Der Debüt-Roman von Nnedi Okorafor, der Autorin des Überraschungserfolgs „Lagune“, verbindet Fantasy mit afrikanischer Kultur und schafft so ein Endzeit-Abenteuer der Spitzenklasse.
In einer nicht näher definierten post-apokalyptischen Zukunft werden die dunkelhäutigen Okeke von den hellhäutigen Nuru unterdrückt. Um sich an der Vergewaltigung ihrer Mutter zu rächen und ihr Volk zu befreien macht sich das Mädchen Onyesonwu (dt.: Wer fürchtet den Tod) auf eine lange Reise voller Magie und Gefahren. Ihr Ziel: Den mächtigen Zauberer Daib zu töten - ihren Vater und Vergewaltiger ihrer Mutter.
Hat man sich erst einmal an den Schreibstil der Autorin gewöhnt, der am Anfang einen etwas "einfachen" Eindruck macht, bekommt man eine unglaublich spannende Story, die sich auch mit Rassismus, Unterdrückung und anderen politischen Themen auseinander setzt. Absolut genial!
Ungewöhnlich, stimmungsvoll und eindringlich
Bewertung aus Bergisch Gladbach am 04.09.2017
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Wer fürchtet den Tod ist bereits der zweite Roman der nigerianisch-amerikanischen Autorin Nnedi Okorafor der auf Deutsch erscheint. Mit dem Buch hat die Autorin den World Fantasy Award sowie den Nebula Award gewonnen. Außerdem hat sich HBO die Serienfilmrechte an dem Buch gesichert, an diesem Projekt soll sogar George R R Martin mitarbeiten.
INHALT
In einem postapokalyptischen Afrika macht sich das Mischlingsmädchen Onyesonwu auf, um ihr Volk die Okeke von der Unterdrückung der Nuru zu befreien. Für die Versklavung ist der Mann verantwortlich der vor Jahren auch ihre Mutter vergewaltigte und somit ihr Erzeuger ist. Im Laufe der Reise wird immer klarer, dass Onyesonwu alles andere als ein gewöhnliches Mädchen ist.
LESEEINDRUCK
Wie bereits die erste deutsche Veröffentlichung der Autorin wirkt auch diese Geschichte von der Erzählweise und Atmosphäre her sehr magisch und märchenhaft, dass obwohl das Thema der Handlung alles andere als märchenhaft ist. Die Autorin prangert brandaktuelle Themen an, nämlich Missstände wie Rassismus und die Unterdrückung und Misshandlung der Frau. Verwoben in die Geschichte sind Elemente der afrikanische Kultur, Magie, sowie Fantasy. Die Grenzen zwischen Realität und Magie sind hierbei schwimmend, fast gewinnt man den Eindruck sich in einem heutigen, realen Afrika zu befinden.
Allein dadurch dass man sich in Afrika in einer Geschichte zwischen afrikanischen Stämmen befindet wirkt der Roman anders und fremdartig gegenüber anderen Büchern dieses Genres. Man hat fast das Gefühl eine afrikanische Sage zu lesen. Auch dadurch dass nie ganz eindeutig ist ob man sich nun in einer Fantasiewelt oder der Realität befindet wirkt die Geschichte anders. Die magischen Elemente sind so in die Handlung verwoben das sie ganz natürlich wirken.
Onyesonwu als Hauptfigur hat mir sehr gefallen, obwohl sie als Charakter etwas sperrig ist. Sie ist schnell aufbrausend und lässt sich durch ihr hitziges Temperament immer wieder zu Handlungen hinreißen die sie in Schwierigkeiten bringen. Ihre Handlungen wirken jedoch immer authentisch da sie gut zu ihrem Wesen passen. Ansonsten hat sie das Herz am rechten Fleck. Ihre Ansichten sind in einer streng traditionsbewussten Gesellschaft sehr modern und emanzipiert. Sie lässt sich nicht davon abhalten etwas zu tun das sie für richtig empfindet nur weil sie es nicht sollte da sie eine Frau ist.
Was ich bereits aus Lagune kenne und hier wiederfinde ist, dass sich die Autorin nicht davor scheut Gewalt sehr schonungslos darzustellen. Dies ist jedoch nie sensationslüstern sondern immer zum Thema und der Handlung passend. Die Geschichte wird glaubhafter und erschüttert.
FAZIT
Mir hat dieser Roman wieder sehr gut gefallen. Ich mag die Art des märchenhaften Erzählen mit der gleichzeitigen Behandlung ernster, zeitgenössischer Themen. Dadurch bewegt und erschüttert die Geschichte und bleibt nachhaltig im Gedächtnis. Unter den aktuellen Fantasyautoren ist Nnedi Okorafor wirklich etwas ganz besonderes und vermag es wie keine andere ihren ganz eigenen, persönlichen Erzählstil zu erschaffen. Für mich ein absolutes Highlight!
Wer Lagune kennt und wem Okorafors spezielle, andere Art von Fantasyliteratur gefällt dem wird auch dieser Roman wieder gefallen. Wer jedoch die typische, westliche Art der High Fantasy a la Game of Thrones erwartet wird enttäuscht werden.
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Onyesonwu wächst in einer sehr hoffnungslosen Welt auf. Obwohl in ihrer Stadt die Nuru noch nicht gewütet haben, hat sie es nicht leicht, denn sie ist Ewu, ein Kind einer Okekefrau, welches in Gewalt gezeugt wurde. Ihre hellere Haut und ihre Sommersprossen im Gesicht sind der Beweis dafür. Gerüchte besagen, dass Ewu Kinder gewalttätig sind. Deshalb wird Onyesonwu als jemand böses oder schlechtes angesehen und hat kaum Kontakt zu den anderen in ihrem Alter.
Das ändert sich mit einem einschneidenden Erlebnis, welches sie mit drei anderen Mädchen zusammenschweißt.
Ihr Weg ist wirklich kein leichter aber dennoch verspürt sie den Willen, sich für das, was ihrem Volk und speziell ihrer Mutter angetan wurde an ihrem Vater, den mächtigen Zauberer Daib zu rächen.
Die Autorin Nnedi Okorafor schafft es einen in die Welt Onyesonwus tauchen zu lassen, da sie mit ihrem Schreibstil dem Leser das Gefühl gibt, direkt angesprochen zu werden. Man denk, Onyesonwu erzählt einem persönlich ihre Geschichte, um sie weiterzugeben und zu erzählen. Das hat mir sehr gut gefallen! Ich denke außerdem, dass die teilweise ziemlich detaillierten Beschreibungen der Gewalt, speziell auch der Gewalt an Frauen, zu dem Buch passen. Nicht nur, weil es eine so hoffnungslose Geschichte ist, sondern auch, weil diese Gewalt auch heute ein Thema (nicht nur) in Afrika sind.
Wer fürchtet den Tod ist ein sehr intensiver Roman mit dem ich mich auch nach dem Lesen noch beschäftige. Er ist ein Muss für Fans guter Dystopien und von Romanen mit Magie.
Diese ganz besondere Buch entführt den Leser in ein postapokalyptisches (wortwörtlich) magisches Afrika. Es beschreibt die spannende Reise eines einzigartigen Mädchens, dass dazu bestimmt ist, die Welt zu verändern. Das Buch ist etwas ganz besonderes! Die beschriebene Welt ist fremdartig, voller exotischer Gebräuche und Beschreibungen und erzählt dennoch die universale Geschichte von Recht und Unrecht, von Unterdrückung und Rebellion, von Liebe und Tod.
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