Ist das normal? Zwischen Hunderten von körperlich und geistig Behinderten als jüngster Sohn des Direktors einer Kinder- und Jugendpsychiatrie aufzuwachsen? Der junge Held in Joachim Meyerhoffs zweitem Roman kennt es nicht anders – und mag es sogar sehr. Sein Vater leitet eine Anstalt mit über 1.200 Patienten, verschwindet zu Hause aber in seinem Lesesessel. Seine Mutter organisiert den Alltag, hadert aber mit ihrer Rolle. Seine Brüder widmen sich hingebungsvoll ihren Hobbys, haben für ihn aber nur Häme übrig. Und er selbst tut sich schwer mit den Buchstaben und wird immer wieder von diesem großen Zorn gepackt. Glücklich ist er, wenn er auf den Schultern eines glockenschwingenden, riesenhaften Insassen übers Anstaltsgelände reitet. Joachim Meyerhoff erzählt liebevoll und komisch von einer außergewöhnlichen Familie an einem außergewöhnlichen Ort, die aneinander hängt, aber auseinander-gerissen wird. Und von einem Vater, der in der Theorie glänzt, in der Praxis aber stets versagt. Wer schafft es sonst, den Vorsatz zum 40. Geburtstag, sich mehr zu bewegen, gleich mit einer Bänderdehnung zu bezahlen und die teuren Laufschuhe nie wieder anzuziehen? Oder bei Flaute mit dem Segelboot in Seenot zu geraten und vorher noch den Sohn über Bord zu werfen? Am Ende ist es aber wieder der Tod, der den Glutkern dieses Romans bildet, der Verlust, der nicht wieder gutzumachen ist, die Sehnsucht, die bleibt – und die Erinnerung, die zum Glück unfassbar pralle, lebendige und komische Geschichten produziert.
Katharina Dammer aus Lutherstadt Wittenberg am 23.02.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
ein trauriges und zugleich lustiges Buch über die Kuriositäten des Lebens. So absurd und gleichzeitig so normal.
Bewertung am 08.08.2018
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Bewegende und humorvolle Geschichten einer besonderen Kindheit.
Die Bücher von Joachim Meyerhoff sind bereits Kult. Hier handelt es sich um den zweiten Teil.
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Mitten auf dem geländer Psychiatrie Hesterberg in Schleswig steht das Wohnhaus der Familie Meyerhoff.
Joachim und seine Brüder wachsen dort in den 70er Jahren auf - ihr Vater ist der Anstaltsleiter. Der tägliche Schulweg führt über das Gelände und so beginnt jeder Tag mit ganz besonderen Eindrücken. Ob es die Blutsbrüderschaft mit dem Familienhund ist , oder der Besuch von Dr. Gerhard Stoltenberg, welcher ein neues Gebäude auf dem Gelände einweht. Es bleibt kein Auge trocken, aber auch die Schilderung gemeinsamer Erlebnisse mit dem Vater (Bau eine Kohlenmeilers, Segeln bei Windstille) beschreiben diese ganz besondere Kindheit.
Alle Toten fliegen hoch Teil 2
Josses Vater ist Leiter einer psychiatrischen Einrichtung und er wächst genau auf diesem Anwesen auf. Am besten einschlafen kann er, wenn die Schreie der Patienten zu hören sind.
Der Roman ist skurril, amüsant und sehr bewegend. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und empfehle es regelmäßig weiter.
Was außerdem top ist: Man kann das Buch auch unabhängig von den anderen Teilen lesen, ohne dass man das Gefühl hat irgendetwas verpasst zu haben.
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.