Fünf Monate, zwei Wochen und sechs Tage. So lange wartet Carlo schon auf seinen italienischen Papa. Aber der kommt einfach nicht. Also beschließt Carlo, sich im Kommunionsanzug seines Vaters auf den Weg zu ihm zu machen. Im Nachtzug, im Taxi und mit der Fähre. Ohne Fahrkarte oder festen Plan. Carlo lässt sich nicht aufhalten! Er trifft außergewöhnliche Menschen, kriminelle Taxifahrer, kämpft sich durch die italienische Pampa und ist der Mittelpunkt eines Festessens in der Küche einer Großfamilie. Bis er endlich vor der Tür seines Papas steht … Oliver Scherz schafft es wie kein anderer, kindliche Lebensfreude und Unverstelltheit in seine Bücher und Lesungen zu bringen.
Cover und Aufmachung:
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Das Cover zeigt den kleinen Don Carlo im Anzug mit Koffer vor den Kulissen
einer italienischen Berglandschaft. So hat man gleich ein gutes Bild von der
Hauptperson vor Augen und die Farben vermitteln italienisches Flair. In der
Buchhandlung hätte mich das Cover sofort angesprochen.
Inhalt:
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Carlo sieht durch den geerbten Anzug von seinem Vater aus wie "Don Carlo" der
Gangsterboss, und den hält keiner auf! Er ist 11 Jahre alt,sieht aber aufgrund
seines leichten Übergewichts aus wie 13. Vor 5 Monaten 6 Wochen und 2 Tagen
hat seine Mutter seinen Vater von Zuhause rausgeworfen. Seitdem wartet er auf
dessen Rückkehr. Schließlich kann er nicht mehr warten, packt seinen Koffer
und sein Erspartes, um von seinem Zuhause in Bochum zu seinem Vater zu
kommen, der sich in Palermo aufhält. Doch das ist leider nicht so einfach,
wie er geplant hat!
Mein Eindruck:
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Der kleine Carlo ist mir direkt von der ersten Seite an ans Herz gewachsen.
Das Buch ist aus seiner Perspektive geschrieben in so einer wunderbaren
Klarheit, wie nur Kinder sich äußern können. Auf der einen Seite merkt man
ganz deutlich, wie sehr Kinder wie er Dinge wie bspw. Trennung der Eltern mit
bekommen und darunter leiden. Auf der anderen Seite ist es manchmal auch
herrlich, auf welche Weise sie Erklärungen für das Verhalten von Erwachsenen
suchen.
Don Carlo erlebt auf seiner Reise viele Abenteuer und begegnet dabei einer
Reihe von Menschen, von denen ihm nicht alle gut gesonnen sind. Ich habe
immer mitgefiebert, ob und wie er die Probleme wohl meistert und natürlich,
ob er bei seinem Vater ankommt und es schafft, diesen zurückzuholen.
Das möchte ich hier auch nicht verraten, wohl aber, dass das Ende sich stimmig
anfühlte.
Aus Sicht eines Erwachsenen habe ich die Abenteuergeschichte genossen sowie
die hübschen kleinen Zeichnungen von z. B. der Fähre zu Beginn eines neuen
Abschnittes. Zeitweise habe ich mich über manche Ausdrücke oder Vergleiche
wie z. B: "Man muss ruhig bleiben bei deiner Mama, sie ist ein
Schnellkochtopf" sehr amüsiert. Gleichzeitig ertappt man sich als Elternteil
aber natürlich bei dem Gedanken, dass man hofft, dass das eigene Kind mehr
Vertrauen zu einem hat und zuerst mit einem redet, bevor er sich heimlich auf
so eine Reise begibt. Denn schließlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass
diese Reise so wie die von Don Carlo verläuft.
Meine Tochter ist noch nicht im entsprechenden Lesealter von 8, aber wenn sie
soweit ist, werde ich das Buch mit ihr gemeinsam lesen und das würde ich auch
anderen Eltern empfehlen. Im Vordergrund steht zwar die Abenteuerreise, aber
letztendlich geht es auch um die Probleme der Eltern zwischen den Zeilen. Und
die Gefahren einer solchen Reise treten hier natürlich nicht so stark
hervor. Man sollte sein Kind damit nicht alleine lassen, sondern anbieten,
darüber zu sprechen. Es bietet somit auch einen guten Aufhänger, um mit
Kindern über Trennungsprobleme der Eltern bzw. Familienprobleme ins Gespräch
zu kommen.
Fazit:
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Wundervoll erzählte Abenteuergeschichte für Kinder und Erwachsene, mit italienischem Flair,
einer Portion Humor und Potenzial zum Nachdenken.
Der 11 jährige Carlo (der aussieht wie 13) wächst bei seiner Mutter in Bochum auf.
Er vermisst seinen Vater seit 5 Monaten 2 Wochen und 6 Tagen, er ist nach der Trennung von Carlos Mutter nach Palermo gezogen.
Immer wieder wird Carlo vertröstet das er ihn besucht aber er kommt nicht, da macht sich kurzer Hand Carlo auf den Weg.
Aber das Geld reicht nicht für den Zug nach Palermo und so fährt er ganz alleine als blinder Passagier mit dem Nachtzug nach Rom um von dort aus nach Palermo weiter zufahren.
Dabei erlebt er so manches Abenteuer und lernt außergewöhnliche Menschen kennen, die ihm auch teilweise weiterhelfen.
Bis er endlich nach vielen Abenteuern bei seinem Vater vor der Türe steht.
Meine Meinung:
Ein außergewöhnliches Buch mit einem außergewöhnlichen Jungen.
Oliver Scherz weiß wie man Kinder unterhalten kann, in kindgerechter Sprache präsentiert er ein wirklich nettes Buch über die Reise Carlos nach Palermo.
Wir erleben eine ungewöhnliche Reise nach Palermo mit vielen komischen und abenteuerlichen Situationen.
Natürlich ist manches vielleicht etwas übertrieben aber im großen ganzen kann man sich gut in den kleinen Don Carlo versetzen der vor Sehnsucht nach seinem Vater diesen Entschluss fasst.
Da merkt man zu was Kinderliebe alles fähig sein kann.
Das Cover ist kindgerecht gehalten auch wenn er dort etwas zu erwachsen aussieht.
Für mich ein lesenswertes Buch für Kinder ab 8-10 Jahren.
Von daher von mir 4 von 5 Sternen.
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