Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten
nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort "Falschbeschuldigung" in der Luft. Jonas’ und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt.
Der Roman »nichts, was uns passiert« thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.
Das Buch von Bettina Wilpert habe ich durch Zufall in meiner Buchhandlung gesehen und direkt mitgenommen. Das ist jetzt knapp zwei Jahre her und bislang war es auf meinem SUB gelegen. Ich kann nicht genau sagen, warum ich wusste, dass das Buch Zeit braucht, um gelesen zu werden, aber irgendwie hatte ich das so im Gefühl. Es war schlussendlich auch so. Ich habe das doch eigentlich sehr dünne Buch (165 Seiten) über mehrere Etappen hinweg im Juli und August gelesen, was vor allem auch daran lag, dass es mir viel Denkstoff geliefert hat.
Die Thematik des Buches finde ich wichtig. Es gibt einige Fakten im Buch selbst, über die ich noch nichts wusste, die mich aber sehr getroffen haben.
Dazu kommt schlussendlich die Diskussion darüber, ob Anna lügt und damit Jonas etwas Böses will, oder ob Jonas trotz seines netten Wesens ein Monster ist.
Ich muss sagen, dass ich weder Anna als weibliche Hauptprotagonistin noch Jonas als männlichen Hauptcharakter etwas abgewinnen konnte. Für mich waren beide keine sehr sympathischen Mitmenschen, was mir aber schlussendlich mit der Storyline sehr geholfen hat. Es war einfacher keinen der beiden wirklich zu mögen, um gleichzeitig einen objektiveren Blick auf die Ermittlungen und die Reaktionen der ganzen Mitmenschen zu erhalten. Ich finde, dass die Autorin mit der Geschichte auf jeden Fall einen wichtigen Punkt in unserer Gesellschaft anspricht, der oft zu kurz kommt, oder sogar totgeschwiegen wird.
Die Erzählerperspektive im Buch ist auch etwas Besonderes. Das Buch wird aus Sicht eines Beamten erzählt, der seine Erinnerungen an die geführten Gespräche mit verschiedenen Personen in Verbindung mit dem Fall wiedergibt. So erhält man nicht nur Einblicke in die Gedanken und Gespräche mit Anna und Jonas, sondern auch aus der Sicht von Jonas Mama oder Annas Schwester.
Nichts, was uns passiert ist ein Buch, das man lesen sollte, vielleicht gerade als junge Frau oder junger Mann, um zu verstehen, wie schnell unsere Gesellschaft an manchen Stellen verurteilt oder beurteilt. Und vielleicht auch, um zu verstehen, was eine mögliche falsche Anschuldigung auslöst oder was eine totgeschwiegene Tat zerstören kann.
Bewertung am 28.05.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Dies Buch tut weh, macht wütend, verzweifelt und hallt noch lange nach.
Zwischen Falschbeschuldigung und Vergewaltigung erfahren wir in einer Art Protokoll verschiedene Ansichten über das, was in der Nacht im Juni passiert ist. Und was jetzt passieren soll.
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Was ist denn da passiert? Und wie konnte das passieren?
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Diese Erzählung hat mich sofort gepackt: Anna und Jonas- was ist das zwischen ihnen? Und was war das, was zwischen ihnen war, als beide sehr betrunken waren? Aus mehreren Perspektiven, auch ihrer eigenen, wird ihr Kennenlernen und ihre Beziehung zueinander beschrieben. In Zeiten der metoo- Debatte ein heißes Thema, ob da nun, einvernehmlich oder nicht, etwas passiert ist. Und wie das Ganze rechtlich bewertet wird, ist durchaus bedenklich.
Anna und Jonas sind so etwas wie Freunde, die gelegentlich miteinander schlafen. Doch eines Abends sind beide so sehr betrunken,dass sie sich beiden nicht mehr ganz an diese Nacht erinnern können. Anna sagt, dass er sie vergewaltigt hat, doch Jonas behauptet das Gegenteil. Wem darf man nun glauben schenken? Wer sagt die Wahrheit? Doch die wichtigste Frage ist wohl: "Wie geht die Gesellschaft, die Polizei und das Gericht mit diesen zwei Aussagen um?"
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