William Lovell
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Details

Format

ePUB

Kopierschutz

Nein

Family Sharing

Ja

Text-to-Speech

Ja

Erscheinungsdatum

14.12.2017

Verlag

Musaicum Books

Seitenzahl

454 (Printausgabe)

Dateigröße

884 KB

Sprache

Deutsch

EAN

9788027238668

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Die Ich-Exesse des William Lovell

Jérôme aus Bad Eilsen am 11.06.2014

Bewertungsnummer: 846314

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

William Lovell, der Reflexionsvirtuose, der sich und seine Empfindungen ständig analysiert, dessen Ich sich durch seelische Zergliederungen unentwegt zersplittert, um sich in einer neuen Form zu manifestieren, spürt in sich und der Welt, einen unbestimmten Abgrund, ein fehlendes Fundament, wodurch Sinn und Bedeutung, nur als vom Menschen geschaffene Seifenblasen erscheinen, denen ein stabiler Boden jedoch fehlt. Genau diesen fehlenden Boden, wusste er sich während seiner Kindheit mit einem romantischen Blendwerk zu überdecken, um eine schonende Distanz zur Welt aufzubauen und so ihre Rätselhaftigkeit zu wahren. Er zehrte von den Produkten seiner eigenen Einbildungskraft, die seiner verträumten Welt ein ästethisches Gewand anlegte, um sich von ihrer unbegreiflichen Schönheit verzaubern zu lassen. " Bis jetzt ist mein Leben ein ununterbrochener Freudentanz gewesen " heißt es in einem Brief an seinen Freund Eduard, der auf die anstehende Reise durch Europa verweist. Doch dieser blickt er skeptisch entgegen, denn er ahnt, dass sein bis dahin imaginiertes Gemälde einer phantasierten Welt, bröckeln und ein desillusionierender Eindruck zurückbleiben wird, wenn er sagt " ich ahne eine Zeit, in welcher mir meine jetzigen Empfindungen wie leere Träume vorschweben werden ". Seine Vermutungen werden sich bestätigen und zeigen was passiert, wenn ein Romantiker aus seinem langen Traum erwacht. Denn Anstelle seiner nach außen projizierten Phantasie, wird er während seiner Reise seine Einbildungskraft fortwährend nach innen richten und sich in ein Versuchsobjekt umfunktionieren, in dem er, Akteur und Betrachter in einer Person sein wird. Ständig untersucht er dann seine Empfindungen und Erkenntnisse, im Rahmen eines permanenten Selbstbeobachtungsprozesses, um die daraus resultierenden Veränderungen für seinen Charakter zu erkennen, der sich damit fortlaufender Neudefinierungen, aber auch Reduzierungen unterzieht. Sein Wesen stellt ein immerwährendes zu bestimmendes Gefäß dar, dessen Form kontinuierlich Struktur erhält, nur um anschließend wieder zu zerfließen, sodas sein Seelenzustand während der Reise nie zur Ruhe kommt. Anstatt wie einst, in den Freuden des Lebens aufzugehen, spürt er nun auch in den vollkommensten Momenten, eine wehmütige Sehnsucht, die ihn daran hindert sich von der Welt verzaubern zu lassen. Es ist seine Nüchternheit, die hinter allen Genüssen, wie der