Können Schneeeulen tanzen?
Isst man Pommes mit Senf?
Fressen Löwen Fitnesstrainer?
Warum stellt sich Benno Weber neuerdings diese merkwürdigen Fragen? Als der in die Jahre gekommene Fitnesstrainer und Hausmann eines Tages nach Hause kommt, ist er ziemlich überrascht: In seiner Küche sitzt ein Kind! Der neunjährige Leo, ein Schüler aus der Klasse seiner Ehefrau Susanne, ist verzweifelt, weil er Probleme mit seinen Pflegeeltern hat. Als der Junge kurz darauf ins Kinderheim abgeschoben wird, gelingt es Susanne Benno zu einem Treffen mit Leo zu überreden. Diese Begegnung mit dem fremden Heimkind bringt nun das geordnete, ruhige Leben des midlifekrisengeplagten Mannes ziemlich durcheinander ...
In dieser autobiografisch inspirierten Geschichte beschreibt der Autor mit Augenzwinkern und einer gehörigen Portion Selbstironie, wie er sich darauf einlässt, sein wohlstrukturiertes und bequemes Leben einzutauschen gegen das gewöhnliche Chaos und Abenteuer im Zusammenleben mit einem Kind.
Ben Weber wurde 1958 in Essen geboren. Er blieb ein echtes Ruhrpottkind, das heute mit seiner Familie in Bochum lebt. Nach Jahren des Studiums, der Ausbildung und therapeutischer Tätigkeit, entdeckte er spät sein Talent zur Schriftstellerei.
Ende 2013 erschien im Droemer-Knaur Verlag sein Debütroman "Papa-Probetraining" als E-Book, im Jahr 2015 die Printversion bei BoD. Anfang 2017 veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch "Harti Hoppel blickt durch". Vorausichtlich im Januar 2020 wird er eine Kurzgeschichtensammlung veröffentlichen: "Die Toten vonne Ruhr - über Mord und anderen Miseren."
Eine leichte Lektüre für den gemütlichen Abend. Geschildert wird hier auf witzige Art und Weise die schwierige Situation eines kind-entwöhnten Mannes, der unerwartet vor die Frage gestellt wird, ob er sich auf die Vaterschaft für einen zappeligen Jungen aus dem Kinderheim Herne- Süd einlassen soll. Das Thema ist zwar ernst, aber endlich einmal nicht nur auf die traurig-schaurige Vorgeschichte des Pflegekindes beschränkt. Fazit der Geschichte: Ein Heimkind ist liebenswert, trotz aller möglichen Konflikte. Mein Fazit: Witzig, unterhaltsam und lesenwert.
Mit Herz, Humor und Verstand zum Papa
Mrs. HenryFitzroy aus Wilhelmshaven am 20.02.2016
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Wie im Klapptext zu lesen, handelt es sich es sich hier um eine autobiofrafisch inspirierte Geschichte.
Inspiriert auf jeden Fall, aber sicher nicht nur durch die eigentlichen Erlebnisse, sondern auch durch die Vorstellungskraft und den Einfallsreichtum der Gedanken des Autors.
Sprich: dem Schreibstil, der einem ein Kopfkino beschert, wie es besser nicht sein kann.
Dieses Buch handelt nicht von einem armen Heimkind, das gerettet werden muss und dem Bedauern dieses Kindes, sondern um eine sehr humorvolle Erlebnisreise eines Heimkindes und deren neuen, zukünftigen Eltern.
Am Anfang weiß natürlich keine der beiden Seiten das es am Ende so weit kommen wird, aber zwischen Anfang und (vorläufigem*) Ende passiert soviel - und so anschaulich - das man einfach als Beobachter mitten drin in diesem chaotischen Abenteuer ist.
Da ist Leo, knapp 10 Jahre alt und nicht immer einfach, mit einem "Zappelphilipp-Syndrom", der mit seinen Pflegeeltern Stress hat und die sich überlegen, ob es nicht besser ist, ihn wieder zurück ins Kinderheim abzugeben.
Dann ist da Susanne, Leos Lehrerin. Sie macht sich Sorgen um den Jungen und hat ihn in ihr Herz geschlossen. Sie versucht zu vermitteln und als das doch nicht hilft, hält sie trotzdem den Kontakt zu Leo.
