Nesthäkchen und der Weltkrieg
Band 4

Nesthäkchen und der Weltkrieg

Band 4 Eine Erzählung für Mädchen von 8-12 Jahren

Buch (Taschenbuch)

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Nesthäkchen und der Weltkrieg

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Altersempfehlung

8 - 12 Jahr(e)

Erscheinungsdatum

16.04.2021

Verlag

Hofenberg

Seitenzahl

164

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Altersempfehlung

8 - 12 Jahr(e)

Erscheinungsdatum

16.04.2021

Verlag

Hofenberg

Seitenzahl

164

Maße (L/B/H)

22/15,5/1,2 cm

Gewicht

271 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8430-2944-5

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Monika Fuchs

Thalia Hamburg - EEZ

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4/5

Sehr interessantes Zeitdokument

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Ich gebe es zu. Ich bin schon seit meiner Kindheit ein großer Fan der Kinderbuchreihe um Nesthäkchen. Und das hat sich auch nicht geändert, nachdem ich schon lange erwachsen geworden bin. Als Kind habe ich die Bücher von meiner Mutter „geerbt“, und sie hatte zum Teil sogar noch Ausgaben in Fraktur von meiner Oma. Leider habe ich sie als junge Erwachsene einfach entsorgt, was ich heute sehr bedauere. Inzwischen habe ich mir einige Bände wieder gebraucht gekauft. Als ich dann die beiden Biografien über Else Ury „Die Welt war so heil“ von Angelika Grunenberg (leider vergriffen) und „Nesthäkchen kam ins KZ“ von Marianne Brentzel (leider vergriffen) entdeckt habe, wurde mein Interesse wieder neu geweckt. So war mir lange nicht bewusst, dass Else Ury Jüdin war und trotz ihrer ihrer patriotischen Einstellung zu Deutschland 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde. Erst über die beiden Biografien habe ich gemerkt, dass mir ein Band dieser Reihe fehlte, nämlich der Band 4 „Nesthäkchen und der Weltkrieg“. Dieser stand nach dem 2. Weltkrieg auf der Zensurliste der alliierten Kontrollbehörden, weil die Beschreibungen und Geschehnisse zu kriegsverherrlichend und zu wenig distanziert waren. Dazu muss man allerdings wissen, dass das Buch voraussichtlich 1917 zum 1. Mal veröffentlich wurde, d.h. während des 1. Weltkriegs geschrieben wurde. 2014 wurde es jetzt erstmalig wieder auf Deutsch veröffentlicht. Der Geest Verlag hat das Buch in der Originalversion herausgegeben, d.h. es ist eine Ausgabe in Fraktur und mit den Bildern, mit denen es ursprünglich erschienen ist. Dazu ist ein Vorwort der Else-Ury-Biografin Marianne Brentzel gekommen. Ich persönlich habe die e-book-Ausgabe aus dem RUTHebooks Verlag gelesen, die keinerlei zusätzliche Informationen enthielt. Wer aber gerne mehr darüber wissen möchte, findet sehr interessante Einträge in Wikipedia. „Nesthäkchen und der Weltkrieg“ beginnt im August 1914. Nesthäkchens Vater ist als Stabsarzt in den Krieg gezogen und Nesthäkchens Mutter hängt in England fest, wo sie Verwandte besucht hat und vom Kriegsausbruch überrascht wurde. Die Stellung hält Nesthäkchens