Klein, kräftig, bärtig treiben sie die Hacke ins Gestein und schlafen mit der Axt neben dem Bett – Zwerge und Zwerginnen. Obwohl auch Grimrok die Urkraft seiner Vorfahren innewohnt, hat er sonst kaum etwas mit ihnen gemein. Groß, schlaksig und auf die Kräutersuche spezialisiert, wird er von der Gesellschaft geächtet. Nach jahrelangen Streichen und Verwünschungen sieht er nur noch einen Ausweg: Die Flucht nach vorn, das Erlangen ungebrochenen Ruhms. Und so beginnt eine Reise, die ehrbarste aller Berufungen seines Volkes zu erlangen: Runenschmied.
"Die Runenschmiede" ist eines dieser Bücher, die ich gesehen habe und unbedingt haben musste. Der Einzelband spielt zwar in der gleichen Welt wie andere Werke des Autors, aber man braucht kein Vorwissen um es zu lesen. Ich war sehr neugierig auf diese Geschichte über Zwerge.
Grimrok ist ein Außenseiter in seinem kleinen Dorf und auch, als er in die große Stadt kommt, um seinen Traum zu verwirklichen und Runenschmied zu werden, hat er es nicht immer leicht. Die Ausbildung bietet neben vielen Prüfungen auch eine Menge anderer Schwierigkeiten, besonders für Grimrok, der mit eher schlechten Voraussetzungen startet. Ich bin meistens nicht so der Typ für dieses Ausbildungsszenario, aber hier hat mir das echt sehr gut gefallen. An den Kapitelanfängen bekommt man auch immer Einblick in die Protokolle der Gildenverhandlungen, was ich einfach super spannend fand! Der Ideenreichtum des Autors ist genial.
Grimrok lernt sehr viel und er wächst dabei mit seinen Aufgaben. Und er findet Leute, die auch irgendwie anders sind. Er findet Dinge heraus und entdeckt neue Facetten an alten Bekannten (und diesen letzten Punkt fand ich besonders gut). Es tut sich immer was und hätte ich während der letzten Woche mehr Zeit gehabt, das Buch wäre in zwei Tagen weggesuchtet gewesen.
Was mir vielleicht ein bisschen gefehlt hat, war das übergeordnete Ziel. Ja klar, Grimrok will Runenschmied werden, aber da hätte es nach meinem Geschmack ruhig noch mehr geben können. Ein Geheimnis zu lüften zb. Oder etwas Politisches, denn gegen Ende wird es dann auch politisch und das hat den Abschluss wirklich perfekt für mich gemacht!
Ganz eindeutige Leseempfehlung!
„Die Runenschmiede“ von Florian Schädlich erzählt von einem zu groß gewachsenen und deshalb von den meisten abgelehnten Zwerg der sich dazu entscheidet ein Runenschmied zu werden. Da Runenschmiede mit einer der angesehensten Personen sind, wird Grimrok, der nicht in das typische Bild passt nicht immer für voll genommen und hat dadurch den einen oder anderen Stein im Weg und muss sich immer wieder beweisen.
Als ich mir das Buch angesehen habe, hat mich das Cover nicht ganz überzeugen können. Ich tendiere dann doch eher zu aufwändigen Covers mit vielen Details und am besten jede Ecke ausgefüllt. „Die Runenschmiede“ zeigt dann doch ein eher simples, aber aussagekräftiges Cover, was mich, wie in nach dem Lesen gemerkt habe, auf eine falsche Fährte gelockt hat.
Auch inhaltlich bin ich mit einer falschen Erwartung an das Buch herangegangen, weswegen ich recht enttäuscht war. Fantasy bedeutet für mich ein fantastisches Abenteuer mit fantastischen Wesen, Spannung und vielen auf und abs. Statt einem Abenteuer haben wir hier das Leben eines außergewöhnlichen Zwergs und wenn ich mich einmal weit aus dem Fenster lehnen darf würde ich „Die Runenschmiede“ in Slice of Life einordnen. Bei mir hat es gedauert, bis ich all das realisiert habe, weshalb ich immer wieder vergebens auf größere Spannungen gewartet habe.
Nun aber mal Schluss mit den weniger guten Dingen! Was mir echt gut gefallen hat ist, gesehen zu haben, wie sich der Schreibstil, des Autors entwickelt hat. Dieses Buch liest sich wirklich flüssig. Auch sind die Charaktere alle mit einem Sinn verbunden, so dass man direkt weiß, wer gemeint ist. Und nun zum wichtigen: Die Handlung. Auch wenn es mir schwergefallen ist, am Ball zu bleiben, war es doch interessant zu sehen, wie ein Zwerg seiner Berufung folgt und sein Ziel trotz der ganzen Hürden nicht aus den Augen verliert. Die ganzen Stationen, die Grimrok auf seiner reise durchlaufen muss, sind allesamt durchdacht.
Fazit:
Auch wenn ich das Buch mehrfach aus der Hand legen musste, und ich die große Spannung vermisst habe, eignet sich dieses Buch wunderbar als „Lektüre für zwischendurch“. Ich denke, dass ich einfach mit der falschen Erwartungshaltung an dieses Buch herangetreten bin. Außerdem hat Grimrok bewiesen, dass man keinem Stereotyp dieser Welt entsprechen muss, um seinen Traum zu verwirklichen.
3,5 von 5 Sternen.
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.