige dieser produktiven Verfahr
  • Handlungs- & Produktionsorientierung: Literaturunterricht am Gymnasium