Sie weist den Astronauten den Weg zu den Sternen ...
Schon früh weiß Maureen, dass die Sterne ihr Lebensthema sind. Sie will unbedingt Astronomin werden und setzt sich gegen alle Widerstände durch. Selbst die Liebe kann sie nicht aufhalten. So schafft sie es bis ganz nach oben: Als erste Chef-Astronomin der NASA arbeitet sie federführend an der Entwicklung des bahnbrechenden Weltraumobservatoriums. Der Sternenhimmel – überwältigend, bezaubernd und letztlich unerklärlich – bleibt die Leidenschaft ihres Lebens. Aber ist der Preis, den sie für ihre Karriere zahlen muss, letztlich zu hoch?
Ein spannender und einfühlsamer Roman über eine der brillanten, aber lange vergessenen Frauen in der Wissenschaft.
**** Worum geht es? ****
Maureen möchte unbedingt Sternenforscherin werden. Sie gibt alles – und schafft es ganz nach oben: Als Chef-Astronomin der NASA arbeitet sie an der bahnbrechenden Idee eines Weltraumobservatoriums. Doch ist die Karriere am Ende wirklich alles?
**** Mein Eindruck ****
Dieses Buch bietet einen klugen und bereichernden Einblick in die Welt der Wissenschaft und Astronomie – und vor allem in die Rolle von Frauen in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Inhalte sind gut recherchiert und strahlen eine große Leidenschaft für das Thema aus. Die Sprache ist knapp und einfach gehalten – für mich war das genau richtig. Es gibt keine ausschweifenden Beschreibungen, stattdessen tauchen wir direkt in die bedeutenden Karrieremomente der Protagonistin ein und verfolgen dabei gespannt die Spur des Prologs. Dem mitreißenden Einstieg folgt eine eher ruhige Erzählweise, was mich zunächst etwas ernüchtert hat. Doch genau diese Ruhe erlaubt einen tiefen Einblick in die Wissenschaftswelt – eine Welt, die von außen oft spektakulär wirkt, in Wahrheit aber voller Herausforderungen, Rückschläge und kleiner Wunder steckt. Als Astrophysikerin habe ich mich in vielen Aspekten wiedergefunden – die Botschaft und Darstellung empfand ich als kraftvoll und authentisch. Schade fand ich allerdings, dass später kein direkter Bezug mehr zur Anfangsszene des Buchs hergestellt wurde. Diese wurde gefühlt aus der Zeit herausgerissen, obwohl sie als Sinnbild für den politischen Einfluss auf wissenschaftliche Arbeit steht. Hier hätte ich mir etwas mehr Verbindung gewünscht.
**** Empfehlung? ****
Ich wünsche mir, dass viele Astronomiefans zu diesem Buch greifen – es lohnt sich. Eine starke Frau, eine starke Geschichte und ein ehrlicher Blick auf die Wissenschaft.
Eigentlich hieß sie Nancy. Warum hier im Roman mit einem Pseudonym gearbeitet wurde, kann ich nicht sagen. Nancy Grace Roman war in den 1960er Jahren die erste Chef-Astronomin der NASA – ein Beruf, den sie sich mit Sicherheit hart erarbeiten musste. Viel härter, als es ein Mann hätte tun müssen.
Hier im Roman heißt diese Frau Maureen und stammt aus einer gut situierten Familie. Da diese sie – wie in dieser Zeit für höhere Töchter üblich – gern am Musikkonservatorium ausbilden lassen möchten, damit sie eine Karriere im kulturellen Bereich anstreben kann, greift Maureen zu einer List und schreibt sich in New York an zwei Colleges ein. Am Konservatorium studiert sie Musik, an einer anderen Universität treibt sie ihre wissenschaftliche Karriere voran.
Völlig erschöpft muss sie sich jedoch irgendwann für eines von beiden entscheiden – und sie wählt ihre große Liebe, die Astronomie.
Fortan geht sie zielstrebig ihren Weg und ist später maßgeblich daran beteiligt, Teleskope zu bauen und die Apollo-Missionen der USA zu betreuen.
Es ist unheimlich interessant, den Lebensweg dieser klugen, zielstrebigen und engagierten Frau zu verfolgen. Das Buch macht Spaß, es zieht einen in seinen Bann und man fliegt durch die Seiten, um Maureen auf ihrer „Reise zu den Sternen“ zu begleiten – durch Erfolge und Misserfolge, Gefühlschaos und politische Tänze auf dem Vulkan.
Und hier steckte für mich das große Manko: ich hatte die ganze Zeit keine Ahnung, was von den erzählten Handlungen wahr ist und was fiktional. Wird hier wirklich das Leben der ersten Chef-Astronomin der NASA erzählt (lt. Klappentext „Roman über eine der brillanten, aber lange vergessenen Frauen in der Wissenschaft“)? Oder ist es doch ein rein fiktionales Werk, das nur den Titel „erste Chef-Astronomin der NASA“ aufgreift, aber sich nicht wirklich an deren Lebensweg orientiert? Leider gibt es weder ein Nachwort noch sonstige erklärende Worte, also muss man recherchieren und googeln, um sich ein Bild darüber machen zu können, welche Komponenten des Romans „echt“ sind und welche fiktional. Das habe ich bei anderen Romanen, die auf realen Persönlichkeiten basieren, schon deutlich besser umgesetzt gesehen. Schade.
Im Großen und Ganzen bietet das Buch aber einen guten Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten dieser begabten Wissenschaftlerin. Zu Recht wird ihr ein Denkmal in Buchform gesetzt, auch wenn ich es schöner gefunden hätte, sie dann auch tatsächlich bei ihrem Namen zu nennen, damit dieser nicht in Vergessenheit gerät bzw. überhaupt erst einem größeren Personenkreis bekannt wird.
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