"Ich starre zum Himmel, balle meine Faust in der Hosentasche und würde vor Frust am liebsten laut schreien. So hatte ich das nicht geplant! Nein, so hatte ich das überhaupt gar nicht geplant! Was hier gerade mit meinem Leben passiert, das will ich nicht!" Diese Gedanken gingen Simone Heintze durch den Kopf, als sie zum vierten Mal in ihrem Leben die Nachricht zu hören bekam: "Sie haben Krebs." Viermal hat sie sich ins Leben zurückgekämpft.
Dabei wurde in all diesen Jahren ihr Glaube, der sie seit ihrer Kindheit begleitet, ein immer stärkerer Halt. Mit ihrer Autobiografie möchte sie allen helfen, die angesichts der Diagnose Krebs oder einer anderen schweren Erkrankung den Boden unter den Füßen verloren haben. Ein wertvolles Buch nicht nur für Betroffene, sondern auch besonders für Menschen, die beruflich oder privat mit Krebspatienten zu tun haben.
Mit Hoffnung bis zum Schluss zu leben ist tausendmal besser, als deprimiert bis zum Lebensende vor sich hin zu vegetieren.
Gibt eine viermalige Krebserkrankung genügend Stoff her, um ein Buch von 270 Seiten zu füllen? Nach dem Lesen finde ich das Buch wichtig und nötig, vor allem für Direktbetroffene. Aber nicht nur Krebskranke können aus diesem Buch viel Kraft schöpfen, sondern auch ihre Angehörigen, die sich neben einem leidenden Menschen oft sehr nutzlos vorkommen.
Simone Heintze ist ein extremer Gefühlsmensch mit starken Schwankungen: "Da bin ich über Tage hinweg total optimistisch, aber in diesen zehn Minuten im Wartezimmer fällt meine ganze Zuversicht in sich zusammen, und ich bin überzeugt, dass es bestimmt doch wieder Krebs ist." Natürlich führt eine Krebserkrankung jede Patientin, jeden Patienten an psychische Grenzen, aber die Reaktion muss nicht immer so extrem sein. Das Wort "Panikattacken" taucht auffallend häufig auf. Und mehr als einmal hatte Simone Heintze mitten in einer Chemotherapie genug und wollte aufgeben.
Der Titel des Buches könnte leicht auf eine falsche Fährte führen. Es ist kein euphorisches Buch, das voller Wunder ist. Sicher, auch das kommt vor: das spezielle Gebet um Heilung, das die Autorin ganz stark berührte – ohne dass eine Spontanheilung eingetreten wäre. Es ging weiter abwärts, bis sie so schwach war, dass sie den Mut zum Weiterleben verloren hatte. "Es ist ja nicht so, dass ich nonstop davon überzeugt bin, dass ich geheilt werde. Oh nein. Ganz oft habe ich tiefe und dunkle Phasen, in denen ich aufgebe, kapituliere, mich ganz allein und einsam fühle und keinen Tag länger mehr leben möchte." Immer wieder mit der konkreten Möglichkeit rechnen, dass das Leben sehr bald zu Ende sein könnte, ist eine Extremsituation, die Kerngesunde kaum nachvollziehen können, so sehr sie sich auch darum bemühen. Oft war es nur ein kurzer Satz oder ein stiller Besuch am Krankenbett, die Licht in ihre Dunkelheit gebracht haben – das macht auch scheinbar Unbegabten Mut.
Stark finde ich die Beschreibungen, was die vielen Gebete ihrer Freundinnen bei ihr bewirkt haben. Der grosse Freundeskreis, den Simone Heintze schon in gesunden Tagen aufgebaut hatte, trägt Früchte. Wer an seine Grenzen stösst, braucht Menschen, die die Hoffnung nicht aufgeben. Gottvertrauen ist nicht automatisch vorhanden, auch nicht bei denen, die schon lange im Glauben unterwegs sind.
"Die Hoffnung auf den Himmel, die kann dir niemand nehmen – und die Dankbarkeit auch nicht." Dies war der letzte Anker dieser schwer geprüften Frau, die dem Tod oft näherstand als dem Leben. Trotzdem klammert sie sich mit aller Kraft an dieses Leben. Sie will weiterleben! "Das grösste Glück auf Erden ist, zu lieben und geliebt zu werden", ist ihre Motivation, die Zukunft neu zu planen. Mit ihren Erfahrungen in vier Krebserkrankungen ist sie bestens geeignet, andere zu ermutigen.
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