
Aktuelle Auflage
Gewaltfreie Kommunikation
Eine Sprache des Lebens
Buch (Taschenbuch)
26,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Verkaufsrang
2312
Einband
Taschenbuch
Erscheinungsdatum
20.09.2016
Verlag
JunfermannSeitenzahl
224
Maße (L/B/H)
24/17,1/1,6 cm
Das Grundlagenwerk – der Bestseller in Gewaltfreier Kommunikation Ohne dass wir es vielleicht beabsichtigen, haben unsere Worte und unsere Art zu sprechen Verletzung und Leid zur Folge – bei anderen und auch bei uns selbst. Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) hilft uns, bewusster zuzuhören und unserem Gegenüber respektvolle Aufmerksamkeit zu schenken. Gleichzeitig lernen wir, uns ehrlich und klar auszudrücken. Als eine Sprache des Lebens können wir die GFK in der Kommunikation mit allen Menschen, egal welchen Alters, unabhängig von ihrem kulturellen oder religiösen Hintergrund in den unterschiedlichsten Situationen anwenden. Mit Geschichten, Erlebnissen und beispielhaften Gesprächssituationen macht Marshall Rosenberg in seinem Buch deutlich, wie sich mithilfe der GFK auch komplexe Kommunikationsprobleme lösen lassen. Für die Neuauflage dieses Bestsellers wurde der Text umfassend überarbeitet und um ein neues Kapitel zum Thema „Konfliktklärung und Mediation“ erweitert. „Das Buch Gewaltfreie Kommunikation kann die Welt verändern. Und wichtiger noch, es kann Ihr Leben verändern.“ – Jack Canfield
Das meinen unsere Kund*innen
Die Welt - eine Anhäufung von Missverständnissen
Bewertung am 16.05.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Rosenberg bezieht sich auf Verarmung, Verelendung, Rassenkonflikte, Kriege und KZs. Für diese Konflikte aber auch für die kleinen alltäglichen will er einen Weg aufzeigen, wie diese zu lösen sind, so dass jedes Bedürfnis zum Zuge kommt.
Seltsam ist es schon, wieso es für so unterschiedliche Konflikte einen Lösungsweg geben soll. Was hat eigentlich das Verhältnis eines KZ-Wächters zu einem KZ-Häftling mit einem Streit zwischen Kindern um ein Sandförmchen zu tun? Um das zu plausibilisieren, tut Rosenberg zunächst mal seinen "Glauben" über den Menschen kund. Danach entspricht "einfühlsames Geben und Nehmen seinem natürlichen Wesen." Da verwundert es, warum es überhaupt Konflikte gibt, wenn doch alle das Gleiche wollen: das Ausleben ihrer "einfühlsamen Natur". Und auch das "Geben und Nehmen" der "einfühlsamen Natur" ist ein merkwürdiges Ding. Was will der Mensch denn geben? Und was ist gewonnen, wenn alle was geben? Bei einem Konflikt ist der Nutzen des einen, der Schaden des anderen. Wenn der eine jetzt (nach)gibt, ist er der Geschädigte, der Konflikt besteht fort.
Zur Harmonie kommt Rosenberg, indem er das, über was sich Menschen streiten für unerheblich erklärt bzw. es als Ausdruck des allgemein menschlichen Bedürfnisses nach "Einfühlung", "Wertschätzung" und "Anerkennung" umlügt. Es gilt also ein großes Missverständnis unter den Konfliktparteien auszuräumen. Es herrscht also "Einfühlung", wenn man das Anliegen seines Gegenübers gründlich ignoriert, um ihm dann den dahinter steckenden Sinn der "eigentlichen Bedürfnisse" nach Wertschätzung zu verpassen.
