Ihre erfolgreiche Ehe wird die gegensätzlichen Welten in Einklang bringen.
Ihr Scheitern wird das Ende des Imperiums bedeuten.
Der berüchtigte Prinz Kiem, der unbeliebteste Enkel des Imperators, soll sich ausnahmsweise einmal nützlich machen. Er soll den Vertreter des neuesten und rebellischsten Vasallenplaneten des Imperiums heiraten. Sein zukünftiger Ehemann, Graf Jainan, ist Witwer und … Mordverdächtiger.
Keiner der beiden will heiraten. Aber da sich um sie herum eine Verschwörung abspielt und das Schicksal des Imperiums auf dem Spiel steht, müssen die beiden sich durch die Dornen und Stacheln der Hofintrigen, die Machenschaften des Krieges und die langen Schatten von Jainans Vergangenheit kämpfen. Und sie müssen es gemeinsam tun.
So beginnt eine legendäre Liebesgeschichte inmitten der Sterne.
Die Maschinen (Ann Leckie) trifft auf Royal Blue (Casey McQuiston)
Inhalt:
Prinz Kiem ist Individualist, nicht ohne exzentrisch-anarchistische Tendenzen, dafür aber mit der Eigenschaft immer alles auszusprechen, was ihm durch den Kopf geht. Vermutlich Grund genug dafür, dass er als das unbeliebteste Enkelkind des Reichsoberhauptes gilt.
Als ihre Majestät also beschließt, dass Kiem ein passender Kandidat für eine Hochzeit mit dem Diplomaten eines Vasallenstaates ist, reagiert dieser angemessen schockiert. Er stellt offen die Frage, warum er überhaupt jemanden heiraten müsse. Das Reichsoberhaupt erklärt geduldig, dass die Hochzeit ein Politikum sei. Mit dem Tod von Jainans vormaligen Ehemann, Kiems Cousin Taam, der bei einem Flug mit dem Flybug tödlich verunglückte, lebt der Abgesandte von Thea zwar in Trauer. Doch ein Aufschub der Hochzeit ist, den aktuellen politischen Verhältnissen geschuldet, nicht möglich.
Kiem sei der optimale Kandidat für diese Hochzeit. Er hat keine Kinder, ist nicht besonders religiös, offen für Monogamie, nicht auf ein bestimmtes Gender festgelegt und aktuell an niemandem interessiert. Kiem müsse auch nicht viel tun, so das Reichsoberhaupt. Er müsse lediglich am richtigen Platz stehen, ein paar Worte nachsprechen und auf Fotos mit Jainan ein vorzeigbares Paar abgeben, das keinerlei Anstoss erregt. Ein Kinderspiel.
Da Kiem kaum eine Möglichkeit hat, sich dem Befehl Ihrer Majestät zu widersetzen, fügt er sich seinem Schicksal. Er möchte, dass Jainan sich möglichst wohlfühlt. Er möchte ihm Raum geben zu trauern. Ein getrenntes Schlafzimmer würde der Presse jedoch schnell bekannt werden. Ein mobiles, aufstellbares Bett wäre vielleicht eine Lösung.
Als Jainan im Palast eintrifft, stellt sich heraus, dass der Diplomat sanftmütig und introvertiert ist. Er möchte auf keinen Fall negativ auffallen. Auch er möchte für Kiem keine Last darstellen.
Eins ums andere Mal tappen Jainan und Kiem ins Fettnäpfchen, weil Sie die Regeln des Zusammenlebens täglich neu verhandeln müssen.
Als würde die Fake-Beziehung die Beiden nicht schon genug fordern, kommt auch bald heraus, dass Taams Tod kein Zufall war. Es scheint sich um Mord zu handeln und der mutmaßliche Mörder soll Jainan sein.
Zeit für Kiem und Jainan zu ermitteln. Doch die Ermittlungen gleichen dem Stich ins Wespennest.
Meinung:
Und wieder habe ich zu einem Genre gegriffen, das mir eigentlich nicht liegt. Ich bin eine schlechte Ermittlerin und fühle mich in komplexen Krimis eigentlich eher unwohl. Umso bemerkenswerter fand ich, dass ich bereits dem Anfang der Geschichte viel abgewinnen konnte.
Gute Sprache, eine rasante Geschichte und sympathische Charaktere garantieren für eine kurzweilige und spannende Lektüre von Beginn an.
Mit „Herz des Imperiums“ schreibt Everina Maxwell einen Krimi, den sie in einer SciFi-Welt ansiedelt.
Die Bewohner der Planeten fliegen hier mit Flybugs. Jeder hat ein Armband mit dem über einen leuchtenden Bildschirm in der Luft kommuniziert werden kann. Es gibt Nahrungsspender und Schwebetische. Und doch hatte ich zeitweise das Gefühl, zu vergessen, dass ich mich nicht in unser Welt befinde. So fliegen Jainan und Kiem z.B. mit ihrem Flybug über bergige Schneewelten, landen unsanft mitten im Nirgendwo und werden von einem Bären angegriffen. Erst während des Angriffs musste ich dann an einer Textstelle nochmal nachlesen: Ja, der Bär hatte anstatt vier Beinen sechs.
