Beschreibung
Details
Verfolgter, Schmuggler, Häftling, Dieb, Matrose, Kämpfer, Retter. Die Geschichte eines Helden.
Noah Klieger war 13, als er sich während der deutschen Besatzung Belgiens einer jüdischen Untergrundorganisation anschloss und half, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Noah Klieger war 16, als er im Morgengrauen als Häftling in Auschwitz ankam, bei Minusgraden. Noah Klieger hatte noch nie geboxt, als am Tag seiner Ankunft im Konzentrationslager gefragt wurde, ob sich Boxer unter den Häftlingen befänden und seine Hand nach oben ging. Die tägliche Sonderration Suppe für die Mitglieder der Boxstaffel von Auschwitz ließ ihn lange genug überleben. Noah Klieger war 20, als die Konzentrationslager befreit wurden. Er hat drei Todesmärsche und vier Konzentrationslager überlebt in einer Zeit, in der ein Wort, eine gehobene Hand oder ein Schritt den Tod bedeuten konnten oder das Leben. Auch in den dunklen, eiskalten Stunden fand er Hoffnung, fand er Kämpfer für den Widerstand gegen die Deutschen, fand er Verbündete, die mit ihm Kartoffeln stahlen, fand er einen Arzt, der ihm das Leben rettete, fand er List und Glück und einen letzten Laib Brot.
Takis Würger erzählt die Lebensgeschichte des Noah Klieger – von seiner Kindheit im Frankreich der 1920er Jahre, seinem Überleben in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten bis zu seinem Engagement für die Staatsgründung Israels. Der Bericht eines großen Lebens – atemberaubend gut erzählt. Eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Ein wichtiges Zeitdokument
Bewertung am 06.08.2022
Bewertungsnummer: 1761847
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Noah hatte die Häftlingsnummer 172345.
Bücher über den Holocaust sind meist erschüttern, doch es braucht sie, um uns zu erinnern. Denn bald gibt es niemanden mehr, der von dieser Zeit berichten kann. Schon in meiner Schulzeit haben wir einige gelesen, aber meist als Romane. Dieses Buch aber hat mich auf eine Weise ergriffen, die nur schwer in Worte zu fassen sind.
Der Journalist Takis Würger hat mit Noah Klieger hier ein Zeitzeugnis geschaffen, das schonungslos und eindringlich über Noahs Erlebnisse vor, während und nach seiner Zeit im Konzentrationslager berichtet. Sein Schreibstil ist nüchtern und pragmatisch. Und das ist gut so, denn hier gibt es nichts auszuschmücken, nichts an Worten hinzuzufügen. Und gerade das hat mich emotional gepackt. Noah nennt viele seiner Mithäftlinge namentlich, manchmal nur in einem Satz, denn mehr Zeit hatten sie nicht, bevor der andere erschossen wurde oder vor Hunger starb oder vor Kälte erfror. Nach einiger Zeit hatte ich nur noch einen Kloß im Hals, denn es war wichtig, den Menschen einen Namen zu geben und damit ein Gesicht – stellvertretend für die 6 Millionen Juden, die durch die Nazis getötet wurden. Davon allein 4 Millionen in Konzentrationslagern.
Das Buch ist in vier Teile unterteilt. In Teil 1 und erzählt er hauptsächlich über seine Gefangenschaft bis zur Befreiung durch die Sowjetarmee. Teil 3 berichtet er über seine Reise auf der Exodus und Teil 4 befasst sich mit seinem Leben danach.
Erschüttert hat mich, dass er am Ende viel Fragen nach dem WIESO stellt. »Wenn die Deutschen heute jemanden finden würden mit Charisma, weiß ich, ob sie es nicht wieder täten? ... Und dann erzählt man mir, es sind heute andere Deutsche als damals? Warum sind es andere?« S. 147
Ich würde ihm gern sagen, dass wir heute »andere Deutsche« sind. Doch mit dem Hintergrund, dass es wieder vermehrt Anschläge aus Synagogen gibt, das rechte Gedankengut wieder zunimmt, beschämt mich das.
Mehr gibt es nicht zu sagen. Es braucht diese Bücher, damit wir uns erinnern.
Biografisches
Noah wächst in Belgien auf, er hilft schon als Junge seinem Vater bei der Beschaffung von Lebensmittelmarken, die er an Juden in seinem Viertel verteilt. 1942, mit 17 Jahren wird er von der Gestapo geschnappt, ins SS-Sammellager Mechelen gebracht und später nach Auschwitz. Um der Selektierung zu entgehen, meldet er sich als Boxer, obwohl er noch nie in seinem Leben geboxt hat. Ein andermal hat er Glück, dass er von Aufsehern verschont wird oder von Mitgefangenen für bestimmte Arbeiten ausgewählt wird. Mehr als einmal hat er Glück, nicht in der Gaskammer zu landen. Er schildert, unter welchen unvorstellbaren Strapazen er die Shoah überlebt. 1947 flieht er mit tausenden anderen Juden auf der Exodus nach Palästina. Er heiratet drei Mal, bleibt aber kinderlos. Noah hält viele Reden über die Shoah, vor Soldaten der israelischen Armee, den Vereinten Nationen und deutschen Gymnasiasten und kehrte mehrmals nach Auschwitz zurück. Ein Leben lang interessiert er sich für seine Mitmenschen, für deren Persönlichkeiten und Entscheidungen. Er war einer der bekanntesten Sportjournalisten Israels. 2018 stirbt er in Tel Aviv.
Melden
Unfassbar
Bewertung am 07.05.2022
Bewertungsnummer: 1708204
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Diese Gesichte ist einfach unglaublich. Takis Würger erzählt sie so ungeschönt und ehrlich. Ich empfehle jedem und jeder dieses Buch zu lesen und Noah und allen anderen den Respekt zu erweisen und ihre Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen!
Melden
Meinungen aus unserer Buchhandlung
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Niemals vergessen
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Bericht eines Überlebenden
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.
zum Kundenservice