Mit seiner Methode, "nur zu beobachten und nicht zu interpretieren" bestreitet er, dass ein Urteil über einen Konflikt und die dazugehörigen Interessen möglich und sinnvoll sei. Das große Potential in der Kommunikation soll darin liegen, "dass wir uns auf die Klärung von Beobachtung, Gefühl und Bedürfnis konzentrieren, statt zu diagnostizieren und zu beurteilen." Der Grund eines Schadens soll nicht erklärt werden, weil dies "lebensentfremdend" sei.
So kommt "die Verbindung zu allen anderen Menschen" zu Stande: alles durchstreichen, was einen Konflikt und die Interessen der Beteiligten ausmachen, um nur noch im Wahn einer eingebildeten Gemeinsamkeit zu schweben.
"Wertschätzung und Anerkennung" zu geben ist der große Hit der GFK. Das sei es, was der Mensch eigentlich braucht, denn "eine nicht-wertschätzende Kommunikation ist gewaltsam". Dass es die überhaupt gibt - man erinnere sich, dass alle Menschen eigentlich nur dasselbe wollen - soll sich daraus erklären, dass der Mensch eine falsche (Wolfs-)Sprache gelernt habe, weil es ein schlechtes Menschenbild "angeborener Schlechtigkeit und Mangelhaftigkeit" gibt. Darüber habe der Mensch den Kontakt zu seinen Bedürfnissen verloren, was sich in der Moral ausdrückt. Wie soll ein moralischer Mensch, der gegen das eigene Bedürfnis argumentiert, "den Kontakt zu den Bedürfnissen" verloren haben soll. Er nimmt sie doch wahr, um sie dann abschlägig zu beurteilen.
Die GFK erlaubt sich also zu behaupten, dass bestimmte Inhalte gedacht und gesprochen werden, aber eigentlich eine "falsche Sprache" benutzt wird. Rosenberg will diese Inhalte nicht zur Kenntnis nehmen, sondern als Gutmensch hat er einfach sein besseres Harmoniebild. So einfach geht das. Wie Rosenberg schon sagt:"Unabhängig vom Thema eines Gesprächs gelingt es uns immer besser, unseren eigenen, zugrundeliegenden Bedürfnissen wie auch denen unserer Gesprächspartner auf die Spur zu kommen."
Eine einfühlsame wertschätzende (Giraffen)-Sprache, mit der man also etwas anderes sagt, als man denkt, soll dafür sorgen soll, dass Konflikte gelöst werden. Was ist nun diese "Wertschätzung" bzw. das damit zu befriedigende Anerkennungsbedürfnis oder Selbstwertgefühl, das - nicht nur nach Ansicht der GFK - die Menschheit so dringend nötig hat und mit der wir uns unser Leben wechselseitig so sehr verschönern sollten.
Darüber findet sich bei Rosenberg, obwohl es doch so grundlegend wichtig sei, keine Erklärung. Lediglich darüber, wie es gelingen soll, lässt sich Rosenberg aus. Offensichtlich sieht er es als ein natürliches Bedürfnis wie Hunger an, das einer Erläuterung nicht bedarf. Andererseits gibt er zu erkennen, dass es sich dabei garnicht um ein natürliches Bedürfnis handeln kann. Das "wertgeschätzte" Subjekt wird ja gerade hinsichtlich eines Urteils, das es über sich hat, angesprochen. Es werden Argumente und Gründe geliefert - und seien sie noch so absurd -, um ein positives Urteil über diese Person abzugeben, und diese in ihrer Selbstwertschätzung zu bestärken. Diese Gedanken und Urteile sind das glatte Gegenteil einer von der Natur mitgelieferten Ausstattung der Menschheit. Anerkennung zeigt sich als ein Akt des Willens und Urteilens eines Menschen. Es lohnt sich allerdings, diese Urteile genauer anzuschauen.
