RezensionBild
Das Bild (2,35:1; anamorph) kommt mit einer mäßigen Qualität daher. Die Schärfe ist auf gutem bis durchschnittlichem Niveau, die gerade in den Totalen deutliche Schwächen offenbart. Der Kontrast ist annehmbar, die Farben gedämpft. Einige Details gehen in dunklen Flächen verloren. Bildrauschen gibt es so gut wie gar nicht, aber dafür kann man immer wieder Kompressionsspuren beobachten.
RezensionBonus
Die Extras bestehen aus vier Interviews mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly (ges. ca. 34 min), einem deutschen Kinotrailer und vier Darstellerinformationen in Form von Texttafeln.
Die Interviews liegen alle in Englisch mit optionalen Untertiteln vor.
RezensionTon
Der Ton liegt in Deutsch in DD 5.0, in DTS 5.0 und in einer DD 2.0-Hörfilmfassung für Blinde vor, die OF nur in DD 5.0. Angesichts des Umstands, dass dies ein theaterähnliches Kammerspiel ist, darf man auch vom Sound nicht viel erwarten. Es gibt ein wenig Musik und ein paar Umgebungsgeräusche, die aus den Rears kommen, sonst bleibt es hinten eher still. Der Ton wird durchweg von der Front dominiert. Die OF klingt aber schöner und natürlicher als die etwas sterile Synchro.
Es gibt optionale deutsche Untertitel.
Zitat
CARNAGE (Originaltitel; Frankreich, BRD, Polen, Spanien, 2011) ist ein satirisches Kammerspiel, das auf einem enorm erfolgreichen Theaterstück von Yasmina Reza basiert.
Und dabei beginnt alles so harmlos. Zwei Elternpaare treffen sich, um sich über einen kurzen, aber heftigen Schlagabtausch ihrer Kinder zu besprechen. Man ist höflich, man ist sich einig, man schätzt sich. Eigentlich ist alles schnell erledigt und man kann sich wieder trennen, doch dann bleibt man noch kurz zu Kaffee und Kuchen, und von da an läuft alles aus dem Ruder.
Ging es am Anfang tatsächlich um die Kinder und wer wen und warum verletzt hat, spielt das bald keine Rolle mehr. Die vordergründige bürgerliche Fassade bröckelt, fällt dann ab und zum Vorschein kommen versteckte Wahrheiten, Ressentiments und eine eklige Doppelmoral. Es wird geschrien, geweint, geflucht und irgendwann auch gekotzt. Alkohol fließt und dann kennt man keine Hemmungen mehr. Die Eskalation beginnt immer schnellere Kreise zu ziehen.
Die Besetzung ist ein echter Coup: Kate Winslet, Jodie Foster, Christoph Waltz und John C. Reilly spielen die vier Mittelstands-New Yorker und dürfen mal so richtig vom Leder ziehen und die Sau herauslassen. Alle vier sind dankbar für diese Möglichkeit und zeigen deshalb echte Spielfreude am Geschehen. Die die vier sind boshaft, hysterisch, zynisch, selbstgerecht und am Ende zutiefst verachtenswert.
DER GOTT DES GEMETZELS bietet spitze, geschliffene Wortgefechte und ein künstliches und überzogenes Geschehen, aber genau das macht auch sein gewisses Etwas aus. Hier werden alle guten Manieren fallen gelassen und die grassierende \"Political Correctness\" bekommt ihr Fett reichlich weg.