In dem Bergdorf, in das Josef nach dem Krieg zurückkehrt, wird ein Junge ermordet. Die Menschen, durch Krieg und Elend ohnehin misstrauisch, reagieren auf die immer selbe Weise: mit Unruhe und Vorurteilen. Josef, der als Totengräber arbeitet, entzieht sich diesen Mechanismen, indem er sich seiner eigenen Geschichte stellt.
In fortdauernden Zwiegesprächen mit Michael, dem Jungen, der vor seinen Augen getötet wurde, entwickelt er seine Trauer und sein Nachdenken. Auch Ragusa, die Jugendliebe Josefs, steht über den Feindseligkeiten und bekennt sich als stolze Witwe zur Liebe ihres Lebens. Gemeinsam entflieht das nicht mehr junge Paar der Enge des Bergdorfs – Richtung Süden.
Als Josef nach dem Krieg wieder in sein Heimatdorf zurückkehrt, begegnen ihm Misstrauen und Skepsis. Die Menschen sind vorsichtig und misstrauisch geworden und lassen Josef nicht in ihre Gemeinschaft. Doch Josef hat selbst einiges aufzuarbeiten. Als Kriegsberichterstatter war er an vorderster Front, hat fotografiert und Szenen festgehalten, die ihn traumatisiert haben. Besonders Michael ist ein Teil seines Innenlebens geworden. Dieses Kind, das Josef nicht retten konnte und seit diesem Moment kämpft er mit seiner eigenen Schuld. Wäre Mut die richtigere Entscheidung gewesen? Bei seiner Arbeit als Totengräber kann Josef im Zwiegespräch mit Michael versinken. Wird seine Seele wieder Ruhe finden?
Als ein kleiner Junge ermordet wird, scheint es nur einen Täter für die Dorfbewohner zu geben. Und es wird mit zweierlei Maß gemessen. Mord ist nicht gleich Mord und Tod nicht gleich Tod, denn Rassismus ist allgegenwärtig und viele Fragen rund um das Gemeindeleben tun sich auf. Doch Josef versucht, sich aus allem raus zu halten und öffnet sich wieder für die Liebe - was ganz und gar nicht einfach ist.
Dieses Buch von Autor und Schauspieler August Schmölzer ist zutiefst berührend. Eine wunderbare Geschichte über die Aufarbeitung von Kriegstraumata und einen Neubeginn, erzählt in einer eindringlichen Sprache, die fesselt. 5 Sterne sind hier eine Selbstverständlichkeit.
Dieses Buch von Autor und Schauspieler August Schmölzer spielt in der Nachkriegszeit in einem nicht näher bezeichneten Bergdorf.
Die Menschen sind ob der schlechten Wirtschaftslage und durch den Krieg misstrauisch. Und so begegnen sie Josef, dem Kriegsheimkehrer mit Argwohn. Josef, selbst traumatisiert durch die Ereignisse, die er als Kriegsberichterstatter erlebt und fotografiert hat, arbeitet als Totengräber. Eine Arbeit, die niemand im Dorf machen will, die ihm aber die Möglichkeit gibt, mit Michael, jenem Kind, das er gleich zu Beginn seiner Karriere als Kriegsberichterstatter nicht retten konnte. Ob als Sühne oder um in Ruhe gelassen zu werden - beides ist möglich.
Als dann noch ein kleiner Junge ermordet wird, brechen die alten Vorurteile der Dorfbewohner wieder auf, und Josef, der mit seinen eigenen Dämonen kämpft, wird scheel angesehen. Es ist der zweite Junge, der in diesem Dorf ermordet wird, doch sein Tod wird anders betrauert als der des anderen Kindes. Denn das war ja nur der Sohn eines Deserteurs aus einem Nachbardorf. Die Fremdenfeindlichkeit ist ein bösartiger Charakterzug dieser Dorfbewohner. Auch der Gemeindearzt ist zugezogen und erdreistet sich, dem amtierenden Bürgermeister mit einer neuen Partei das Amt streitig zu machen und bemerkt mehrmals, dass den unruhigen Geistern ein Krieg fehle. Und dann stirbt das dritte Kind, das Steine nach Josef geworfen hat, und man macht Jagd auf den Gemeindearzt.
„Wenn wir die Wahl gewinnen, werden wir die Dinge nicht mehr schleifen lassen. Dann wird wieder Ordnung in unserer Stadt einkehren. Ordnung, wie wir sie verstehen!“
Dieses durchaus als Drohung gemeinte Statement macht es für Josef und seine nun verwitwete Jugendliebe Ragusa leicht, das Bergdorf zu verlassen und einen Neuanfang zu wagen.
„Bedenken Sie aber, dass wir uns nur weiterentwickeln, wenn wir aus der Vergangenheit lernen, wenn wir fähig sind, sie anzunehmen.“
Meine Meinung:
Dieses, nur 144 Seiten dünne Buch hat es in sich. Nicht die Anzahl der Seiten ist gewichtig, sondern der Inhalt. Viel mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.
Der gleichnamige Film, in dem August Schmölzer den Postenkommandanten spielt, hat kommt Mitte November 2023 in die österreichischen Kinos.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Buch, das durch seine geschliffene Sprache und Eindringlichkeit besticht, 5 Sterne.
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