Philosophische Untersuchungen
Band 1372

Philosophische Untersuchungen Mit e. Nachw. v. Joachim Schulte

Aus der Reihe

18,00 €

inkl. MwSt, Versandkostenfrei

Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

22.09.2003

Herausgeber

Joachim Schulte

Verlag

Suhrkamp

Seitenzahl

300

Maße (L/B/H)

18/11,8/2,5 cm

Gewicht

305 g

Auflage

11. Auflage

Sprache

Deutsch, Englisch

ISBN

978-3-518-22372-7

Beschreibung

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Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

22.09.2003

Herausgeber

Joachim Schulte

Verlag

Suhrkamp

Seitenzahl

300

Maße (L/B/H)

18/11,8/2,5 cm

Gewicht

305 g

Auflage

11. Auflage

Sprache

Deutsch, Englisch

ISBN

978-3-518-22372-7

Herstelleradresse

Suhrkamp Verlag AG
Torstr. 44
10119 Berlin
Deutschland
Email: verkauf@suhrkamp.de
Url: www.suhrkamp.de
Telephone: +49 30 7407440
Fax: +49 30 740744199

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"Denn die philosophischen Probleme entstehen, wenn die Sprache feiert" (38)

Zitronenblau am 11.03.2021

Bewertungsnummer: 694540

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der "alte Wittgenstein" hat mit seinen Philosophischen Untersuchungen ein bahnbrechendes Werk geschaffen, das der im 19./20. Jahrhundert, anknüpfend an die sprachlogischen und sprachanalytischen Vorgänger Frege und Russel, entwickelte phänomenologischen Strömung (ausgehend von Husserl und Heideger) den Rücken zukehrt und bis heute im analytischen Raum der Philosophie inspiriert und viele Aspekte dieser hypostasiert. Spielball auf der philosophischen Wiese ist die Sprache selbst; eine Metaebene wurde also gebildet, die weg vom Reduzibilitätshoffen der Mathematiker und der jungwittgensteinschen Trakatslogik hin zur wesentlich umfänglichen Tiefengrammatik, der Sprachsyntax und vor allem auch Sprachsemantik wandert. Wittgensteins Sätze sind keine Theorie, keine Methode oder Heuristik. Sie sind bloße Gedankenspiele um die Sprache herum. Somit erkennt er das Sprachspiel. Wörter und Sätze werden gebraucht in der Lebensform: "Richtig und falsch ist, was Menschen sagen; und in der Sprache stimmen die Menschen überein. Dies ist keine Übereinstimmung der Meinungen, sondern der Lebensform." (241). Dieser Ansatz wurde in der Sprechakttheorie wieder aufgegriffen, in dem Sprachgehalt nach Geltung sucht und konsenspotent sein soll vor dem Hintergrund (transzendierender) Lebenswelten (s. Habermas) und der von Wittgenstein genannten Privatsprache des Einzelnen (obschon er diese als quasi-behavioristische Black Box enttarnt). In diesem o. g. "soll" steckt eo ipso der normative Gehalt von Regeln, also Verwendungs- bzw. Gebrauchsmodi der Sprache, um Konkordanzen und ergo konsensfähige Wahrheiten zu bilden. Dieses Regelprinzip wird ebenfalls in der Sprechakttheorie wieder aufgegriffen und erweitert um regulative und konstitutive Regeln. Die Vagheit der Sprache, die "familienähnlichen" Begriffe führen Wittgenstein aber nicht zum Schluss, das Präzision vonnöten sei, um diese Übereinstimmungen zu bilden, vielmehr werden diese als unzweckmäßig und strukturverfremdend gedeutet, obzwar dies heute - vor allem wissenschaftstheoretisch - weitgehend zurückgewiesen wird: wir leben in einer Zeit, in der die wissenschaftliche Präzisionssprache genau nach dieser "unzweckmäßigen" und eigentlich doch zweckmäßigen Exaktheit sucht, sie sich diese selbst erfindet und somit Semantik gar nicht im Begriff liegen kann, sondern nur vor dem Hintergrund des jeweiligen Kontextes entsteht. Kritisch wird aber schon, das Wittgenstein in ähnlich Weise gesehen hat, dass die Entlehnung von Begriffen, der überwiegend einseitige Transfer, zum Wandel der Alltagssprache führt und ihre (metaphysisch gesprochen) zeitlich-dynamische Vergessenheit offenbart. Die Sprache... "Wir sind, wenn wir [über sie] philosophieren, wie Wilde, primitive Menschen, die die Ausdrucksweise zivilisierter Menschen hören, sie mißdeuten und nun die seltsamsten Schlüsse aus ihrer Deutung ziehen." (194).
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"Denn die philosophischen Probleme entstehen, wenn die Sprache feiert" (38)

