Freitag, 8. November, 1918. Kurt Eisner ruft den Freistaat Bayern aus. Nur wenig später nimmt eine grausame Mordserie ihren Lauf. Junge blonde Frauen fallen einem bestialischen Täter zum Opfer. Oberinspektor Weinberger und seine Kollegen von der Münchner Kriminalpolizei stehen vor einem Rätsel. Der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. 30 Jahre später beginnt das Morden erneut. Wird es der Polizei diesmal gelingen, den Täter zu fassen?
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München 1918,
der Freistaat Bayern wird ausgerufen. Da macht die Nachricht von grausamen Frauenmorden die Runde, drei junge Frauen, alle blond, blauäugig und von kleiner Statur.
Kommissar Weinberger und seine Kollegen nehmen die Ermittlungen auf. Die Tatorte der Morde bieten einen schrecklichen Anblick, alle Frauen wurden ausgeweidet und ein geschnitzter Engel wurde in ihrem Bauchraum hinterlassen.
In der Bevölkerung machen sich Angst und Panik breit, der Polizei gelingt es trotz aller Bemühungen nicht, den Mörder dingfest zu machen.
Dreißig Jahre später gibt es erneut eine Mordserie unter gleichen Voraussetzungen. Diesmal gelingt es Hans Weinberger, der in die Fußstapfen seines Großvaters getreten ist, den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen.
Als im Jahre 2017 wieder junge Frauen nach dem gleichen Muster ermordet werden, will Julia Weinberger, Journalistin und Enkelin von Hans, auf eigene Faust ermitteln. Dabei begibt sie sich selbst in tödliche Gefahr.
Meine Meinung:
Der Autor zeichnet ein deutliches Bild der Gesellschaft über einen Zeitraum von fast 100 Jahren.Auch die Personen ,welche man kennenlernte ,waren durchweg authentisch.
Er bietet hierbei tiefe Einblicke in die Arbeit der Polizei und das Privatleben der jeweiligen Ermittler .Außerdem lässt er den Leser an den wirren Gedanken und Handlungen des Täters teilhaben.
Der Spannungsbogen blieb von Anfang an hoch, auch der Humor kam nicht zu kurz. Mir hat das Buch gut gefallen, lediglich die allzu detailierten Beschreibungen der Essensaufnahme des Täters, waren mir eindeutig zuviel.
Fazit:
Ein guter und spannender Krimi, allerdings nur für Leser mit sehr starken Nerven
Noch fünf Sterne für einen brutalen Killer, die die Ermittler über hundert Jahre in Atem hält
Elke Seifried aus Gundelfingen am 19.05.2021
Bewertungsnummer: 1088210
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Kurz nachdem Kurt Eisner im Jahre 1918 den Freistaat Bayern ausgerufen hat, wird die erste Leiche gefunden. Jung, blond, blauäugig und von kleiner Statur, so müssen sie sein,
Er machte alles wie immer. Schnitt ihr das pochende warme Herz heraus. Leckte sogar daran. Lächelte beseelt dabei..Der Täter mordet nicht nur auf ganz brutale Weise, sondern er weidet seine Opfer aus und genießt danach deren Leichenteile. Er ist den Ermittlern stets einen kleinen Schritt voraus, taucht unter und dann wie aus dem Nichts wieder auf, oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer? Wem aus der Familie des Karl Weinberger wird es gelingen, dem Irren das Handwerk zu legen, wer wird daran zerbrechen? Im Jahr 1918 Karl schon selbst, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg seinem Enkel Hans, der in seine berufliche Fußstapfen getreten ist, oder im Jetzt dessen Enkelin Julia, die sich als Journalistin an die Fersen des Täters geheftet hat?
Als Leser darf man alle drei Ermittler mit ihren Kollegen begleiten, erfährt immer wieder in kurzen Kapiteln auch vom Täter und muss nicht nur um dessen Ergreifung, sondern auch das Leben von Entführten bangen.
Der Sprachstil des Autors hat mir sofort gefallen und ich wurde wirklich gut unterhalten. Ich konnte immer wieder schmunzeln, weil er trotz der harten Zeiten, den Entbehrungen und dem brutalen Täter auch Platz für Situationskomik findet. Da kann es schon sein, dass sich ein Hauptkommissar frierend, da ohne Wintermantel und lange Unterhosen unterwegs, ärgert. Aber so war das nunmal, wenn man partout nicht auf sein wohlmeinendes Weib hören wollte., oder es kann schon mal der Rat Gute Idee, Alfi. Gerade etwas fester gebaute Leute wie du verhungern wahnsinnig schnell. Ich sag nur: erhöhter Grundumsatz., kommen, wenn der genüsslich seine Joghurts löffelt als in die Puschen zu kommen. Sehr gut haben mir auch die kurzen Kapitel gefallen, die der Geschichte Fahrt verleihen. Besonders froh um deren feine Kürze war ich ganz besonders, wenn der Täter zu Wort kommen darf, denn da hat es mir bei den Beschreibungen nicht nur einmal den Magen gehörig angehoben.
Gründerjahr wird als Roman ausgeschrieben, nicht als Krimi. Nichtsdestotrotz wird ein Kriminalfall aufgeklärt, Täter werden gejagt und man darf als Leser um Opfer bangen. Es mag vielleicht nicht immer Hochspannung geboten sein, aber ich denke einem Regionalkrimi steht der fesselnde Plot wenig nach.
Die Ermittler fand ich allesamt sympathisch und ein Ranking kann ich eigentlich nicht festlegen, jeder war auf seine Art besonders. Bei Karl Weinberger und Hans haben mir vor allem auch deren Gattinnen besonders gut gefallen, waren sie doch beide Profi was den Schwarzmarkt betrifft und ganz besonders Elvira, die Gattin des Enkels um kein Gezeter verlegen.
Der Kriminalfall an sich erstreckt sich über hundert Jahre und dem Autor gelingt es den Leser mit auf eine gelungene, authentische Zeitreise zu nehmen, auch wenn ich vielleicht speziell über die politischen Hintergrund zur Gründung des Freistaats, was der Titel ein wenig erwarten lässt, nichts erfahren habe. Gelangt man im Jahr 1918 noch mit Dienstfahrrad und Droschke zum Einsatzort, darf es in speziellen Fällen 30 Jahre später auch mal ein Jeep der amerikanischen Militärpolizei sein und ganz klar, wird heute im Dienstwagen mit 280 auf dem mittleren Ring aufs Vollgas gedrückt. Hunger und Entbehrungen nach den Kriegen, Angst von Damen als Amiflietscherl zu gelten, zermürbende Selbstvorwürfe, von solchen, die in Dachau Wache geschoben haben aus Angst davor dann selbst erschossen oder vergast oder zu werden. oder auch Ansagen wie Geh, hören Sie schon auf mit dem militärischen Herumgekasperl auf. Der Krieg ist vorbei., schaffen das passende zeitliche Setting.
Der Krimi spielt in München, das ist nicht zu verkennen. Gemordet wir in den Isarauen, im Englischen Garten, auf der Kugler Alm in Unterhaching oder auch im Perlacher Forst. Der Täter sucht sich seine Opfer beim Schlendern durch die Stadt. Er kreuzt dabei unter anderem Ober- und Untergiesing, das Glockenbachviertel, Solln, Sendling und auch zum Cafe Mozart am Sendlinger Tor oder Viktualienmarkt führt ihn sein Weg. Wenn der Frust von den Vorgesetzen zu groß wird, geht es schon auch mal ins Hofbräuhaus, sodass am nächsten Tag der Schädel brummt.
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