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Sinnfrei aber nicht Sinnlos!
Milli aus Wien am 22.06.2019
Bewertet: Film (DVD)
“Sinnfrei aber nicht Sinnlos“ beschreibt für mich, was dieser Film für Gefühle in mir ausgelöst hat.
Haben die bombastischen Actionszenen, die unzählig zerstörten Autos, die unglaublich detailreichen Kostüme, der feuerspeiende, Heavy-Metal spielenden Gitarristen wirklich etwas zur Story beigetragen?
Nein, wahrscheinlich nicht wirklich, aber ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass all das in diesen Film vorkommt.
Denn seien wir uns ehrlich: es ist “Mad Max“. Man erwartet sich hier keine tiefgründige Darstellung der menschlichen Psyche, bzw. keine Tiefenanalyse der menschlichen Gesellschaft.
Man will Action pur.
Und genau das bekommt man hier und zwar auf höchstem Niveau!
Nicht falsch verstehen: die Story war genauso gut. Sie war spannend, fesselnd und interessant; man will danach einfach mehr wissen; in die Welt eintauchen. Nichtsdestotrotz ist die “Action“ hier der wahre Star.
Und der leuchtet heller als hell!
Toller Film!
Bewertung am 09.02.2016
Bewertet: Film (Blu-ray)
Es ist heiss. Drückend und flirrend wabert die Luft über der apokalyptischen Landschaft. Ein zweiköpfiger Salamander huscht sich seinen Weg durch den Sand. Mad Max steht unbeweglich neben seinem Wagen und sieht hinaus in die Ferne.
Zeitgleich ein Heer von Cellos, die gleichzeitig drei Mal mit dem Bogen über die Seiten ziehen. Beängstigendes Donnergrollen im Hintergrund, leise Streicher, die wie Gewitterwolken langsam, jedoch stetig näher rücken. Und dann erneut die Cellos. Was wird gleich geschehen? Das Donnergrollen schwallt über, tobt sich aus und dann herrscht plötzliche Ruhe. Die ansteigende Nervosität legt sich, doch dann - bricht die Hölle los.
So beginnt Mad Max: Fury Road, mit einer unheimlich genialen Filmmusik im Hintergrund.
Voranhetzend, treibend, jagend, so lässt sich Tom Holkenborgs Soundtrack am besten charakterisieren. Passend zu dem actiongeladenen Streifen auf der Kinoleinwand. In manchen Szenen, wenn die Streicher, Bläser und das Schlagzeug in einem finalistischen Crescendo beinahe übereifern, sind es am Ende zarte, leise werdende Töne und langsam einsetzende Cellos, die Hoffnung auf ein gutes Ende machen. Schon fast romantisch andächtige Melodien erklingen und werden mit lauten Knällen direkt wieder von der brutalen Wirklichkeit abgelöst. Auf der Fury Road findet man nichts Schönes.
Tom Holkenborg aka Junkie XL hat der brachialen Materialschlacht in der postapokalyptischen Welt von Mad Max eine Melodie gegeben. Es dreht sich alles um Motoren, Wahnsinn und Verzweiflung - doch da ist Hoffnung! Den besten Titel des Scores findet man in Brother in Arms.
Brother in Arms beginnt zerstörerisch. Schrecklich, quälend und endzeitlich. Alles scheint verloren. Immortan Joe (was für eine Figur!) hetzt mit seiner Armee von War Boys Furiosa und ihre Freunde über die Fury Road. Sie sind im Canyon. Es gibt kein Entrinnen, die Flucht scheint endlos zu sein, doch noch haben Immortan Joe und seine War Boys die Flüchtenden nicht eingeholt.
Die E-Gitarren im Hintergrund rippen ununterbrochen, die Trommeln treiben voran und die Cellos lassen die Erde erzittern. Doch in dieser Jagdsalve zeichnet sich auf einmal unterschwellig eine Melodie ab (ab Minute 3:00), sie steigert sich in Wellen und gewinnt dann doch die Oberhand. Und im selben Augenblick indem auf der Leinwand unsere Helden ihre letzte Kraft sammeln, brechen die Streicher durch. Die zerstörerischen Trommelschläge werden zu antreibenden Rhythmen. Die Bläser feuern an, die Streicher geben dem Ganzen halt. Eine der besten Filmszene des ganzen Streifens - untermalt mit einer fantastischen Komposition - wann hat man so etwas zuletzt gesehen und gehört?! Ob sie es schaffen? Das sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur ein Tipp: Das ist Kultkino pur - dafür werden Filme gemacht.
Junkie XL war auch schon für den Soundtrack zu 300 - Rise of an Empire verantwortlich. Seine Musik trägt erheblich zur Atmosphäre bei und sein Stil mit der Vermischung klassischer Elemente mit Trommeln und E-Gitarren ist absolut fantastisch.