Nicht bestritten ist also, dass es das Bedürfnis nach Wertschätzung gibt. Es gründet im Gefühl der Unfähigkeit und Minderwertigkeit, wenn die eigenen Interessen und Bedürfnisse scheitern. Der beschädigte Selbstwert praktiziert das Vorurteil, dass es grundsätzlich in der eigenen Macht liegt, seine Anliegen umzusetzen, egal unter welchen Bedingungen. Es ist das alberne Ideal, dass in einer Gesellschaft, in der die grundlegenden Existenzbedingungen mächtigen ökonomischen Kalkulationen unterliegen, jeder dennoch der Schmied seines Glückes sei. Das Scheitern führt so auch nicht dazu, dessen Gründe zu klären, sondern landet dogmatisch bei einem schlechten Gewissens wegen des "eigenen" Scheiterns. Der Geschädigte braucht dann den Trost der Wertschätzung: dass er irgendwo doch eine tolle, wertvolle Persönlichkeit sei.
Die Praxis der GFK:
Die GFK nutzt in ihrer Praxis das Bedürfnis nach Wertschätzung, um jedes Interesse, das im Ausgangspunkt des Konfliktes noch auftaucht, für relativierbar zu erklären. Die GFK sieht die Lebensverhältnisse außerhalb jeder Kritik. Stattdessen gilt es, als "wertgeschätzter" Mensch "gefühlsmäßig" zurechtzukommen. So wird in GFK-Sitzungen das Ideal der großen Gemeinsamkeit wahrgemacht. In der inszenierten Rührung fallen sich die Teilnehmer um den Hals. Danach geht die praktische Konkurrenz weiter ihren normalen Gang und man hält sich ergänzend den Glauben, dass bei allen Widerlichkeiten und Schädigungen, die Gesellschaft im Kern doch ein großes Gemeinschaftswerk ist.
Die GFK und die Politik:
Die GFK sieht ihr Betätigungsfeld auch in der Politik, um deren "Konflikte zu lösen". In einem Palästinenserlager wird Rosenberg von einem Palästinenser auf die Tränengaslieferungen der USA an Israel zur Kontrolle dieser Lager identifiziert. Er beklagt, dass er Wohnung und Kanalisation und keine Tränengasbomben benötige. Rosenberg begegnet ihm mit seiner "einfühlsamen Methode", indem er erklärt, dass er das Anliegen als Mensch anerkennt und nachfühlen kann, und eigentlich auch die USA nur das Wohl der Palästinenser im Auge hätten: Deren Not sei nur dadurch zustande gekommen, dass die "Amerikaner sich diese Konsequenzen ihrer politischen Entscheidung nicht genau überlegt" hätten. Zufrieden berichtet Rosenberg, dass er von dem Palästinenser zum Essen eingeladen wurde. Diese rührige Geschichte weiß allerdings nicht davon zu berichten, ob der Palästinenser mittlerweile Haus und Kanalisation hat. Das ist für Rosenberg auch nicht das Erfolgskriterium - immerhin ist er in eine "gewaltfreie Kommunikation" getreten.
Dass die GFK nicht daran irre wird, dass Schlächtereien und Verelendung weltweit munter weiter gehen, ist konsequent, wenn diese nur Missverständnisse und im Kern eigentlich ein Schrei nach Liebe sind. Darum ist die GFK bei der Politik nicht unwillkommen, auch wenn sie sich von der GFK in ihren Entscheidungen nicht reinreden lässt. Immerhin pflegt die GFK die Illusion, dass die Härten im zwischenstaatlichen Verkehr und der Ökonomie sich nicht wirtschaftlichen und politischen Zwecken verdanken, sondern eine unnötige Abweichung von sprachlich falsch gewickelten Subjekten sind.
Heilend
Bewertung aus Feldkirchen in Kärnten am 29.08.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Wunderbares Buch,
hat mir sehr geholfen auf meinem Lebensweg.
Ich bin erschrocken, dass wir in unserer Erziehung (in Schule und co) nicht auch nur ansatzweise mit so einem Thema wie der GFK in Behrührung kommen. Dieses Wissen ist absolut heilend und in dieser kaputten Welt mehr als notwendig. Hilft, sich selbst und andere zu ERKENNEN.
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Bewertet: Buch (Taschenbuch)
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