„Amalea im Jahre 350 nach Gründung Fiorinde. Der letzte große Krieg Chaos gegen Ordnung ist in vollem Gange. Die Armeen des Chaosbündnisses dringen in alle Gebiete Amaleas vor und beginnen die Truppen der Allianz Stück für Stück zurückzudrängen ..."
Jenseits des Großen Abgrunds finden sich Chara, Siralen und Darcean als Ausgesetzte an der Küste der neu entdeckten Landmasse wieder, die von den Einheimischen Wafnin genannt wird. Nach der Meuterei des ehemaligen Admirals Tauron Hagegard sind sie und ihre Mitstreiter von ihrer Flotte getrennt. Ihre einzige Chance, die Mission zur Rettung Amaleas fortzuführen, besteht in der beschwerlichen Fußreise nach Halsaf, um dort bei den Weisesten des Landes um Hilfe zu bitten. Was Chara und die anderen nicht wissen: Sie werden verfolgt!
Eine neuerliche Prüfung wartet auf die Helden der Allianz. Siralen wird mehr und mehr an einen Abgrund gedrängt, der sie mit ihren schlimmsten Ängsten konfrontiert, und Charas Gegner schmieden teuflische Pläne, um die Flottenoberkommandantin endgültig aus dem Spiel zu werfen. Dabei werden die Zauberkundigen und Priesterschaften zu den gefährlichsten Fraktionen für alle, die sich um das Sandkorn geschart haben.
Und während sich das Seil um Charas und Siralens Hals immer enger zieht, zieht der Elf Darcean Dahoccu seine eigenen Schlüsse und erfährt am eigenen Leib, dass nicht nur das Licht eine Daseinsberechtigung hat.
„Die Welt ist zu schwer, um sie zu tragen."
Weitere Bände von Chroniken von Chaos und Ordnung. High Fantasy
Die schwarze Sonne ... Einheit von Licht und Schatten
abis am 26.01.2025
Bewertungsnummer: 2395817
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Der Kampf Chaos gegen Ordnung in Amalea ist in vollem Gang, was der Leser jedoch nur am Rande mitbekommt. Stattdessen verfolgt er weiterhin die Reise der Expeditionsflotte, deren Teilnehmer jenseits des großen Abgrundes nach Verbündeten suchen. Dabei bekommt er Einblick in die Gedanken, Gefühle und Emotionen des einen oder anderen sowie in den Kampf der verschiedenen Lager der Flotte untereinander.
Also kaum etwas anderes als in den vorangegangenen beiden Bänden?
Ja und nein.
Wieder begleiten wir Chara und das Flottenkommando auf ihren Abenteuern, wobei ich nur so viel verraten will: Dieses Mal weiß die Flok wer hinter ihr steht und wer nicht. Das mag wohl an Charas Entwicklung auf der Reise liegen.
Nie zuvor war mir diese Frau so an Herz gewachsen, wie in diesem Band. Ihre Einstelling, ihre Gedanken bewegen sich in eine Richtung, in die sie in jedem Band, aber besonders auf diesem Reiseabschnitt gedrängt wurde. Sie muss ihren eigenen Weg finden und gehen, um den Erfolg der Expedition zu sichern. Sie muss die Mehrheit der einzelnen Fraktionen hinter sich wissen. Es geht nicht darum, allen auf Biegen und Brechen seinen Willen zu diktieren, sondern um so viel mehr ...
J. H. Praßl haben diesen körperlichen und seelischen Reifungsprozess hervorragend rausgearbeitet. Ich liebe die Abschnitte, in denen Chara, aber auch die anderen Charaktere (insbesondere Darcean, der kaum mit Chara konform geht), ihre Gedanken niederschreiben. Diese machen die "Chroniken von Chaos und Ordnung" zu etwas Besonderem, lassen den Leser mit den Personen aus dem Roman emotional verschmelzen.
Wie auch aus den vorangegangenen Bänden bekannt, bleiben jede Menge Fragen unbeantwortet. Und so fiebert der Leser den nächsten Teil entgegen, nur um in der Zeitspanne bis zum Erscheinen des neuen Buches alles wieder vergessen zu haben.
Nichtsdestotrotz kann ich wieder einmal guten Gewissens dieses Buch empfehlen, nur sollte man definitiv die ersten sechs Bände gelesen haben.
phantastische_fluchten aus Walzbachtal am 15.12.2024
Bewertungsnummer: 2364428
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Es war ein langer und steiniger Weg für Chara und ihre Gefährten, geprägt von Verlusten und Verrat. Nun haben sie einen Teil ihrer Mission erfüllt. Zu ihnen stößt die Fee Kiru und der Maen Kauri. Immer wieder werden Zweifel an dem Führungsstil der Flok laut. Vor allem jetzt, da alle Menschen des Kämpfens müde sind und nur noch nach Hause möchten. Aber Chara zieht es weiter hinaus. Sie ist sich sicher, dass der Weg nach Osten sie zu einem weiteren neuen Land bringen wird und von dort zurück nach Amalea. Viele möchten ihr nicht mehr folgen, ein Gottesurteil lässt allerdings alle Zweifler verstummen und so führt der Weg der Flotte weiter gen Osten, zu unbekannten neuen Ufern. Als sie in Tala, (es gibt tatsächlich noch Land im Osten) eintreffen, erwartet sie eine große Flotte, gerüstet zum Kampf. Diplomatisches Geschick ist hier nicht gefragt, der Gegner möchte Krieg, Und wer wäre Chara, ihm dies zu verweigern? Doch wird dieser Krieg zu weiteren Verbündeten führen oder zur totalen Vernichtung der Flotte?
