Sie lernen sich in Mexiko am Strand kennen und treffen sich nachher in San Francisco: Alice, eine junge deutsche Studentin, und die dreißig Jahre ältere Amerikanerin, die Alice insgeheim »die Meisterin« nennt. Denn sie ist alles, was Alice gerne wäre. Elegant. Selbstbewusst. Souverän mit Männern. Und vor allem: eine Schriftstellerin. Ein berührender Roman über die Vorbilder, die wir wählen – und was das Leben aus ihnen und uns macht.
Sandra von Siebenthal aus Romanshorn am 18.02.2021
Bewertungsnummer: 1455277
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Alice weiss genau, was sie will: Schreiben, Schriftstellerin sein. Dieser Wunsch wird noch mehr bestärkt, als sie in einem Urlaub in Mexiko auf eine bekannte Schriftstellerin trifft, die genau das tut, was sie eben nicht tut: Schreiben. Jeden Tag zieht sich die Meisterin, so nennt Alice sie insgeheim, zurück und schreibt, während Alice keinen Buchstaben zu Papier bringt. Um Eindruck zu machen und Aufmerksamkeit zu erregen, setzt sie sich fortan mit einem Heft hin und schreibt vor sich hin.
Das Vorhaben gelingt, die Meisterin bemerkt sie. Als sie abreist, lässt sie Alice zurück mit der Aufforderung, weiter zu schreiben, nicht aufzugeben und sie bald zu besuchen in San Francisco. Das einzige, was Alice schreibt, ist der Meisterin einen Brief, ab und an telefoniert sie ihrem grossen Vorbild und fliegt eines Tages unangekündigt nach San Francisco, um vor Ort von der Meisterin zu lernen.
Diebe und Vampire ist ein Roman über das Schreiben, ein Roman über das Leben einer jungen Frau, die vom Traum, Schriftstellerin besessen ist, aber mehr Gründe dafür findet, nicht zu schreiben, als zu schreiben.
„Ich habe Angst zu scheitern, platzte ich heraus. Ich habe Angst, dass ich nie gut sein werde, nie eine richtig, richtig gute Schriftstellerin sein werde. Ich habe Angst, dass man mich fertigmachen und über mich lachen wird, dass ich einen Traum habe, der so lächerlich ist, als wolle eine Taube eine Nachtigall sein.“
Es ist ein Buch, das von den Ängsten und Nöten des Schreibens handelt, ein Buch, das auch autobiographische Züge trägt zumindest, was den Schreibprozess, den Akt des Schreibens betrifft. Es ist aber auch ein Buch über das Scheitern, das Älterwerden – schonungslos, offen, teilweise etwas abstrus, teilweise verwirrend, weil nicht klar ist, was real und was Phantasie der Protagonistin ist, dabei aber unterhaltsam und flüssig zu lesen.
Fazit:
Die Geschichte einer jungen Frau, von ihrem Traum vom Schreiben und den Schwierigkeit, es wirklich zu tun. Ein Buch, das trotz einiger Schwächen Spass macht beim Lesen. Empfehlenswert.
Leider habe ich zu diesem Buch und seiner Protagonistin bis zum Schluss keinen Zugang gefunden. Schade, da "Das blaue Kleid" oder auch "Alles inclusive" sehr lesenswert sind.
Die junge Alice weiß nur eins: Schriftstellerin will sie werden, sie weiß nur nicht wie. Als sie in Mexiko am Strand eine bekannte amerikanische Autorin kennenlernt, ist ihr klar: genauso will sie werden. Alice, die dort Urlaub mit ihrem verheirateten Geliebten macht, ist unglücklich, auf der Suche nach sich selbst und ein wenig im Leben verloren gegangen. Gerade deshalb ist sie besonders von der älteren erfahrenen Schriftstellerin fasziniert, die sie insgeheim die „Meisterin“ nennt. Da kommt es wie gerufen, als Alice von der Geschichte eines mexikanischen Jugendlichen erfährt, der unter grausamen Umständen im Dorfgefängnis inhaftiert ist. Sie berichtet ihrem Idol davon, macht sie neugierig auf die „story“, und die grande dame springt auf die Geschichte an, so dass Alice ihr Ziel erreicht zu haben scheint: sie hat auf sich aufmerksam gemacht und knüpft erste Kontakte zu ihrem Vorbild. Diese gibt ihr auch einen wichtigen Rat mit ins Leben: Schreib jeden Tag – und bleib auch sitzen, wenn dir nichts mehr einfällt. Aber sie warnt sie auch: Schriftsteller sind Diebe und Vampire, die anderen Menschen die Seele aus dem Leib saugen.Dass dann alles natürlich ganz anders ausgeht, als Alice sich das ausgemalt hat, ist ja klar. Im zweiten Teil des Buches erleben wir Alice wieder in Deutschland, die in Briefkontakt mit ihrer „Meisterin“ steht und versucht, sich in den nächsten Jahren als Schriftstellerin zu etablieren. Das Kapitel endet mit einem vermeintlichen Besuch in San Francisco, der auch ganz anders endet als geplant. Im dritten Teil ist Alice selbst eine in die Jahre gekommene Frau geworden, die einer Einladung der Universität Mexiko gefolgt ist und während des Aufenthalts dort ihr bisheriges Leben Revue passieren lässt. Doris Dörrie hat ein kluges und sensibles Buch über das Leben, das Älterwerden und darüber geschrieben, für welchen Weg man sich entscheidet, welche „Meister“ man sich sucht. Ein leichtes und unterhaltsames Buch mit Tiefgang, dessen Figuren dem Leser noch lange im Kopf bleiben.
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Gekonnt und einfühlsam erzählt Doris Dörrie von den Gefühlsverwirrungen einer jungen angehenden Schriftstellerin auf der Suche nach ihrem Weg.
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