Und dann gibt es da noch Benno, Susannes Mann. Mit Ende vierzig nicht mehr der jüngste, aber immer noch fitte Teilzeittrainer in einem Fitnessstudio und Vollzeit-Hausmann.
Sein Leben läuft in festen und ruhigen Bahnen und wenn es nach ihm ginge, könnte alles so bleiben wie es ist.
Ja, könnte - wenn da nicht seine sozial motivierte Frau und dieses nun wieder Heimkind wäre.
Was nun kommt ist eine humorvolle und turbulente Geschichte, in der Mitgefühl, Verständnis und Sorge aber nicht untergehen. Hier erzählt Benno wie er in einem Alter noch Vater wird, in dem andere schon "froh" sind, das ihre Kinder weitgehend erwachsen sind.
Wie er zu Anfang seine Frau dafür lobt, wie sich um den Jungen kümmert, nur um seine Ruhe zu haben - und sich dabei immer tiefer "reinreitet", was so gar nicht seine Absicht war.
Es dauert also gar nicht lange und schon hat seine Frau ein gemeinsames Treffen im Kinderheim arrangiert, um Leo zu besuchen.
Benno lässt sich breitschlagen. EIN Besuch kann ja nicht so schlimm sein. .....
Blöd nur, dass seine Frau plötzlich verhindert ist und absagen muss, als Benno schon im Heimleiterbüro auf sie wartet.
"Na gut", denkt sich Benno, "Als Fitnesstrainer werde ich das doch wohl mit Leo auch alleine schaffen".
Nur soviel, einer von beiden ist am Ende des Tages um einiges mehr geschafft. ;-)
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So fängt die Geschichte an und mehr möchte ich von der Handlung und den Ereignissen auch gar nicht vorweg nehmen.
Die Geschichte ist einfach toll geschrieben und bei all dem Spaß und den lustigen Ereignissen, sieht man aber auch die Sorge um das Kind und das die Entscheidung Leo in Pflegeelternschaft zu nehmen keine leichte und schon gar keine leichtfertige Entscheidung war.
Wie Benno und Leo sich immer näher kommen, das Verständnis für den Jungen immer mehr wächst und wie sich alles zu einem Ganzen entwickelt, schreibt der Autor auf so eine leichte und persönliche Art, das man einfach mit jedem der drei mitfühlen und mitlachen kann.
Hier stehen keine Probleme mit Behörden oder ein "Problemkind" im Vordergrund, hier geht es einfach um das Menschliche und der Umgang miteinander.
Eigentlich eine ganz normale Familie - und doch etwas anders.
Mit viel Spaß und noch mehr Humor!
Ein Humor, der fast schon an Slapstick grenzt und doch schafft es der Autor, das man eben nicht die Augen verdreht, sondern einfach nur Spaß hat und mitlacht.
Ich sag nur: Fliegende Haarbürste im Heimleiterbüro im Kapitel "Läuse auf der Achterbahn"!
Und auch wenn Benno sich bis fast am Ende noch nicht wirklich ganz überzeugt war, gab es dann eine klare Antwort einem Freund gegenüber:
Zitat:
"Nein!", sagte ich mit Entschlossenheit. "Der Leo bleibt jetzt für immer, Umtausch ausgeschlossen!"
Ein Zitat das, wie ich finde, alles sagt. :)
Mein Fazit:
Eine turbulente Geschichte über das Vaterwerden mit einem schon "fertigen" Sohn, in einem nicht mehr ganz so jungem Alter.
Eine Geschichte, die zeigt, dass vieles auch mit Humor und etwas Selbstironie leichter genommen werden kann, als man es im Alltag oft selbst tut.
Eine Autobiografie, die alles anders als trocken und langweilig erzählt ist, ohne dabei albern oder überdreht ist.
Leseempfehlung - von mir auf jeden Fall!
* Anmerkung:
Vom Autor weiß ich, das Leo mittlerweile 18 ist, also Volljährig und um einiges älter als in der Geschichte. Ich habe "vorläufiges" Ende geschrieben, weil ich mir einfach wünsche, zu erfahren wie es mit Benno, Susanne und Leo weiter geht.
Ob und wie der Fitnesstrainer die Pubertät meistert, ob er da immer noch so viel Humor beweist?
Ich kann mir gut vorstellen, dass er genau das getan hat.
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