England, 1660. König Karl II. erlässt mit einer Akte der Verzeihung ein Generalpardon. Ausgenommen sind die Königsmörder, jene Hochverräter, die das Urteil zur Enthauptung seines Vaters Karl I. unterzeichnet haben. Dazu gehören auch die Oberste Whalley und Goffe, die im Bürgerkrieg auf der Seite Oliver Cromwells kämpften. Sie können rechtzeitig in die neuen Kolonien in Amerika fliehen. Die Flüchtlinge treffen dort auf eine Gesellschaft, die durch einen pietistischen Fanatismus geprägt ist und sich gerade vom Mutterland jenseits des Atlantiks abspaltet. Hier könnten sich die beiden unter Gleichgesinnten in Sicherheit wiegen, wären ihnen nicht ebenso fanatische Häscher auf den Fersen.
Ich habe bis jetzt alles von Robert Harris gelesen, gehört oder gesehen. Er schafft es Geschichte spannend zu erzählen. Der Erzähler Frank Arnold hat eine angenehme und tolle Stimme. Sprachlich weiß er auch zu überzeugen und lässt Ken Follett alt aussehen... Daumen hoch.
Großartig
wanderer.of.words am 13.01.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Man darf vom Buch nicht erwarten, dass die Jagd nach Whalley und Goffe durchgängig präsent ist. Es gibt Abschnitte, da sind ihnen die Verfolger unmittelbar auf den Fersen, doch die meiste Zeit über geht es für die beiden darum das nächste Versteck zu finden, nicht aufzufallen oder in der Wildnis zu überleben. Da abwechselnd aus der Sicht von Whalley und Goffe, ihren in England zurückgebliebenen Familien und dem Jäger Richard Nayler berichtet wird fand ich das Buch dennoch durchgängig spannend.
Harris schafft es auch, enorm viele geschichtliche Ereignisse in sein Buch zu packen, ohne dass man davon erschlagen wird. Während sich die beiden Oberste in Amerika verstecken, wird in Europa Jagd auf weitere Königsmörder gemacht, Cromwells Leiche hingerichtet und London erlebt zwei schlimme Katastrophen. In kurzen Rückblicken erfährt man vom Bürgerkrieg, Cromwells Machtergreifung und der Hinrichtung von Charles I. Diese Rückblenden fand ich enorm interessant und mit ihrer Kürze genau richtig getroffen. Auch die damaligen Religionsstreitigkeiten spielen eine Rolle, beide Seiten waren der Meinung den einzig wahren Glauben zu haben und verfolgten und bekämpften sich gegenseitig.
Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, allen voran den fiktive „Bösewicht“ Richard Nayler. Sie alle haben ihre guten und schlechten Seiten, Beweggründe die man verstehen kann und welche über die man sich wundert.
Fazit
Königsmörder ist ein Buch, mit denen man in eine vergangene Zeit eintauchen und zugleich die damaligen politischen und religiösen Entwicklungen nachverfolgen und verstehen kann. Für mich ein großartiges Werk, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat und absolut lesenswert ist!
England, 1660: Die Herrschaft unter Cromwell ist Geschichte und England mit Charles II. auf dem Thron wieder eine Monarchie. Viele Gegner der Royalisten wurden vom König begnadigt, aber die Hauptverantwortlichen der Hinrichtung von Charles I. werden verfolgt, verhaftet und hingerichtet. Richard Naylor jagd sie im Auftrag des Kronrats und arbeitet akribisch seine "Liste" ab. Selbst als sich zwei der "Königsmörder" nach Amerika absetzen bleibt er ihnen auf den Fersen.
Dies ist kein Abenteuerroman im üblichen Sinn, sondern ein sehr gut recherchierter Roman, der mit seiner Erzählweise und den umfangreichen historischen Details überzeugen kann.
Wie immer bei Harris ist die Geschichte gut konstruiert und spannend erzählt, aber das Schicksal puritanischer Flüchtlinge in Nordamerika dürfte diesmal nur ein kleineres Publikum interessieren...
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