Zitronenblau am 11.03.2021
Bewertungsnummer: 694540
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der "alte Wittgenstein" hat mit seinen Philosophischen Untersuchungen ein bahnbrechendes Werk geschaffen, das der im 19./20. Jahrhundert, anknüpfend an die sprachlogischen und sprachanalytischen Vorgänger Frege und Russel, entwickelte phänomenologischen Strömung (ausgehend von Husserl und Heideger) den Rücken zukehrt und bis heute im analytischen Raum der Philosophie inspiriert und viele Aspekte dieser hypostasiert. Spielball auf der philosophischen Wiese ist die Sprache selbst; eine Metaebene wurde also gebildet, die weg vom Reduzibilitätshoffen der Mathematiker und der jungwittgensteinschen Trakatslogik hin zur wesentlich umfänglichen Tiefengrammatik, der Sprachsyntax und vor allem auch Sprachsemantik wandert. Wittgensteins Sätze sind keine Theorie, keine Methode oder Heuristik. Sie sind bloße Gedankenspiele um die Sprache herum. Somit erkennt er das Sprachspiel. Wörter und Sätze werden gebraucht in der Lebensform: "Richtig und falsch ist, was Menschen sagen; und in der Sprache stimmen die Menschen überein. Dies ist keine Übereinstimmung der Meinungen, sondern der Lebensform." (241). Dieser Ansatz wurde in der Sprechakttheorie wieder aufgegriffen, in dem Sprachgehalt nach Geltung sucht und konsenspotent sein soll vor dem Hintergrund (transzendierender) Lebenswelten (s. Habermas) und der von Wittgenstein genannten Privatsprache des Einzelnen (obschon er diese als quasi-behavioristische Black Box enttarnt). In diesem o. g. "soll" steckt eo ipso der normative Gehalt von Regeln, also Verwendungs- bzw. Gebrauchsmodi der Sprache, um Konkordanzen und ergo konsensfähige Wahrheiten zu bilden. Dieses Regelprinzip wird ebenfalls in der Sprechakttheorie wieder aufgegriffen und erweitert um regulative und konstitutive Regeln. Die Vagheit der Sprache, die "familienähnlichen" Begriffe führen Wittgenstein aber nicht zum Schluss, das Präzision vonnöten sei, um diese Übereinstimmungen zu bilden, vielmehr werden diese als unzweckmäßig und strukturverfremdend gedeutet, obzwar dies heute - vor allem wissenschaftstheoretisch - weitgehend zurückgewiesen wird: wir leben in einer Zeit, in der die wissenschaftliche Präzisionssprache genau nach dieser "unzweckmäßigen" und eigentlich doch zweckmäßigen Exaktheit sucht, sie sich diese selbst erfindet und somit Semantik gar nicht im Begriff liegen kann, sondern nur vor dem Hintergrund des jeweiligen Kontextes entsteht. Kritisch wird aber schon, das Wittgenstein in ähnlich Weise gesehen hat, dass die Entlehnung von Begriffen, der überwiegend einseitige Transfer, zum Wandel der Alltagssprache führt und ihre (metaphysisch gesprochen) zeitlich-dynamische Vergessenheit offenbart. Die Sprache... "Wir sind, wenn wir [über sie] philosophieren, wie Wilde, primitive Menschen, die die Ausdrucksweise zivilisierter Menschen hören, sie mißdeuten und nun die seltsamsten Schlüsse aus ihrer Deutung ziehen." (194).

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