Brunettis Bravourstück. Der Commissario ermittelt in den Tiefen der Erinnerung: Contessa Lando-Continui möchte ihren Frieden finden, doch der tragische Sturz ihrer Enkelin in den Rio di San Boldo lässt ihr keine Ruhe. Was, wenn es kein Unfall war? Brunetti nutzt seine Connections, seine Einfühlung und seine Erfahrung. Der Jubiläumsfall.
Irgendwie muss ich mich ja nun eine Runde schämen. Da gibt es von einer Krimireihe 25 Fälle und was mache ich? Ich lese erst den 25. Fall von Commissario Brunetti und ich habe mich noch nicht mal an den Fernseher bequemt und habe mir einen von den vielen verfilmten Fällen angesehen.
So viel zu meiner eigenen Vorgeschichte zu Donna Leon. Ich kann natürlich auch sagen, ich bin vollkommen unbedarft an diesen Krimi heran gegangen.
Und Frau Leon, hat es mir gleich am Anfang schwer gemacht. Im ersten Kapitel hatte ich das Gefühl, es geht nur immer wieder Contessa so und so und die Contessa xy. So ging es im Kapitel am Anfang, wo Brunetti bei einem Wohltätigkeitsessen in Venedig saß und der Fall langsam anfing.
Also ich muss ja sagen, die ersten 20 oder 30 Seiten haben mir wirklich Angst gemacht, weil ich das Gefühl hatte, ich komme mit dem Krimi nicht zurecht. Bei so vielen Adeligen, schalte ich doch gerne ab. Aber dann beschreibt Donna Leon sehr eindrucksvoll die Angst der Contessa Lando-Continui, die unbedingt will, dass der Unfall ihrer Enkelin aufgeklärt wird, auch wenn dieser schon vor 15 Jahren passiert ist. Die Enkelin hat dabei einen „Schaden“ am Gehirn davon getragen, da sie zu lange unter Wasser geblieben ist. So ist innerhalb von Minuten aus einem 15-jährigen Teenager wieder ein 6 oder 7 Jahre altes Kind geworden.
Gerade dies beschreibt Frau Leon einfach aber eindringlich. Man kann sich durch die Andeutungen in dem Buch wunderbar ein Bild von dem Mädchen machen, noch bevor Manuela (so heißt die junge Frau) im Buch tatsächlich in Erscheinung tritt.
Auch zeigen Brunetti und seine Kollegin Claudia ein Gespür für den Umgang mit Manuela, als sie endlich in dem Buch vorkommt. Sie behandeln sie nicht von oben herab sondern einfach so, wie man ein Kind in dem Alter behandeln würde.
Das Ende kommt ein wenig plötzlich, aber irgendwie passt es. Irgendwie passt alles auch wenn der Zufall ein wenig mithilft, aber gerade das macht das ganze so reizvoll. Da man nicht genau weiß, was nun eigentlich passiert ist, wobei man doch sehr genau mitbekommt, was Manuela nun passiert ist, aber irgendwie weiß man nicht warum und wieso und vor allem hat man keine Ahnung, wer es eigentlich war.
Alles in allem, ist es ein Buch, welches man ruhig lesen sollte, es beschreibt einem Venedig und vor allem dessen Einwohner. Irgendwie hat mich der Fall neugierig auf Donna Leon und ihrem Commissario Brunetti gemacht. Vielleicht braucht man einfach einmal eine Initialzündung, um auf einen Autoren oder Autorin neugierig zu werden. Und hat man erst mal die ersten Seiten hinter sich gebracht, hat man ein ruhiges und intelligent geschriebenes Buch vor sich, welches auch immer wieder kritische Töne gegenüber Korruption und Vetternwirtschaft für den Leser bereit hält. So ging es mir zumindest.
Ich hätte vielleicht dem Buch den Titel „Ewige Kindheit“ gegeben, denn gerade darin bewegt sich Manuela und es ist irgendwie erschreckend, wie schnell man in eine solche Situation kommen kann. Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Krimis mit Brunetti. Ich freue mich schon auf eine Tasse Tee in der einen Hand und das Buch in der anderen Hand und mag es nur zum entspannen sein, denn dafür sind Bücher ja auch da.
Donna Leon
Bewertung aus Wien am 20.11.2017
Bewertet: eBook (ePUB)
>Alles bestens und unkompliziert abgelaufen. Schön wäre wenn nach der Abbuchung vom Gutscheinkonto, der verfügbare Restbetrag automatisch angezeigt werden könnte.
25 mal Venedig mit allen Sinnen erfahren und Commissario Brunettis Spürsinn im Kampf gegen das Böse erleben.
Die Ahnung, das ihrer Enkelin mehr als ein Unfall zugestoßen ist, raubt der Contessa ihren Seelenfrieden.
Fast aussichtslos erscheint die Aufgabe für Brunetti herauszufinden, ob es sich hierbei doch um ein nahezu verjährtes Verbrechen handelt.
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Ein schöner Titel - wer hätte sie nicht gern die 'Ewige Jugend'.
Ob Donna Leon in ihrem 25. Jubiläumsfall damit ihren Commissario Brunetti, der seit Jahren auf seine eigene besonnene Art zwischen gutem Wein, gutem Essen und unzähligen italienschen Espressi ermittelt, meint, bleibt unklar.
Klar ist hingegen, dass dieser Fall Brunetti in die Vergangenheit führt. Dies geschieht routiniert, gewohnt stilvoll und mit italienischer Gemächlichkeit. Das Übliche eben: Brunetti verliert nicht an Charme und Einfühlvermögen, ohne Signorina Elettra und ihre Künststücke am PC geht nichts, Brunettis Vorgesetzter Vice-Questore Giuseppe Patta sorgt sich mehr denn je um seine eigene Karriere, auf Sergente Vianello ist wie stets Verlass. Ein berührendes nachdenklich stimmendes Thema, eloquenter Schreibstil und ganz viel Venedig und fertig ist ein gelungener, lohnenswerter 25. Fall!
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.