Kommentar:
Zuerst mein einziger Kritikpunkt: Der Wechsel zum Lindwurm Verlag hat der Optik des Buches nicht gutgetan. Statt der schönen matten Cover gibt es nun bei diesem neuen Band ein glänzendes Cover, das wesentlich empfindlicher ist. Dazu kommt, dass das Lektorat seine Arbeit nicht sehr gut gemacht hat. Es ist klar, dass das Autorenduo bei über 600 Seiten keinen absoluten Perfektionismus anbieten kann, dafür muss der Verlag sorgen und das hat er nicht.
Nun aber zur Geschichte, die sich nahtlos fortsetzt. Ein quer Einsteigen in diese epochale, alles überwältigende Geschichte ist nicht möglich. Denn die Entwicklung der Charaktere ist immens. Angefangen bei dem Barden Irwin McOsborn, der bisher eher eine Lachnummer war, nun aber zeigt, wie viel mehr in ihm steckt.
Siralen ist die tragische Figur in diesem Band, ihr Schmerz macht sie angreifbar und verführbar. Darcean muss mit ansehen, wie seine Freundin immer mehr in Schmerz und Leiden versinkt und er ist hilflos angesichts ihrer Verzweiflung. Überhaupt Darcean. Für mich ist er die Vernunftsperson in diesem Buch. Während Chara irrwitzige Pläne verfolgt und die anderen ihr folgen, allen voran Lindawen und Kerrim, ist Darcean oft die Stimme der Vernunft, auch wenn diese stets überhört wird. Chara wäre nicht Chara, würde sie für Vernunft zugänglich sein.
Obwohl es sich hier um Fantasy handelt, ist der Bezug zur aktuellen politischen Lage erschütternd. Stets wird erst zu den Waffen gegriffen, bevor man überhaupt die Chance bekommt, miteinander zu reden. Verhandlungen scheinen nie eine Option, stets ist es der Kampf, der gewählt wird. Chara ist weit von ihrer Heimat entfernt, hat nur begrenzte Ressourcen an Menschen und Material und trotzdem nimmt sie jede Herausforderung an. Dabei hat sie aber immer das Ziel vor Augen, neue Verbündete für Amalea zu finden. Und wenn dieses Ziel über hunderte von Leichen geht, dann ist das eben so.
Das hört sich jetzt so an, als wäre Chara eine brutale hirnlose Anführerin. Das ist aber nicht der Fall, eher das Gegenteil. Sie überdenkt jede Möglichkeit, um die Verluste so gering wie möglich zu halten. Sie ist stets an vorderster Front, möchte alle beschützen, auch, wenn es ihren eigenen Tod bedeuten würde. Sie ist schön lange nicht mehr die Befehlsempfängerin des Alten vom Berg, sie trifft eigene Entscheidungen, die sie, so verrückt sie auch sein mögen, stetig zu ihrem Ziel führen.
Die kleine Fee, die von Tauron verächtlich Püppchen genannt wird, bringt etwas Humor in diesen doch sehr erschütternden und teilweise brutalen Band. Während für den Leser noch nicht abzusehen ist, ob und wie das Kommando von Kauri profitieren kann. Für mich bleibt er undurchschaubar und für Chara bleibt er – bisher- eher ein Fremdkörper.
Charas Gedankenwelt wird uns wieder durch ihre Tagebucheinträge offenbart. Obwohl ich dieses Mal mit einigen Gedanken nicht konform gehe, sind diese Einträge doch sehr intim und aufschlussreich. Ebenso die kurzen Gedanken von Siralen aus der Vergangenheit, die vielleicht schon ahnen lassen, welchen Weg sie einschlagen wird. Mir hat auch gefallen, dass fast jedes Kapitel aus Sicht eines anderen Kommandomitglieds beginnt, so bekommt man die Gedanken, Gefühle und Zweifel der anderen intensiver mit. Gerade die Kapitel, in denen Darceans Gedanken dargelegt werden, fand ich sehr hilfreich, denn er ist irgendwie der vernünftige Gegenpart zur Charas Irrwitz, er unterstützt sie trotzdem, wo immer es geht.
Im inneren des Buches findet der Lesende wieder eine schöne Zeichnung von Judith, dieses Mal ist es Darcean, den ich mir etwas älter vorgestellt hatte. Der Anhang umfasst über 100 Seiten. Das mag erschreckend klingen aber dieser Anhang beinhaltet Informationen zu allen vorherigen Bänden und ich habe einiges nachgelesen, um mein Gedächtnis aufzufrischen. Des Weiteren befinden sich sechs Karten im vorderen Teil des Buches. Ich bin ein Fan von solchem Zusatzmaterial.
Fazit:
Auch dieser Band hat mich wieder mitgerissen und die Wandlungen einiger Personen hat mich überrascht und erschüttert. Es gibt Verluste, neue Freunde, Verrat, Hoffnung und vielleicht auch ein wenig Liebe. Ich frage mich, wohin der Weg der Flotte noch führen wird und ob es Amalea noch geben wird, wenn sie dann endlich dort eintreffen. Die Jahre gehen nicht nur an den Lesenden so schnell vorbei, auch die Flotte ist seit Jahren unterwegs und hofft, endlich am Ziel anzukommen.
J.H. Praßl haben mich mit diesem Band wieder auf ganzer Linie überzeigt. Tatsächlich wirkt dieser Band auf mich (das ist subjektiv) reifer, geradliniger und zielstrebiger als die vorherigen Bände. Als habe man endlich ein Ziel vor Augen und kenne den Weg, der dorthin führt. Ich werde sie gerne weiterhin begleiten.
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