geliebte Großmutter, die allerdings so ihre Schwierigkeiten mit den 3 Kindern hat. Hans, der große Bruder ist aktiv als Pfadfinder mit dem Krieg beschäftigt, wünscht sich aber nichts sehnlicheres, als selbst in den Krieg ziehen zu können. Klaus büxt des Öfteren aus und versucht möglichst viel von den ganzen aufregenden Ereignissen auf den Straßen mitzubekommen. Nur Nesthäkchen darf nicht. Als braves Mädchen muss sie für die Soldaten stricken. Als die Schule wieder losgeht, ändert sich allerdings auch für Nesthäkchen einiges. Ihre Schule wird zum Lazarett umgewandelt. Dadurch teilt sich ihre Schule das Schulgebäude mit einer anderen Schule, und der Unterricht beginnt für sie erst am Nachmittag. Die Kinder werden natürlich sehr patriotisch erzogen. Sie handarbeiten für die Soldaten, besuchen die Soldaten an Weihnachten im Lazarett. Es werden Lumpen, Kupfer und Gold gesammelt, aus Pappe und Papier Einlegesohlen gebastelt usw. Fremdwörter sind unpatriotisch, dafür muss ein Strafgeld gezahlt werden. Ausländer sind Nesthäkchen suspekt, so straft sie den im Haus lebenden Thailänder plötzlich mit Nichtachtung, da sie ihn für einen Japaner hält. Und die arme Vera, die aus Polen fliehen musste und kaum Deutsch spricht, ist für sie eine Spionin, die lange von allen Mitschülerinnen geschnitten wird. Aber Nesthäkchen wäre nicht Nesthäkchen, wenn nicht irgendwann ihr Gerechtigkeitssinn wieder die Oberhand gewinnen würde und sie ihr Unrecht einsähen würde. Sehr fasziniert hat mich, als Nesthäkchen noch am Anfang des Krieges betet: „“… Bitte, hilf uns Deutschen doch, lieber Gott.“ … Da aber fiel Nesthäkchen plötzlich ein, dass vielleicht zur gleichen Stunde französische oder englische Kinder den lieben Gott ebenfalls um seine Hilfe anflehten. Darum setzte es schnell noch hinzu: „Und, wenn du uns nicht helfen willst, dann hilf, bitte, den anderen doch auch nicht – bleibe wenigstens neutral, lieber Gott. …“ Natürlich ist mir klar, dass die Bücher um das blonde Arzttöchterchen Annemarie Braun, genannt Nesthäkchen, eine heile Welt des Bildungsbürgertums Anfang des 20. Jahrhunderts wiederspiegeln, die deutlich aufzeigen, welche Rolle eine Frau in dieser Zeit einzunehmen hatte. Aber sie hatten auch viel Humor, und Nesthäkchen stellte vieles in Frage, nahm nicht alles widerspruchslos hin. So hat sie z.B. auch studiert, bevor sie dann allerdings doch eine brave Ehefrau eines Arztes wurde. Und die Bücher wurden in dem Zeitraum von 1913 bis 1925 geschrieben. Somit sind sie zugleich auch ein spannendes Zeitdokument über das Leben und die Wunschvorstellungen der Menschen der damaligen Zeit. Ursprünglich waren die Bücher für Mädchen der Altersgruppe 8 – 14 Jahre (Backfische) gedacht. Heute würde ich diese Bücher nicht mehr für Kinder empfehlen, aber wenn man als erwachsener Mensch noch einmal etwas aus dieser Zeit lesen möchte, dann kann ich diese Bücher sehr empfehlen. Besonders, wo es diese Bände jetzt sogar komplett als e-book (E-artnow, 9788026825210) für 0,99 EUR gibt.
4/5

