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Großartige Kletter-Biographie
Martin Bär aus St. Johann am 27.07.2010
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Warum geht jemand in die Berge? Weil sie da sind ist eine Antwort, für viele wird sie aber nicht genügen. Andy Kirkpatrick kann auch nicht genau erklären, warum er sich immer wieder in Lebensgefahr begibt. Überhaupt, wo er daheim Frau und Kind hat. Trotzdem muss er immer wieder hin zu den Bergen.
Kirkpatrick beschreibt in diesem Buch seinen Weg zu den steilen Wänden und warum er so wurde, wie er jetzt ist. Es ist die Geschichte eines Kindes aus armen Verhältnissen, das in der Schule große Probleme hatte (er ist schwerer Legastheniker, was aber erst spät erkannt wird) und sich nur wohlfühlt, wenn er seinen Bewegungsdrang ausleben kann.
Die Philosophie lautet ständige Überforderung am Berg, und mich wundert schon ziemlich, dass ihm noch nicht wirklich Gröberes zugestoßen ist. Da muss der Schutzengel sehr tüchtig sein, und beim Lesen hatte ich mehrmals Angst um den Draufgänger.
Andy Kirkpatrick schafft es, die Faszination des Kletterns zu vermitteln, auch wenn das manchmal schon wirklich schwierig nachzuvollziehen ist. Im Winter durch eine Steilwand mit Eis und Schnee, naja, mich reizt das nicht
Was das Buch wirklich lesenswert macht, ist die eindringliche Sprache, die der Autor für seine Leidenschaft findet. Auch seine Zerrissenheit zwischen Berg und Familie wird sehr gut deutlich.
Allen Bergbegeisterten wärmstens empfohlen, und darüber hinaus auch allen, die eine interessante Biographie eines leidenschaftlichen Menschen lesen wollen.