Es sollte ein Scherz sein, als einige Mitschüler Ambrosius eine Erdnuss in sein Pausenbrot schmuggeln. Ambrosius überlebt den allergischen Schock, bei seiner Mutter, jedoch wirkt das Ereignis stärker nach: Ab sofort bekommt Ambrosius zu Hause Fernunterricht. Doch lange währt die traute Einsamkeit nicht. Von seiner Mutter in Sicherheit gewähnt, freundet sich Ambrosius mit Cosmo an - dessen Vergangenheit ... na ja, nicht ganz lupenrein ist. Cosmo sorgt mit einigen Unternehmungen für Abwechslung im tristen Fernschulalltag, im Gegenzug hilft Ambrosius dem unsterblich verliebten Cosmo, die faszinierende Amanda zu erobern. Ambrosius’ Doppelleben klappt wie am Schnürchen - doch als ein früherer Kumpel von Cosmo auftaucht, ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten ...
Ein großartiges Lesevergnügen von Susin Nielsen, gewohnt witzig, tiefgründig, lebensnah und voller Menschen, die man einfach gernhaben muss!
4,5 Sterne
In den letzten paar Jahren habe ich einige Jugendbücher von Susin Nielsen gelesen, und sie waren alle richtig gut. Die Autorin schafft es immer noch, tolle Jugendbücher zu schreiben. Auch wenn sie selbst schon fast 60 ist und bereits seit den 80ern in diesem Genre schreibt, als sie für die kanadische TV-Serie "Degrassi Junior High" Drehbücher schrieb. Diese Serie hab ich damals sehr gern geschaut (sie kam auf einem der dritten ARD-Programme), und auch dort bestand die Schülerschaft aus vielen verschiedenen speziellen Charaktern. Genau diese porträtiert Nielsen nun auch in ihren Büchern
Auch "Peanuts..." beginnt in einem Schul-Setting, das jedoch abrupt endet als Ambrosius - der unter einer starken Erdnussallergie leidet - eben genau so eine in sein Pausenbrot geschmuggelt bekommt von seinen blöden Mitschülern, die ihn für ein leichtes Mobbingopfer halten. Leider ist Ambrosius wirklich stark allergisch, überlebt den Vorfall aber und wird nun nur noch zu Hause unterrichtet. Heutzutage, nach Corona, für uns alle gar nicht mehr so ungewöhnlich. Das Buch ist allerdings schon von 2008, aber auch da war es in Nordamerika durchaus üblich. Ambrosius findet die soziale Abschottung aber gar nicht gut. Und findet sich schon bald heimlich neue Freunde.
Nielsens Bücher schlawinern sich immer durch so eine ganz dünne Lücke zwischen lustig und dramatisch hindurch. Man hat sehr oft Mitleid mit den Protagonisten, die nie ein leichtes Leben und meist Geldsorgen haben. Und hofft dann immer auf ein wenigstens versöhnliches Ende.
Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht, es liest sich Klasse - und zwar nicht nur für Jugendliche.
Ein wunderbares Jugendbuch mit viel Humor, trotz ernster Themen
SimoneF am 20.04.2023
Bewertungsnummer: 1926255
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Der 12jährige Ambrodius wächst nach dem plötzlichen Tod seines Vaters allein bei seiner Mutter auf, die ihn überängstlich in Watte packt. Da seine Mutter u.a. berufsbedingt ständig umzieht, kommt er nirgendwo richtig an. In der Schule ist er ein Außenseiter und wird gemobbt, doch seiner Mutter spielt er Freundschaften zu anderen Kindern und Geburtstagseinladungen vor. Eines Tages endet eine Mobbingsituation beinahe tödlich, da ihm Mitschüler eine Erdnuss aufs Pausenbrot schmuggeln und Ambrosius eine lebensbedrohliche Erdnussallergie hat. Seine Mutter erwirkt, dass Ambrosius ab sofort Fernunterricht zuhause erhält und arbeitet ab sofort abends, um untertags für Ambrosius da zu sein. Ohne den Schulalltag wird Ambrosius schnell langweilig. Er freundet sich mit Cosmo an, dem ca. 25jährigen Sohn der Vermieter, der gerade frisch aus dem Gefängnis entlassen wurde, obwohl ihm seine Mutter den Umgang mit ihm strengstens verboten hat. Cosmo und Ambrosius verbindet eine gemeinsame Freude am Scrabble-Spiel, und zusammen gehen sie abends heimlich in einen Scrabbleclub und unternehmen gemeinsam etwas. Ambrosius blüht richtig auf und hat zum ersten Mal das Gefühl, angekommen zu sein, doch die Lügen gegenüber seiner Mutter haben kurze Beine.
Die Charaktere wirken sehr lebensnah und authentisch, und ich konnte mich in Ambrosius und seine Probleme sofort einfühlen. Ambrosius ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach etwas mehr altersgerechter Eigenständigkeit und dem Bestreben, seine überbehütende Mutter, die an jeder Ecke Gefahr wittert, nicht zu verletzen. Ambrosius ist ein liebenswerter Junge, dessen direkte und unverblümte Art ihn unfreiwillig in so manche Schwierigkeit bringt, ohne dass ihm das das so richtig bewusst wird. Durch den Kontakt mit Cosmo und Amanda aus dem Scrabbleclub lernt er im Umgang mit anderen dazu und gewinnt auch an Selbstbewusstsein. Im Gegenzug profitiert auch Cosmo in seiner Entwicklung von der Freundschaft mit Ambrosius.
"Peanuts und andere Katastrophen" ist mein erstes Buch von Susin Niesen, und es hat mich richtig begeistert. Es liest sich herrlich locker und flüssig, und trotz schwieriger Themen wie Mobbing, Einsamkeit, Kriminalität und Eltern-Kind-Konflikte ist es voller komischer Momente und besitzt eine ganz wunderbare humorvolle und leichte Grundnote.
Ein sehr berührendes, rundum empfehlenswertes Jugendbuch für Kids ab ca. 12 Jahren.
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