
Inhaltsverzeichnis
1 Altertum – Natur und Kultur des Wahnsinns 10
1.1 Westasiatische und ägyptische Priestermedizin 11
1.2 Griechische Seelenheilkunde 14
1.2.1 Die Natur des Wahnsinns 16
1.2.2 Die Kultur des Wahnsinns 19
1.2.3 Unzurechnungsfähigkeit und Entmündigung 21
1.2.4 Der Heilkult des Asklepios 22
1.3 Römische Medizin 24
1.4 Ostasiatische Traditionen – China und Japan 27
2 Das Mittelalter – die »Krankheiten des Kopfes« 30
2.1 Leiden als göttliche Prüfung – Das Buch von Margery Kempe 31
2.2 Visionen, Dämonen und Phantasmen 33
2.3 Mittelalterliche Medizin in Europa 34
2.4 Tollkisten und Armenspitäler 37
3 Die Renaissance – Melancholie im Hospital 40
3.1 Eine Verschwörung in Nürnberg? Die Geschichte des Hieronymus Wolf 41
3.2 »Hexen«-Verfolgung – magisches Denken und Ideologie 43
3.3 Narrheit ohne Wahnsinn 46
3.4 Krankheitslehre und Melancholietheorie 47
3.5 Arme, Kranke und Behinderte 52
3.6 Indigene und koloniale Medizin in Mexiko 55
4 Absolutismus und Aufklärung – Tollhäuser und Nervenkranke 58
4.1 Der Aufstieg der »Nervenkrankheiten« 59
4.2 Rationalismus und Klassifikation in Europa 63
4.3 Behandlung im Tollhaus – die britischen Reformen 65
4.4 Die absolutistische Sozialpolitik der Ausschließung 69
4.5 Am Vorabend der modernen Psychiatrie 71
4.6 Japan – Heiltraditionen und Familienpflege 75
5 Psychiatrie im 19. Jahr hundert – Sicherung, Heilung und Forschung 80
5.1 Die Anfänge der Anstaltspsychiatrie 81
5.2 Behandlungsethik und Krankheitsbegriff 85
5.3 Der Streit um die Ursachenmodelle 91
5.4 Der Nothschrei des Friedrich Krauß 96
5.5 Anstaltsbehandlung in Europa 101
5.6 Die Professionalisierung der deutschen Psychiatrie – Wilhelm Griesinger 107
5.7 Neurowissenschaften, Degenerationstheorie und »Hysterie« 111
5.8 Irrengesetzgebung und frühe Patientenbewegung um 1900 114
6 Das 20. Jahrhundert – von der Anstaltspsychiatrie zur Gemeindepsychiatrie 118
6.1 Anstaltspsychiatrie, Weimarer Republik und NS-Psychiatrie 118
6.1.1 Professionalisierung, Anstaltsbehandlung und Militärpsychiatrie 119
6.1.2 Systematische Grundlegung der klinischen Psychiatrie – Emil Kraepelin 122
6.1.3 Wissenstransfer nach Japan 126
6.1.4 Die Bedeutung des Unbewussten – Sigmund Freud 128
6.1.5 Die Vermittler – Karl Jaspers, Eugen Bleuler und Adolf Meyer 132
6.1.6 Versorgungslandschaft in der Weimarer Republik 135
6.1.7 Psychiatrie im Nationalsozialismus 140
6.2 Nachkriegszeit, Deinstitutionalisierung und Sozialpsychiatrie 149
6.2.1 Die Ära der Psychopharmaka 150
6.2.2 Psychiatrie in der DDR 154
6.2.3 Kritik und Neuorientierung in der BRD 155
6.2.4 PsychiatrieEnquête und Psychiatriereform 160
7 Biopsychosoziale Psychiatrie – an der Schwelle zum 21. Jahrhundert 164
7.1 Nutzerperspektive, »Trialog« und Zivilgesellschaft 165
7.2 Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 168
7.3 Soziologie und Sozialwissenschaften 171
7.4 Neuropsychiatrie und Neurophilosophie 173
Schlussbemerkung 176
Ausgewählte Literatur 178
Abbildungsverzeichnis 191
Beschreibung
Details
Einband
Taschenbuch
Erscheinungsdatum
03.04.2023
Verlag
Utb GmbHSeitenzahl
192
Maße (L/B/H)
21,2/14,7/1,5 cm
Institutions- und Professionsgeschichte im Spiegel der Zeit
Knapp und anschaulich schildert Burkhart Brückner den historischen Wandel des Umgangs mit psychischem Leid, Wahnsinn und Hospitalisierung von der antiken Heilkunde bis zur modernen Psychiatrie. Im Mittelpunkt stehen die Theorie und Praxis des Fachs in verschiedenen Epochen und Kulturräumen, aber auch typische Erfahrungen von Betroffenen.
