Herzog Mirash richtete sich auf. „Es gibt schreckliche Krankheiten, Königliche Hoheit. Manche lassen sich nur durch den Tod kurieren. Andere – wie der weibliche Hochmut – mit einer Heirat.“
Das Königreich Sabinon ist nach einer Epidemie entvölkert, sein Herrscher todkrank. Er will seine Tochter Ishabel gegen ihren Willen verheiraten, um die Thronfolge des Königreichs zu sichern. Ishabel dagegen sieht ihre Aufgabe vor allem darin, ihre Heimat gegen die machtgierigen Intriganten am Königshof zu schützen. Doch dazu muss sie mit der Hilfe des Flüchtlings Shevon al Yontar nicht nur eine feindliche Invasion aufhalten, sondern auch einen Verräter in den eigenen Reihen enttarnen.
Genau das habe ich auch von Band 2 erwartet und jede einzelne Erwartung hat das Buch zur Gänze erfüllt. Neue Figuren, ein neues Reich, aber auch Konstanten wie den Protagonisten Shevon bilden eine spannende Fortführung der Ereignisse, ohne langatmige Wiederholungen.
Dabei könnte man auf den ersten Blick denken, da habe jemand tief in die Märchenkiste gegriffen. Die junge Prinzessin Ishabel sieht nicht ein, warum sie bloß Heiratsmaterial sein soll. Im Gegensatz zu vielen Märchenprinzessinnen geht es ihr dabei allerdings nicht darum, selbst zu bestimmen, wen sie zum Mann nimmt (sie hat auch niemanden bestimmten im Blick), sondern um die Fage, warum es sabinonischen Frauen in drei Teufelsnamen Frauen in Sabinon nicht gestattet wird, zu regieren. Ishabel muss schnell lernen, dass es, um eine Gesellschaft zu bekehren, mehr braucht als Schlagfertigkeit und taktisches Können am Cal-Shôn-Brett. Die Allianzen und Ränkespiele am Hof gehen tiefer, als sie je zu denken gewagt hat. Außerdem ist ein drohender Krieg mit dem langjährigen Feind Levanon ein ungünstiger Zeitpunkt ... oder?
Mich haben die HIntergründe und Wendungen der einzelnen Figuren mehr als einmal sprachlos zurückgelassen. Die Erzählung lässt einen spüren, weshalb es in der Politik selten echte Freundschaften gibt. Geben kann. Dass man Teile der gegnerischen Züge miterlebt, hilflos zusieht, wie mancher in sein Verderben rennt, ja ein ganzes Reich zu fallen droht ... Dazu Shevons Zwiespalt, die eigene Haut zu retten oder seinen Verlust zu rächen und zudem einen grausamen Diktator das Leben zu erschwaren.
Ich weiß, warum ich kaum drei Tage für das Buch gebraucht habe. Wer auf komplexe Handlungen und Fantasy ohne Magie steht, keine Feelgood-Lektüre sucht, sondern eher eine Art Fantasy-Polit-Thriller: Absolut empfehlenswert, auch sprachlich echt ein Genuss.
Eine fesselnde Fortsetzung den Appetit auf mehr macht!
Rajets Fantastische Leseseite aus Grünberg am 21.04.2023
Bewertungsnummer: 1926659
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Der Schreibstil ist gut zu lesen und flüssig, bildhaft und mitreißend – spannend und unterhaltend zu gleich.
Das Cover wirkt hell und ansprechend liegt am Hellen Sonnen durch flutendenden Hintergrund, man meint man stehe in einem maurischen Palast. Auch die Schrift inklusive der geflügelten Figur (die zu einem Spiel im Roman gehört) wirkt gut abgestimmt und harmonisch.
Fazit:
Im zweiten Band der Flüchtlings Chroniken dreht sich alles um Ishabel die Tochter des amtierenden Herrschers. Sie sollen gegen ihren Willen verheiratet werden, um die Thronfolge des Königreichs Sabinon zu sichern. Ishabel hat aber ander Vorstellung von ihrem Leben und speziell ihrer Aufgabe. Die Heimat gegen die machtgierigen Intriganten am Königshof zu schützen auf der einen Seiten und der feindlichen Invasion auf der anderen Seite. Doch dazu muss sie die Hilfe des Flüchtlings Shevon al Yontar in Anspruch nehmen und noch dazu Verräter in den eigenen Reihen enttarnen – keine leichte Aufgabe für ein junge Frau.
Ishabel kann man einfach nur mögen und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Vor allem das sie mit Sicherheit nicht Herzog Mirash oder einen anderen Mann zwecks Thronfolge heiraten möchte, zielbewusst tritt sie für ihre Leben ein und scheut auch keinen Kampf darum. Das sie beginnt für Shevon Gefühle zu entwickeln ist eher kontraproduktiv – aber man wird sehen!
Shevon al Yontar durfte wir ja schon in Band 1 kennen und als Protagonisten zu schätzen lernen. Auch hier versucht er auf der Richtigen Seite zu stehen und Ishabel zu helfen – natürlich auch gegen seinen Ziehbruder Regul.
Auf Regul treffen wir auch wieder diesmal möchte er ein neues Land erobern nach den Geschehnissen in seinem Heimatland. Diplomatie ist ein Fremdwort – eher die Holzhammer Methode und wie immer hinterhältig.
Das Setting liegt in einer Inselwelt mit verschiedenen Königreichen zum Beispiel Levanyi (Levanon) und Sabinon (spielt dann in diesem Band eine Rolle). Ansonsten ein mehr mittelalterlich Setting mit Kaufleuten, Kriegern, Handwerkern, Händlern und einer Menge Sklaven. Handelt findet größtenteils auf dem Schiffsweg mit Seglern statt.
Dem Autor gelingt es wieder positiv Fantasy zu schreiben, ohne ein Quäntchen Magie anzuwenden, dies wird sich so durch die ganze Reihe fortsetzen (so seine Aussage). Auch großes Gemetzel bleibt aus, obwohl es genug Brutalität und Blutvergießen gibt. Dafür treffen wir auf mehr politische Kalkül mit Intrigen und mancher überraschenden Wendung. Die zentrale und damit auch faszinierende Handlung liegt in der Beziehung und Konkurrenz zwischen dem ehemaligen Heimatland (inklusive seinem neuen Herrscher Regul) und dem Königreich Sabinon.
Eine gelungene, fesselnde und spannende Fortsetzung, mit vielen Intrigen und überraschenden Wendungen, auch optisch kann das Cover und die Karte inklusive eines kleinen Impressums überzeugen, von mir 5 Sterne dafür.
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