Fee, 57, befindet sich im Ausnahmezustand: Ihr Gatte Teddy ist ungeplant gestorben! Nun hängt sie auf dem Sofa rum und übersteht die Tage nur mit Chips, Prosecco, Musik und Seriengucken. Am Ende eines einsamen Silvesterabends steht plötzlich Nachbarin Claudine vor der Tür. Die energische Sechzigjährige bringt Fees Dasein mit ihrer Lebenslust durcheinander. Sie macht sogar den absurden Vorschlag, mit ihr und der 72-jährigen Mary, die für den Seniorentriathlon trainiert und sehr frei über die Liebe denkt, eine WG zu gründen. Fee stürzt sich ins Leben, stolpert über die Leine eines hustenden Mopses, verknallt sich in Winnetou - und schneidet endlich alte Zöpfe ab!
Ein Buch, bei dem man beim Lesen Musik hört, ganz ohne Radio
Bewertung aus Nürnberg am 20.01.2021
Bewertungsnummer: 1429624
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Der kurzweilige Roman vermittelt die Botschaft: Glaub an dich, nutze deine Talente, dann wird am Ende doch noch alles gut. Durch die vielen Songtextzeilen in der Story, die sich wie Ohrwürmer in mein Gehirn bohrten, habe ich gelesen und gleichzeitig gesummt. Eine grandiose Mischung. So eine gute Laune beim Lesen hatte ich schon lange nicht mehr. Wer von Carla Berling schon das Ebook "Vom Kämpfen und vom Schreiben" gelesen hat, erkennt, dass manche Enttäuschungen und Hoffnungen, die die Protagonistin namens "Fee" hier durchlebt, auch der Autorin widerfahren sind. Das macht die Geschichte - trotz aller Fiktion - authentisch und so sympathisch.
Da hat es Felicitas Branding, genannt Fee, aber heftig erwischt. Ihren Job in einem Bekleidungsgeschäft hat sie gekündigt, um mit ihrem Mann Teddy nach dessen Renteneintritt durch die Welt zu reisen und nun stirbt Teddy plötzlich und unerwartet. Die Neu-Witwe Fee fällt in ein tiefes, moralisches Loch, das auch durch die nun anstehenden finanziellen Probleme nicht besser wird. Fee hat weder Kraft noch Mut, mit ihren 57 Jahren ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Doch wie durch ein Zeichen steht ihre neue Nachbarin Claudine zu Silvester urplötzlich vor ihrer Wohnungstür. Mit diesem Besuch beginnt sich Fees Leben langsam aber sicher zu ändern. Als sie dank eines Hundes namens „Taxi“ vom Rad geholt wird und Fee den Besitzer des Hundes mit Sternchen vor den Augen sieht, passiert etwas in Fee, das sie für ihr Leben nicht mehr zu träumen gewagt hätte.
Carla Berlings Buch „Klammerblues um zwölf“ hörte sich für mich auf dem Klappentext nach einer lustigen Geschichte über ältere Damen an. Das Cover übte auf mich den gleichen Eindruck aus. Doch ich muss sagen, die Überraschung ist gelungen, denn: Lustig - ja, ältere Damen – nein! Diese Bezeichnung trifft weder auf Fee noch auf ihre Bekannten zu. Auch das Coverbild macht keiner der Protagonistinnen ein Kompliment. Doch dazu später mehr.
In Fee sehen sich sicher viele Frauen wider: Jung geheiratet, eigene Träume der Kinder wegen nach hinten geschoben, wieder in den Beruf eingestiegen, immer auf die geschaffene finanzielle Sicherheit verlassen, Freunde, die eher Bekannte sind und dann kommt der große Knall. Alles ist nach dem Tod des Partners anders. Ja wer denkt da nicht erst einmal an Selbstmitleid und Vergraben?
Keiner kann sich den berühmten Tritt in den Allerwertesten selbst verpassen. In dieser Geschichte kommt dieser Part Claudine (60), der Nachbarin, und Mary (72), einer ihrer Freudinnen, zu. Fee, die ihre Sätze gern mit „Ja, aber…“, „Nein, weil…“ und „Früher…“ beginnt, erfährt von den Beiden, dass auch andere Menschen Probleme und Leid im Leben erfahren und sich wieder zurück gekämpft haben, ohne den Spaß im Leben verloren zu haben. Klar, fällt es nicht leicht, eingelaufene Wege zu verlassen, doch Fee schafft es, die Angst vor Neuem, sicher auch ihrer finanziellen Lage wegen, langsam zu überwinden und zieht mit den zwei Frauen in eine WG. Diese strotzt nur so von Lebensmut und Freundschaft. Fee lernt nun langsam, sich auf andere und ihr unbekannte Dinge zu verlassen. Dabei hat sie eine Gabe, die Liebe zur Musik und ihre Fähigkeit, damit Gefühle auszudrücken. Wie oft frage ich mich, ob sie nun endlich mal kapiert, was ihr da gegeben wurde und es einsetzt? Der Weg dahin war lang, aber letztendlich sehr erfolgreich.
All das schildert die Autorin unheimlich witzig, mit allen Höhen und Tiefen, auch traurige Töne sind dabei, um gleich wieder mit der Bedienung aller Klischees ums Eck zu kommen. Selbst der alte Zopf ist dabei. Und hier haben wir den Haken im Zusammenhang mit dem Cover gefunden: Ich erkenne auf dem Cover eine ältere kurzhaarige Dame. Fee trug aber einen recht langen Zopf bis zum Tag X und dann dürfte sie wohl eine rattenscharfe Frisur gehabt haben. Nun, wer ist auf dem Cover zu sehen? Ich bin irritiert… Kleiner Punktabzug dafür.
Damit habe ich den einzigen Kritikpunkt am Buch erwähnt, was ich aber auch als Meckern auf hohem Niveau bezeichne.
Mein Fazit: Ein Buch über Lebenslust, Mut zu neuen Wegen, das Muss zum Verwirklichen von Träumen, Akzeptanz von anderen Lebenswegen, Freundschaft – und das alles auch im Alter. Das Leben ist einfach schön!
Stopp, noch ein Kritikpunkt! Nein, keine Kritik, nur eine Anregung: Wann erscheint Fees Mucke auf CD zum Download? Die wäre echt der Knaller!
"Es war für mich ein Fest... " sagt die Autorin über ihr Buch. Ganz meine Meinung!
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ein Buch voll mit Pflichtbewusstsein und Ungehorsam, Lachen und auch Weinen, ernsten wie auch albernen Momenten, Freundschaft, liebevoller Fürsorge, tatkräftiger Unterstützung, bedingungslosem Rückhalt und vorallem auch gespickt mit wunderbaren Ohrwürmern!
Ein Buch ganz nach meinem Geschmack.
Sogar das Meer wird nicht fehlen
Einzig und allein der wage angedeutete Ausblick, auf das was noch kommt, am Ende der Kapitel, nervte mich schrecklich! Sowas braucht, meiner Meinung nach, kein Buch!
Dennoch ein so lebenskluges und witziges, wie auch ernstes Buch, voll mit Ohrwürmern, mit der mir sehr ähnlichen Protagonistin Fee (auch wenn uns noch ein paar Jährchen trennen *lach), die feststellt, dass Freunde alles können!
"Es war für mich ein Fest... " sagt die Autorin über ihr Buch. Bin ganz ihrer Meinung!
PS: Das Cover passt nicht zum Buch! Warum? Finden sie es heraus
Oder kommen sie in die Buchhandlung und ich werde es Ihnen verraten!
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