Gerade zu Anfang des Buches lohnt sich die Konzentration. Politische Machenschaften/Konflikte zwischen den Völkern werden erläutert. Einige Nebencharaktere tauchen auf. Ein Glossar zu den Begrifflichkeiten und Figuren hätte ich mir daher im Anschluss des Buches für ein schnelles Nachschlagen gewünscht.
Die komplexe Beziehungsdynamik der Hauptfiguren und ihre komplizierte Suche nach Identität ist allerdings auch mitunter mühsam.
Schon in der Einleitung erwähnt die Autorin, dass dieser Roman Neopronomen nutzt, um Personen geschlechtsneutral zu bezeichnen. Gekonnt beiläufig lässt Everina Maxwell, diesen in Büchern bislang noch sehr selten verwendeten Stil, in die Geschichte einfließen. Meine Bedenken, dass ich bei der Verwendung von Wörtern wie „xier“, „xieser“ und „xiem“ aus dem Lesefluss gerissen werden könnte, wurden nicht bestätigt.
Überhaupt empfand ich die Genderdarstellung in „Herz des Imperiums“ als interessant. So erkennt man in Iskat das Gender seines Gegenübers bereits am Schmuck. Männer tragen Schmuck aus Holz, Glas oder kein Schmuck steht für nichtbinär, während Frauen Feuerstein bevorzugen.
Fazit:
Everina Maxwell hat es mit "Herz des Imperiums" geschafft, im Krimi-Genre neue, zeitgemäße Maßstäbe zu setzen.
Heiratspolitik bezeichnete in der Vergangenheit bekanntlich die planmäßige Vorgehensweise vieler hochadliger Familien ihre Herrschaft durch die gezielte Verheiratung ihrer Nachkommen abzusichern.
Das Buch verarbeitet dieses Thema , stets bemüht darum, den Zeitgeist einzufangen und um neue Aspekte zu bereichern. Das ergibt durchaus interessante Konstellationen. Everina Maxwell legt ein Buch vor, das sich durch Komplexität und Figurenvielfalt auszeichnet, das vom Leser aber auch Konzentration und vor allem den Willen mitzudenken einfordert.
Queere Sci-Fi mit slow-burn- Romance und Krimi-Elementen
lauras_garden_of_books am 01.07.2024
Bewertungsnummer: 2234393
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Everina Maxwell bietet uns hier ein komplexes Setting mit vielen Planeten, politischen Strategien, Machenschaften und Intrigen.
Prinz Kiem soll den Diplomaten Jainan ehelichen, um die Allianz ihrer beiden Planeten zu sichern und weiter bestehen zu lassen. Jainan ist kürzlich verwitwet und Kiem ist unwohl dabei, Jainan in seiner Trauerphase als neuen Partner dieser Zweckehe zugeteilt zu werden. Jainan hat wiederum damit zu kämpfen, dass sein verstorbener Ehemann, der das mysteriöse Bergbauprojekt „Eisvogel“ geleitet hat, vermutlich nicht eines natürlichen Todes gestorben, sondern ermordet wurde. Da auch Jainan nun ins Kreuzfeuer gerät, versuchen die beiden auf eigene Faust mehr in Erfahrung zu bringen und lernen sich dabei weiter kennen.
Ich empfand es als sehr positiv, dass die Liebesgeschichte nicht komplett im Vordergrund steht, sie Slow-burn ist und ohne jeglichen Spice auskommt Allerdings beruht das Slow-burn sehr darauf, dass die Charaktere aneinander vorbeireden, zu viel interpretieren, was der Andere denken könnte und sich nach ihren Mutmaßungen verhalten, anstatt einfach mal Klartext zu reden. Dies hat mich hier nicht ganz so gestört, wie in manch anderen Büchern, da es hier irgendwie noch einen gewissen Charme besessen hat, dennoch wurde dieses Mittel recht lange ausgespielt, was meine Nerven dann doch ein bisschen strapazierte.
Auf der anderen Seite wird am Ende aber auch deutlich, warum einer der Charaktere so handelt, von daher gewinnt es wieder an Glaubwürdigkeit - nichtsdestotrotz bin ich nicht größter Fan dieser Verhaltensweisen.
Die Geschichte ist sehr langsam erzählt, der Krimiplot wirkt dem aber entgegen und bringt dann doch genügend Spannung hinein.
Dennoch war es Allem in Allem für mich nur ein „nettes Buch für zwischendurch“ - so richtig gefunkt hat’s mit mir, der Story und den Charakteren einfach nicht.
Trotzdem war es kurzweilig und hat es mir Spaß gemacht die Geschichte zu lesen - von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne ⭐️
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