Ein zerrissenes Land. Der Kampf um die Krone. Eine junge Frau inmitten der Rebellion … Der zweite Teil der ergreifenden Trilogie um Cromwells Töchter.
Ely, 1643. England wird vom Bürgerkrieg erschüttert. Der tyrannische König Charles kämpft gegen sein eigenes Parlament. Nachbar kämpft gegen Nachbar. Als die Unruhen ihr Elternhaus in Ely erreichen, gerät die 19-jährige Bridget Cromwell mitten in den Konflikt. Während der Stern ihres Vaters Oliver Cromwell, Kavalleriekommandeur des rebellischen Parlaments, in ungeahnte Höhen steigt, hegt Bridget eigene Ambitionen für ihr Leben – jenseits von Ehe und Mutterschaft. Und als in ihrer eigenen Familie Risse entstehen, steht Bridget vor der Wahl: Soll sie ihrem Herzen folgen? Oder soll sie für Macht und Einfluss heiraten und für eine Revolution kämpfen, die Englands Geschichte für immer verändern wird?
Die Historikerin Miranda Malins entführt uns in diesem Roman zum zweiten Mal in die Ära Oliver Cromwells, und ganz kurz muss ich jetzt mal einen Abriss seines Lebens laut Wikipedia hier einfügen: „Oliver Cromwell (* 25. April 1599 in Huntingdon; † 3. September 1658 in Westminster) war während der kurzen republikanischen Periode der englischen Geschichte Lordprotektor von England, Schottland und Irland. Ursprünglich ein einfacher Abgeordneter des englischen Unterhauses, stieg er im Bürgerkrieg des Parlaments gegen König Karl I. erst zum Organisator, dann zum entscheidenden Feldherrn des Parlamentsheeres auf. Mit der von ihm betriebenen Hinrichtung Karls endeten alle Versuche der Stuart-Könige, England in einen absolutistisch regierten Staat umzuwandeln. In der Geschichte der Britischen Inseln ist Cromwell eine umstrittene Persönlichkeit. Manche Historiker bewerten ihn als Königsmörder und Diktator, während er anderen als Freiheitsheld gilt.“ Dies sollte man als historischen Hintergrund wissen, denn vor allem hier im zweiten Teil der Dilogie befinden wir uns genau in dieser republikanischen Periode. Als Protagonistin hat Malins Cromwells älteste Tochter Bridget auserkoren, aus deren Ich-Perspektive und im Präsens erzählt wird. Der Roman startet 1636, da ist Bridget, genannt Biddy, erst 12 Jahre, und folgen ihr bis 1653, als sie mit ihrem zweiten Mann Charles Fleetwood in Dublin als irische Gouverneursgattin zur Ruhe kommt. Dazwischen liegen politisch extrem bewegte Jahre mit insgesamt 3 Bürgerkriegen, die Biddy Seite an Seite mit ihrem ersten Gatten, Henry Ireton, einem der Generäle ihres Vaters, durchlebt und durchkämpft hat. Und zwischendurch 4 Kinder mit ihm bekommen hat.
Okay, soviel also zum Inhalt des Buches – der orientiert sich nämlich sehr detailliert an den historischen Gegebenheiten. Wer also immer schon mal das Bedürfnis hatte, mehr über dieser Periode in der englischen Geschichte zu erfahren, der schöpft in diesem Roman aus den Vollen.
Ich selbst finde Geschichte tatsächlich sehr spannend, ich liebe es auch, Geschichte in historischen Romanen nahegebracht zu bekommen. Und muss sagen, das schafft Malins hier: sie bringt uns Geschichte nahe. Leider für meinen Geschmack ein bisschen zu nahe; ich hatte oft den Eindruck, hier bricht die Historikerin durch. Mir fehlte ein bissle die Belletristik hierbei. Ich fand den Roman immer dann am stärksten, wenn Biddy über ihre Beziehung zu ihrer Schwester und ihren Mann erzählt hat, oder über ihre Geburten. Also wenn es emotionaler wurde. Oder überhaupt wenn es dialoglastiger wurde. Über lange Strecken war es das halt leider für mich nicht.
Ich mag an historischen Romanen immer gerne, wenn ich viel auch über das Alltagsleben der Leute erfahre. Und hier ging es hauptsächlich um das Politische. Jaaaa, soviel wollte ich über die „Große Remonstranz“, die Streitschrift Cromwells, die den Bürgerkrieg auslöste, eigentlich nie wissen, bin jetzt aber mit den Details der Entstehungsgeschichte vertraut. Und die ganzen Beschreibungen Gefechte der New Model Army waren an mich, glaube ich, auch ein wenig verschwendet.
Ich muss trotz allem sagen, das Buch lässt sich recht flüssig lesen (was mich extrem positiv überrascht hat, den ersten Band fand ich diesbezüglich ein wenig sperriger, hier scheint sich die Autorin warm geschrieben zu haben).
Schwierig, das Buch kurz und knapp zu beurteilen. Angesiedelt in einer sehr interessanten historischen Periode, in der die Autorin sich sehr gut auskennt, andererseits haben die Protagonisten mich nicht wirklich gepackt. Das finde ich halt sehr schade, eben weil hier mal ein Autor das Setting so gut im Griff hat.
Insgesamt gebe ich 3,5 von 5 Sternen.
Cromwells Tochter
Philiene aus Süsel am 01.02.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Es ist eine Sache Geschichte in Geschichtsbüchern nachzulesen, eine ganz Andere ist es Geschichte anhand von Geschichten zu erleben. In diesem Roman geht es um Oliver Cromwell, klar weiß ich wer er war und welche Rolle er in der Gesellschaft gespielt hat. Aber hier erleben wir nicht die historische Person, sondern den Privatmann. Hauptfigur ist hier allerdings nicht Cromwell selbst, sondern seine älteste Tochter Bridget.
Bridget erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Beginnend mit dem Aufstieg der Familie aus der Armut. Sie erzählt von Krieg den ihr Vater führt, von seinen Freunden und Feinden. Gleichzeitig aber auch von ihrer Familie vom alltägkichen Leben. Tod, Trauer, aber auch von Hochzeiten und Babys. Sie erzählt von dem besonderen Verhältnis zur Schwester und vom Leben in der Armee.
Dadurch daß das Buch in der Ich Perspektive geschrieben ist, hatte ich das Gefühl sehr nah am Geschehen zu sein. Bridget erzählt sehr einprägend von der Familie und so lernt man die Familie kennen und gleichzeitig erfahren wir Leser viel über den Anteil Oliver Cromwells in der Geschichte Englands. Dazu kommt die gute Recherche der Autorin, die sowohl Details des privaten Leben wiedergibt, als auch historische Fakten.
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