Liebe, den Trick, die Mechanik sucht und damit alles ins Nichtige verwandelt. Er, der einst die Menschen verachtete, " die mit ihrer nachgemachten kleinen Sonne, in jede träumliche Dämmerung hineinleuchten und die lieblichen Schattenphänomene verjagen ", gehört nun selber zu den hinter den Vorhang blickenden Leute. William, der sich einst eines intuitiven Zuganges zur Welt bediente, hat sich nun in einen Erkenntnistheoretiker verwandelt, der seine Sinneseindrücke analysiert und die Welt systematisch auseinandersetzt. " Wie mit einem Zauberstabe schlägt der Mensch in die Wüste hinein und plötzlich springen die feindseligen Elemente zusammen " , schreibt er an Rosa und entwickelt damit Theorien, wie sie von Fichte und dem deutschen Idealismus später weiterentwickelt werden. Die Welt, als Produkt der Einbildungskraft erachtend, hat sich für ihn in ein Possenspiel verwandelt, in dem es keine Werte, kein Gut und Böse gibt, in dem alles Einerlei ist und einem blinden Willen unterliegt. Für ihn sind Meinungen, nur in Worte verpackte Gefühle, die eine vermeintliche Mannigfaltigkeit vortäuschen, doch dem Betrachter im grunde nur eine andere Perspektive auf das selbe Portrait geben. Der Mensch ist für ihn nichts weiter als ein Rollenspieler, der von unsichtbaren Drähten bewegt wird und seinen Leidenschaften bedingungslos ausgeliefert ist. Lovell lebt den romantischen Nihilismus, der ihn zunehmend in eine schwere Melancholie versenkt, wodurch eine zeitweilige Todessehnsucht, als Flucht vor der abgrundartigen Wirklichkeit, entsteht. Selbst die Liebe, erscheint ihm nach und nach als eine Illusion, die für ihn ebenfalls nur einen Teil in einem Räderwerk darstellt und als Motor für die Bewältigung des eigenen Lebens fungiert. Die zunehmende Gefühlszersetzung und Vervielfältigung des Ichs führt ihn immer tiefer in die Verzweifelung, aber auch in eine Geheimgesellschaft, in der er am Ende resignierend erkennen muss, wer die eigentlichen Fädenzieher hinter seinen Gedankensystemen waren und er schmerzlich herausfindet, dass er Teil einer Intrige war. Ludwig Tieck, der mit vier die Bibel und mit vierzehn die kleine Bibliothek des Vaters ausgelesen hatte, schrieb seinen Lovell während des Studiums, um endlich etwas Eigenes zu erschaffen. Es ist erstaunlich mit welcher Bildgewaltigkeit er die Empfindungen der Seele zu beschreiben vermochte und dabei so viele Motive, späterer Autoren und Philosophen schon beinhaltete. So finden wir große Parallelen zu Dostojewskis Kellermenschen, zu Nietzsches Nihilismus und dessen moralischen Beschreibungen, aber auch zu Sartre und seiner Philosophie, des Rollenspielenden Menschen und seiner Angst vor der Freiheit. Ludwigs William Lovell stellt ein literarisches Meisterwerk dar, welches leider vollkommen unbekannt in der Geschichte zurückgeblieben ist.
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Die Ich-Exesse des William Lovell