Als eine Wissenschafts- und Sozialgeschichte der Psychiatrie reflektiert der Autor das Selbstverständnis medizinischer, pflegerischer, sozialer und psychologischer Berufe. Ebenso bietet das vorliegende Buch Orientierung für Psychiatrieerfahrene und Angehörige. Zahlreiche Fotos, Fallgeschichten und historische Dokumente illustrieren die Entwicklung der psychiatrischen Versorgung im Wandel der Zeit.
Knapp und anschaulich schildert Burkhart Brückner den historischen Wandel des Umgangs mit psychischem Leid, Wahnsinn und Hospitalisierung von der antiken Heilkunde bis zur modernen Psychiatrie. Im Mittelpunkt stehen die Theorie und Praxis des Fachs in verschiedenen Epochen und Kulturräumen, aber auch typische Erfahrungen von Betroffenen.
Als eine Wissenschafts- und Sozialgeschichte der Psychiatrie reflektiert der Autor das Selbstverständnis medizinischer, pflegerischer, sozialer und psychologischer Berufe. Ebenso bietet das vorliegende Buch Orientierung für Psychiatrieerfahrene und Angehörige. Zahlreiche Fotos, Fallgeschichten und historische Dokumente illustrieren die Entwicklung der psychiatrischen Versorgung im Wandel der Zeit.
Das meinen unsere Kund*innen
Sehr guter Einstieg ins Thema
Bewertung am 22.05.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Auf kurzen 177 Seiten nimmt der Autor den Leser vom Altertum bis ins 20. Jahrhundert mit auf die Entwicklungsreise der Psychiatrie. Das Buch besticht durch seine hervorragend recherchierten Angaben und zahlreiche Leseempfehlungen, um einzelne Entwicklungszeiten bei Interesse zu vertiefen.
Am geschichtlichen Zeitstrahl werden die sich wandelnden Definitionen von Wahnsinn, Narrheit, Tollheit, Krankheiten des Kopfes, Melancholie, Nervenkrankheiten, Hysterie und viele mehr erläutert, eingeordnet und ihre Auswirkungen auf Unterbringung und Behandlung der Betroffenen beschrieben.
Die engen Zusammenhänge zwischen medizinischen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen werden sehr gut erklärt und es wird deutlich, wie sehr Entwicklungen abhängig voneinander waren (und sind). Mehr Wissen und Erkenntnisse durch Forschung führten nach und nach zu der Psychiatrie, wie wir sie heute kennen.
Burkhart Brückner zeigt aber auch auf, dass wir sicher noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt sind. Viele Ursachen und Zusammenhänge psychischer Erkrankungen sind immer noch unbekannt oder nicht eindeutig zu belegen. Viele schon sehr alte Vorurteile halten sich hartnäckig und beeinflussen den gesellschaftlichen Umgang mit Erkrankten.
Dieses Buch ist ein sehr guter Einstieg in die Thematik und bietet mit seiner übersichtlichen Gliederung, den eingebundenen Erfahrungen von Betroffenen als Zeitzeugen und seiner verständlichen Sprache eine gute Grundlage für weitere Studien.
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