Sehr interessantes Zeitdokument

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Ich gebe es zu. Ich bin schon seit meiner Kindheit ein großer Fan der Kinderbuchreihe um Nesthäkchen. Und das hat sich auch nicht geändert, nachdem ich schon lange erwachsen geworden bin. Als Kind habe ich die Bücher von meiner Mutter „geerbt“, und sie hatte zum Teil sogar noch Ausgaben in Fraktur von meiner Oma. Leider habe ich sie als junge Erwachsene einfach entsorgt, was ich heute sehr bedauere. Inzwischen habe ich mir einige Bände wieder gebraucht gekauft. Als ich dann die beiden Biografien über Else Ury „Die Welt war so heil“ von Angelika Grunenberg (leider vergriffen) und „Nesthäkchen kam ins KZ“ von Marianne Brentzel (leider vergriffen) entdeckt habe, wurde mein Interesse wieder neu geweckt. So war mir lange nicht bewusst, dass Else Ury Jüdin war und trotz ihrer ihrer patriotischen Einstellung zu Deutschland 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde. Erst über die beiden Biografien habe ich gemerkt, dass mir ein Band dieser Reihe fehlte, nämlich der Band 4 „Nesthäkchen und der Weltkrieg“. Dieser stand nach dem 2. Weltkrieg auf der Zensurliste der alliierten Kontrollbehörden, weil die Beschreibungen und Geschehnisse zu kriegsverherrlichend und zu wenig distanziert waren. Dazu muss man allerdings wissen, dass das Buch voraussichtlich 1917 zum 1. Mal veröffentlich wurde, d.h. während des 1. Weltkriegs geschrieben wurde. 2014 wurde es jetzt erstmalig wieder auf Deutsch veröffentlicht. Der Geest Verlag hat das Buch in der Originalversion herausgegeben, d.h. es ist eine Ausgabe in Fraktur und mit den Bildern, mit denen es ursprünglich erschienen ist. Dazu ist ein Vorwort der Else-Ury-Biografin Marianne Brentzel gekommen. Ich persönlich habe die e-book-Ausgabe aus dem RUTHebooks Verlag gelesen, die keinerlei zusätzliche Informationen enthielt. Wer aber gerne mehr darüber wissen möchte, findet sehr interessante Einträge in Wikipedia. „Nesthäkchen und der Weltkrieg“ beginnt im August 1914. Nesthäkchens Vater ist als Stabsarzt in den Krieg gezogen und Nesthäkchens Mutter hängt in England fest, wo sie Verwandte besucht hat und vom Kriegsausbruch überrascht wurde. Die Stellung hält Nesthäkchens geliebte Großmutter, die allerdings so ihre Schwierigkeiten mit den 3 Kindern hat. Hans, der große Bruder ist aktiv als Pfadfinder mit dem Krieg beschäftigt, wünscht sich aber nichts sehnlicheres, als selbst in den Krieg ziehen zu können. Klaus büxt des Öfteren aus und versucht möglichst viel von den ganzen aufregenden Ereignissen auf den Straßen mitzubekommen. Nur Nesthäkchen darf nicht. Als braves Mädchen muss sie für die Soldaten stricken. Als die Schule wieder losgeht, ändert sich allerdings auch für Nesthäkchen einiges. Ihre Schule wird zum Lazarett umgewandelt. Dadurch teilt sich ihre Schule das Schulgebäude mit einer anderen Schule, und der Unterricht beginnt für sie erst am Nachmittag. Die Kinder werden natürlich sehr patriotisch erzogen. Sie handarbeiten für die Soldaten, besuchen die Soldaten an Weihnachten im Lazarett. Es werden Lumpen, Kupfer und Gold gesammelt, aus Pappe und Papier Einlegesohlen gebastelt usw. Fremdwörter sind unpatriotisch, dafür muss ein Strafgeld gezahlt werden. Ausländer sind Nesthäkchen suspekt, so straft sie den im Haus lebenden Thailänder plötzlich mit Nichtachtung, da sie ihn für einen Japaner hält. Und die arme Vera, die aus Polen fliehen musste und kaum Deutsch spricht, ist für sie eine Spionin, die lange von allen Mitschülerinnen geschnitten wird. Aber Nesthäkchen wäre nicht Nesthäkchen, wenn nicht irgendwann ihr Gerechtigkeitssinn wieder die Oberhand gewinnen würde und sie ihr Unrecht einsähen würde. Sehr fasziniert hat mich, als Nesthäkchen noch am Anfang des Krieges betet: „“… Bitte, hilf uns Deutschen doch, lieber Gott.“ … Da aber fiel Nesthäkchen plötzlich ein, dass vielleicht zur gleichen Stunde französische oder englische Kinder den lieben Gott ebenfalls um seine Hilfe anflehten. Darum setzte es schnell noch hinzu: „Und, wenn du uns nicht helfen willst, dann hilf, bitte, den anderen doch auch nicht – bleibe wenigstens neutral, lieber Gott. …“ Natürlich ist mir klar, dass die Bücher um das blonde Arzttöchterchen Annemarie Braun, genannt Nesthäkchen, eine heile Welt des Bildungsbürgertums Anfang des 20. Jahrhunderts wiederspiegeln, die deutlich aufzeigen, welche Rolle eine Frau in dieser Zeit einzunehmen hatte. Aber sie hatten auch viel Humor, und Nesthäkchen stellte vieles in Frage, nahm nicht alles widerspruchslos hin. So hat sie z.B. auch studiert, bevor sie dann allerdings doch eine brave Ehefrau eines Arztes wurde. Und die Bücher wurden in dem Zeitraum von 1913 bis 1925 geschrieben. Somit sind sie zugleich auch ein spannendes Zeitdokument über das Leben und die Wunschvorstellungen der Menschen der damaligen Zeit. Ursprünglich waren die Bücher für Mädchen der Altersgruppe 8 – 14 Jahre (Backfische) gedacht. Heute würde ich diese Bücher nicht mehr für Kinder empfehlen, aber wenn man als erwachsener Mensch noch einmal etwas aus dieser Zeit lesen möchte, dann kann ich diese Bücher sehr empfehlen. Besonders, wo es diese Bände jetzt sogar komplett als e-book (E-artnow, 9788026825210) für 0,99 EUR gibt.

Monika Fuchs
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