Jérôme aus Bad Eilsen am 11.06.2014
Bewertungsnummer: 846314
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

William Lovell, der Reflexionsvirtuose, der sich und seine Empfindungen ständig analysiert, dessen Ich sich durch seelische Zergliederungen unentwegt zersplittert, um sich in einer neuen Form zu manifestieren, spürt in sich und der Welt, einen unbestimmten Abgrund, ein fehlendes Fundament, wodurch Sinn und Bedeutung, nur als vom Menschen geschaffene Seifenblasen erscheinen, denen ein stabiler Boden jedoch fehlt. Genau diesen fehlenden Boden, wusste er sich während seiner Kindheit mit einem romantischen Blendwerk zu überdecken, um eine schonende Distanz zur Welt aufzubauen und so ihre Rätselhaftigkeit zu wahren. Er zehrte von den Produkten seiner eigenen Einbildungskraft, die seiner verträumten Welt ein ästethisches Gewand anlegte, um sich von ihrer unbegreiflichen Schönheit verzaubern zu lassen. " Bis jetzt ist mein Leben ein ununterbrochener Freudentanz gewesen " heißt es in einem Brief an seinen Freund Eduard, der auf die anstehende Reise durch Europa verweist. Doch dieser blickt er skeptisch entgegen, denn er ahnt, dass sein bis dahin imaginiertes Gemälde einer phantasierten Welt, bröckeln und ein desillusionierender Eindruck zurückbleiben wird, wenn er sagt " ich ahne eine Zeit, in welcher mir meine jetzigen Empfindungen wie leere Träume vorschweben werden ". Seine Vermutungen werden sich bestätigen und zeigen was passiert, wenn ein Romantiker aus seinem langen Traum erwacht. Denn Anstelle seiner nach außen projizierten Phantasie, wird er während seiner Reise seine Einbildungskraft fortwährend nach innen richten und sich in ein Versuchsobjekt umfunktionieren, in dem er, Akteur und Betrachter in einer Person sein wird. Ständig untersucht er dann seine Empfindungen und Erkenntnisse, im Rahmen eines permanenten Selbstbeobachtungsprozesses, um die daraus resultierenden Veränderungen für seinen Charakter zu erkennen, der sich damit fortlaufender Neudefinierungen, aber auch Reduzierungen unterzieht. Sein Wesen stellt ein immerwährendes zu bestimmendes Gefäß dar, dessen Form kontinuierlich Struktur erhält, nur um anschließend wieder zu zerfließen, sodas sein Seelenzustand während der Reise nie zur Ruhe kommt. Anstatt wie einst, in den Freuden des Lebens aufzugehen, spürt er nun auch in den vollkommensten Momenten, eine wehmütige Sehnsucht, die ihn daran hindert sich von der Welt verzaubern zu lassen. Es ist seine Nüchternheit, die hinter allen Genüssen, wie der Liebe, den Trick, die Mechanik sucht und damit alles ins Nichtige verwandelt. Er, der einst die Menschen verachtete, " die mit ihrer nachgemachten kleinen Sonne, in jede träumliche Dämmerung hineinleuchten und die lieblichen Schattenphänomene verjagen ", gehört nun selber zu den hinter den Vorhang blickenden Leute. William, der sich einst eines intuitiven Zuganges zur Welt bediente, hat sich nun in einen Erkenntnistheoretiker verwandelt, der seine Sinneseindrücke analysiert und die Welt systematisch auseinandersetzt. " Wie mit einem Zauberstabe schlägt der Mensch in die Wüste hinein und plötzlich springen die feindseligen Elemente zusammen " , schreibt er an Rosa und entwickelt damit Theorien, wie sie von Fichte und dem deutschen Idealismus später weiterentwickelt werden. Die Welt, als Produkt der Einbildungskraft erachtend, hat sich für ihn in ein Possenspiel verwandelt, in dem es keine Werte, kein Gut und Böse gibt, in dem alles Einerlei ist und einem blinden Willen unterliegt. Für ihn sind Meinungen, nur in Worte verpackte Gefühle, die eine vermeintliche Mannigfaltigkeit vortäuschen, doch dem Betrachter im grunde nur eine andere Perspektive auf das selbe Portrait geben. Der Mensch ist für ihn nichts weiter als ein Rollenspieler, der von unsichtbaren Drähten bewegt wird und seinen Leidenschaften bedingungslos ausgeliefert ist. Lovell lebt den romantischen Nihilismus, der ihn zunehmend in eine schwere Melancholie versenkt, wodurch eine zeitweilige Todessehnsucht, als Flucht vor der abgrundartigen Wirklichkeit, entsteht. Selbst die Liebe, erscheint ihm nach und nach als eine Illusion, die für ihn ebenfalls nur einen Teil in einem Räderwerk darstellt und als Motor für die Bewältigung des eigenen Lebens fungiert. Die zunehmende Gefühlszersetzung und Vervielfältigung des Ichs führt ihn immer tiefer in die Verzweifelung, aber auch in eine Geheimgesellschaft, in der er am Ende resignierend erkennen muss, wer die eigentlichen Fädenzieher hinter seinen Gedankensystemen waren und er schmerzlich herausfindet, dass er Teil einer Intrige war. Ludwig Tieck, der mit vier die Bibel und mit vierzehn die kleine Bibliothek des Vaters ausgelesen hatte, schrieb seinen Lovell während des Studiums, um endlich etwas Eigenes zu erschaffen. Es ist erstaunlich mit welcher Bildgewaltigkeit er die Empfindungen der Seele zu beschreiben vermochte und dabei so viele Motive, späterer Autoren und Philosophen schon beinhaltete. So finden wir große Parallelen zu Dostojewskis Kellermenschen, zu Nietzsches Nihilismus und dessen moralischen Beschreibungen, aber auch zu Sartre und seiner Philosophie, des Rollenspielenden Menschen und seiner Angst vor der Freiheit. Ludwigs William Lovell stellt ein literarisches Meisterwerk dar, welches leider vollkommen unbekannt in der Geschichte zurückgeblieben ist.

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