»Auf die Zeit ist kein Verlass! Merk dir das! Sie kann verrücktspielen.«
Unerwartet erhält Luzie einen Brief von ihrer Großmutter, die sie nie kennengelernt hat. Aber anstatt wie angekündigt zu Besuch zu kommen, verstirbt die Frau.
Luzie reist nach Venedig, um der Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Einer Vergangenheit, die von den seltsamen Mitbewohnern ihrer Großmutter wie hinter einer Maske verborgen wird.
Doch als dann mitten in der Stadt die Uhren verschwinden, liegt alles an Luzie.
Sie muss hinter diese Maske sehen – denn die Zeit ist in Gefahr!
Ich finde es immer wieder faszinierend und inspirierend, wenn so junge Autorinnen schon im Teeanger Alter, Bücher schreiben und veröffentlichen! Diese Geschichte ist eine nette Fantasy-Story für zwischendurch, mit interessanten philosophischen Gedankenzügen und einen tollen Venedig Flair! Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen.
Inhalt
Als Luzie einen Brief ihrer Großmutter erhält, in der sich die alte Dame zu einem Besuch ankündigt, sieht sie die Chance gekommen, endlich etwas mehr über ihre Familie zu erfahren. Doch zu einem Treffen kommt es nicht, da ihre Großmutter verstirbt. Auf den Spuren ihrer Herkunft begibt sich Luzie nach Venedig, wo sie nach Antworten sucht und in ein Geheimnis stolpert, das nicht nur sie, sondern die Zeit gefährdet
Meine Bewertung
Die Maske der Vergangenheit ist eins der Bücher aus dem Hause Eisermann, auf die ich mich sehr gefreut habe. Von Antonia Wesseling wollte ich ohnehin schon länger etwas lesen, daher war ich sehr gespannt darauf, und ging mit hohen Erwartungen an das Werk ran, das mich zwar mit einigen Kritikpunkten von sich überzeugen konnte.
Anfangs fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte reinzufinden. Luzie ist eine Protagonistin, die sehr grüblerisch und ernst ist, viel hinterfragt und auch häufig philosophiert. An einigen Stellen wurde mir das doch etwas zu viel und ich habe mir gerade am Anfang etwas mehr Action gewünscht. Zudem war ich etwas unsicher, wo denn nun der Fantasy-Aspekt auftauchen würde, der erst relativ spät eingeführt wird.
Allerdings konnte mich die restliche Handlung doch überzeugen. Denn sobald die Geschichte einmal Fahrt aufnimmt, ist der Plot spannend und gut ausgereift. Zu Luzies Aufgabe will ich gar nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern. In Italien kommt sie nicht nur einem alten Familiengeheimnis auf die Spur, das alle Bewohner der Villa vereint, in der sie unterkommt. Auch die dunklen Machenschaften, die mit der Zeit getrieben werden, sind eine völlig neue, interessante Wendung, die nicht ein einziges der typischen Fantasy-Klischees bedienen. Hier gibt es keinen Bad Boy, der Luzie rettet, sie kämpft für ihre Überzeugung und für das Wohl der Menschen um sie herum.
Auch die Nebencharaktere fand ich sehr interessant, wobei sie nicht unbedingt alle sympathisch sind. Viele Geheimnisse kommen in dieser Story zusammen, sodass es an manchen Stellen schon zu einem Familiendrama gezählt werden kann. Hier steckte meiner Meinung nach das größte Potenzial des Buches, das auch ordentlich genutzt wurde. Die Charaktere sind vielschichtig und man weiß nie genau, was der eine oder andere denkt beziehungsweise wirklich vor hat.
Antonia Wesselings Schreibstil hat mich ebenfalls bis auf einige kleine Schwächen überzeugen können. Wie bereits erwähnt hätte ich mir gewünscht, dass der Anfang etwas straffer gewesen wäre und Luzie ab und zu nicht so tief in ihren Grübeleien versinkt, die der Geschichte ein wenig die Dynamik nehmen, sondern dass diese Stellen mit ihren ausschweifenden Gedanken eher zur Akzentuierung benutzt werden. Die Actionszenen, gerade gegen Ende hin, fand ich jedoch sehr gut, gefühlvoll und doch nicht zu überladen geschildert.
Alles in allem empfand ich Die Maske der Vergangenheit als einen der guten Fantasy-Titel aus dem Eisermann Verlag. Eine neue, frische Idee gepaart mit ausgereiften Charakteren macht hier den Reiz aus, und trotz kleiner Kritikpunkte empfehle ich das Buch gern weiter.
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.