Aus einer abgelegenen Villa in Vermont, USA, wird ein Safe gestohlen, der dummerweise der Russenmafia gehört. Sheriff Wing will das Verbrechen aufklären, bevor die Russen den Dieb erwischen. Das bedeutet eine harte Probe für seine oberste Regel: Im Wettlauf gegen die Zeit ist die wichtigste Fähigkeit Geduld. Deputy Keen, der an Wings Stelle Sheriff werden will, sieht das völlig anders und verspricht, hart durchzugreifen. Erneut zeigt sich Castle Freeman als Meister des Dialogs, des trockenen Humors und der Inszenierung knorriger Provinzcharaktere. In seinem neuen Thriller verbindet er Spannung mit Menschenkenntnis und überzeugender Lebensklugheit.
Das Buch ist der Auftakt der Sheriff-Lucian-Wing-Reihe und das erste Buch, das ich von Freeman gelesen habe – aber bestimmt nicht das letzte.
Wing ist Sheriff über 17 kleine Ortschaften im ländlichen Vermont. In einer Villa, die den Russen gehört, wurde ein Safe gestohlen und Wing muss den Dieb finden, bevor die Russen es tun. Doch Wing hat seine eigene Vorstellung vom Sheriffsein und dazu gehört, sich aus dem Lauf der Dinge rauszuhalten und hinterher aufzuräumen. Wing hat einen unerschütterlichen Glauben daran, dass Menschen nach kleinen Ausrutschern von selbst auf den rechten Weg zurückfinden.
»Sheriffsein ist ungefähr so, als wäre man Rausschmeißer beim Wohltätigkeitsball: Wenn alles normal läuft, hat man nicht viel zu tun.« S.25
Sheriffsein bedeutet, dass seine Waffe in der Sockenschublade liegt, er keine Uniform besitzt und lieber seinen alten Pick-Up fährt, um dem County ein paar Dollar für den Dienstwagen zu sparen. Was ihn auszeichnet, sind Geduld, Fingerspitzengefühl und Toleranz.
Sein Deputy ist da anderer Ansicht und will lieber schnell eingreifen und Duke, einen Kleinkriminellen, verhaften. Doch das ist nicht Wings einziges Problem. Nach einem »kleinen Sparringsmatch«, wie er es nennt, zeigt ihm seine Frau Clemmie mal wieder ihren »Morgenrücken«, was für ihn eine Nacht auf der Couch bedeutet. Wing schläft viel auf der Couch und dort hat er Zeit, über alles nachzudenken.
Und so lässt Freeman seinen Sheriff erzählen. Über sich, die Menschen und über den Ort, in dem manchmal etwas Staub aufgewirbelt wird, der sich dann aber wieder legt. Take it easy. Denn nicht mal ein nackter, an einen Baum gefesselter Russe bringt Wing aus der Ruhe. Sein lakonischer, selbstironischer, trockener Humor und seine Sicht auf die Welt ließen mich oft schmunzeln, ich konnte gar nicht anders, als ihn in mein Herz zu schließen.
Freeman kurzer Roman (186 Seiten) lebt von seien spröde Charakteren, seinen trockenen Dialogen und den vielen, präzise formulierten Details, die zeigen, welch scharfe Beobachtungsgabe der Autor hat. Zum Beispiel erfahren wir Wings Meinung über seinen Schwiegervater, einem Kleinstadtanwalt, dem er nicht gutgenug ist.
»Addison ist das, was an eine Stütze der Gesellschaft nennt – allerdings eine Stütze, deren Außenseite ein bisschen schöner zurechtgemacht ist als die Innenseite.« S.43
Oder ein anderes treffendes Bild, das mich schmunzel ließ, ist seine Unfruchtbarkeit:
»Das Problem war ich. Wie sich herausstellte, hatten meine Spermien viel mit den ausgemergelten Vermonter Farmern meiner Kindheit gemein: Sie waren wenige, kamen kaum über die Runden und hatten nie schwimmen gelernt.« S.103
Wie schön bitte können Bilder sein?!
Ich denke, mehr muss ich nicht sagen. Es war ein Genuss, das Buch zu lesen, das gern 400 Seiten hätte haben dürfen, kurzweilig, sprachlich top und mit Sicherheit unvergesslich.
Wenn ein Sheriff in einem Kriminalfall anders handelt als seine eigene Gemeinde es von ihm erwartet, wird es spannend! Als Sheriff Wing bei einem Einbruch in die Villa der Russenmafia nicht eingriff, wird sein eigener Mitarbeiter hektisch. Ein moderner Western mit einem sympathischen Helden, der mir gezeigt hat: In der Ruhe liegt die Kraft. Ein schöner Lesegenuss mit tollem Humor.
Da reitet mal wieder ein Sheriff durch den Wilden Westen – könnte man meinen. Ist auch irgendwie so, und doch ganz anders. Moderner, zeitgemäßer und doch auch ein bisschen wie die Cowboystiefel auf den Tisch legen und loslesen. Sheriff Wing, der eine durchaus eigene Auffassung von Gesetz und Ordnung hat, wird mit einem undurchsichtigen Fall betraut. Mitten in der Pampa in Vermont wurde in eine Villa eingebrochen und ein Safe gestohlen. Noch dazu randaliert ein nackter Russe, will aber nicht sagen, warum, und der etwas unbesonnene junge Sean Duke, der in der Villa Reparaturarbeiten ausführte, scheint ordentlich in diesem Schlamassel drin zu hängen. Also legt sich Sheriff Wing mit der Russenmafia auf seine eigene Art an, sitzt es aus und wartet ab...
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Aus der Sicht des Sheriffs in einem kleinen County an der Ostküste wird dieser schöne kleine Kriminalroman erzählt. Mit viel Wärme schildert Castle Freeman die spannenden Ereignisse um den Sheriff Wing, der sich auf seine entspannte Art so seine Gedanken macht über die skurrilen Bewohner, dubiose Neureiche, seine Ehe, die Wiederwahl und den Lauf des Lebens. Am Ende löst er alles auf seine ganz eigen Art und Weise, manchmal auch durch einfaches Abwarten.
Der kurzweilig geschriebene Roman macht besonders den Lesern Spaß, die Freude an skurrilen Personen, geschliffenen Dialogen und einer ruhigen Erzählweise haben.
Für mich war er eine echte Entdeckung!
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.