Zehn wahre Geschichten von unschuldig Verurteilten
Unschuldige, die in die Klauen der Justiz geraten und sich plötzlich in der Todeszelle wiederfinden: In seinem ersten erzählerischen Sachbuch nach dem Weltbestseller »Der Gefangene« schildert John Grisham gemeinsam mit dem Gründer von Centurion Ministries, Jim McCloskey, zehn wahre Fälle skandalöser Verurteilungen. Perfekt recherchiert und packend geschrieben, gewähren die unglaublichen Geschichten einen erschütternden Einblick in die Fehlerhaftigkeit des amerikanischen Justizsystems. John Grisham at his best!
»Im Jahr 1976 hob der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten ein vierjähriges Verbot von Hinrichtungen auf, und die fünfunddreißig Todesstrafe-Staaten gingen sofort an die Arbeit. Seit damals sind 1572 Männer und fünfzehn Frauen durch Gas, die Todesspritze oder den elektrischen Stuhl getötet worden, eine Person wurde durch Erhängen und eine weitere durch ein Erschießungskommando hingerichtet.« (Seite 407)
In diesem Buch sind zehn Storys versammelt, die einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller John Grisham zusammen mit Jim McCloskey, dem Gründer von Centurion Ministries, einer Non-Profit-Organisation, die sich für zu Unrecht Verurteilte in den USA einsetzt, geschrieben hat. Nach dieser Lektüre bin ich mir nicht mehr sicher, vor wem ich in Amerika mehr Angst hätte; vor den Verbrechern, oder doch eher vor den Strafverfolgungsbehörden und anderen Organen der Justiz. Die handverlesenen Fälle sind alle so unglaublich weit davon entfernt von dem, was ich mir unter einer unvoreingenommenen Gerichtsbarkeit vorstelle, dass ich kaum Worte dafür finde. Die Personen, die für Recht und Ordnung zuständig sind, lügen und betrügen, fälschen Beweismittel oder lassen diese ganz verschwinden, beeinflussen Zeugen, erfinden Tathergänge, die so abenteuerlich sind, dass ich mich an Märchen erinnert fühle, und sorgen so dafür, dass völlig Unschuldige verfolgt und verurteilt werden, bestraft für Taten anderer oder für solche, die überhaupt nicht stattgefunden haben. Dies alles unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit.
Mich überkam beim Lesen sehr oft das Gefühl der Ohnmacht, ich konnte zwischen den Zeilen oft die Verzweiflung, die Ungläubigkeit, aber auch die Angst und die Wut spüren, die die zu Unrecht angeklagten Menschen überkommen haben müssen. Oft konnte ich nicht glauben, was da passiert ist, hatte immer wieder die Hoffnung, dass die nächste Instanz doch erkennen muss, was so klar auf der Hand lag, wurde aber wiederholt enttäuscht. Jahrzehntelang wurden unschuldige Menschen weggesperrt und sogar die Beweise ihrer Unschuld führten nicht zur sofortigen Freilassung, geschweige denn Rehabilitation, sondern es vergingen wiederum Jahre, oft fast ein Jahrzehnt, bis überhaupt darüber entschieden wurde, ob über die Wahrheit verhandelt werden wird. Mein Mitleid war grenzenlos, umso mehr habe ich der Auflösung entgegen gefiebert, weil ich so unbedingt wollte, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.
Eine bewegende und wichtige Sammlung ist dieses Buch, für Fans von True Crime fast schon eine Pflichtlektüre, für mich eine Bereicherung im Genre und absolut lesenswert!
„Unschuldig“ ist kein fiktiver Roman sondern ein Sachbuch über das amerikanische (Un-)Rechtssystem, in dem John Grisham und John McCloskey die Schicksale von zehn Menschen beleuchten, die Opfer von Fehlurteilen wurden.
John Grisham ist nicht nur erfolgreicher Autor spannender Justizthriller sondern auch Anwalt. Und dass er ein Kritiker der amerikanischen Justiz ist, wissen wir aus seinen zahlreichen Romanen, die sich immer wieder mit dubiosen Schuldsprüchen auseinandersetzen. Man erinnere sich z.B. an „Die Wächter“ (Co-Autor McCloskey stand übrigens Pate für die Figur des Cullen Post) oder „Der Gerechte“, beides Romane über Fälle bzw. Gerichtsverfahren, in denen Beweise ignoriert, Fakten verdreht und so von vornherein die Verurteilung des Angeklagten feststeht.
Jim McCloskey hingegen setzt sich seit seinen Studienjahren (Theologie) in Princeton gemeinsam mit der von ihm gegründeten gemeinnützigen Organisation Centurion für Unschuldige ein, die in dubiosen Gerichtsverfahren zu lebenslanger Haft oder zum Tode verurteilt wurden.
Eine nicht unwesentliche Rolle spielen in solchen Fällen a) oft schlampige Ermittler oder Gutachter, die ihre vorgefasste Meinung bestätigt sehen wollen und Ergebnisse entsprechend verbiegen, b) Medien, die mit ihren sensationslüsternen Berichten den Blutdurst der Öffentlichkeit aufheizen, c) Richter, deren Interesse an ihrer Wiederwahl größer als ein fairer Prozess ist, d) Pflichtverteidiger, die mangels Erfahrung nur halbherzig bei der Sache sind, e) erpresste Geständnisse und, nicht zu vergessen, weil gerade in den Vereinigten Staaten nicht unwesentlich, f) die Hautfarbe des Beschuldigten.
Grisham und McCloskey sensibilisieren in diesen zehn Geschichten ihre Leser und Leserinnen. Sie fordern zum Hinterfragen auf, zeigen zehn Schicksale, in denen Ignoranz, Korruption, Lügen und Rassismus Menschenleben zerstören oder auslöschen und die wahren Schuldigen ungeschoren davonkommen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. In der Fülle nicht nur empörend, sondern auch zutiefst deprimierend und kaum zu ertragen. Und dennoch, oder gerade deshalb, nachdrücklich empfohlen!
Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Grisham und McCloskey, zwei Männer die das Strafsystem bestens kennen, haben je 5 wahre Begebenheiten rausgesucht, bei denen jemand unschuldig verurteilt wurde. Alle Fälle gehen unter die Haut und zeigen, dass es jeden treffen könnte. 10 wahre Geschichten, die Sie abends nicht schlafen lassen!
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