Nach »Die Bücherdiebin« der langerwartete neue Roman von Markus Zusak: unerwartet, aufwühlend und wunderschön.
Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder.
Markus Zusak hat mich hier wieder einmal in seinen Bann gezogen.
Sein Schreibstil ist einfach schön. Er beschreibt sehr wortgewaltig und findet erstaunlich passende und kreative Ausdrücke für seine Geschichte. Manche Sätze musste ich daher zweimal lesen, um die Genialität und Klarheit dahinter zu erkennen, aber wenn ich sie dann hatte, trafen die Worte es perfekt.
Das Buch hat mich auch zuerst etwas verwirrt. Mir war nicht direkt klar, wer der Erzähler ist und in welcher Beziehung er zu den anderen steht. Auch wusste ich nicht direkt, wessen Geschichte hier erzählt werden soll. Zudem sprang der Erzähler auch in den Zeiten immer sehr häufig, was es zum Teil schwierig machte zu folgen.
Gleichzeitig machte das aber auch die Spannung des Buches aus. So wurden nach und nach die Geheimnisse der Familie aufgedeckt und bis zum Schluss gar es noch verwunderliche Dinge, die auch erst ganz zum Schluss einen Sinn ergaben. Man entdeckte quasi Schritt für Schritt die Familiengeschichte der Jungs.
Es ist ein wunderschönes Buch über eine besondere Familie und die Kunst der Vergebung. Nicht nur bei anderen, sondern vor allem bei sich selbst.
Eine spannende Geschichte von fünf Brüdern
Emma Zecka am 06.01.2022
Bewertet: Hörbuch (MP3-CD)
Leider ist es sehr schwer, den Inhalt zu beschreiben, ohne zu spoilern. Deswegen wird diese Rezension vermutlich eher allgemeiner. Es geht um den Alltag von fünf Brüdern und derem Weg zum Erwachsenwerden. Der Roman wird aus der Perspektive des ältesten Bruders, nämlich Matthew, erzählt. Im Mittelpunkt steht aber vor allem die Geschichte seines jüngeren Bruders Clay. (Ihr merkt, es gibt viele Brüder und viele Namen). Clay hat nämlich eine schwere Aufgabe vor sich. Er muss die Familie wieder zusammenbringen.
Der Einstieg in die Handlung fiel mir recht schwer. Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir alle fünf Brüder auf einmal kennenlernen und uns Markus Zusak quasi direkt in die Handlung hineinwirft. Während ich noch damit beschäftigt war, mir zu merken, wie die Brüder heißen, gab es bereits den ersten Zeitsprung und wir lernen die Eltern der Brüder kennen.
Doch wenn ihr einmal in der Handlung drin seid, könnte es schwer werden, dieses Hörbuch von den Ohren zu nehmen. Das zentrale Thema des Hörbuches ist Liebe auf verschiedenen Ebenen. Brüderliebe, Liebe zwischen jungen Leuten, zu seinen Haustieren oder auch zu einem Hobby, das einen völlig ausfüllen kann.
Obwohl die Brüder Matthew und Clay als Hauptfiguren sehr im Mittelpunkt der Handlung stehen, schafft es Markus Zusak die anderen Brüder als tolle Nebenfiguren im Hörbuch zu platzieren. Er hat ihnen Eigenschaften mit Wiedererkennungswert geschenkt, sodass ich unbedingt wissen wollte, wie ihre Leben weitergehen.
Was mir gut gefällt ist, dass es diesbezüglich keine offenen Fragen im Hörbuch gibt. Es hätte mich nämlich wirklich geärgert, wenn die Handlung einfach an einer bestimmten Stelle aufhört.
Was ich etwas ungewöhnlich fand, war wie das Thema Gewalt in die Handlung eingebaut war. Wie das bei Jungs nun mal so ist, gibt es ziemlich viele Prügeleien. Dennoch ist es klar, dass Gewalt hier nicht als Machtdemonstration genutzt wird, sondern es mehr darum geht, den raueren Umgang zwischen den Brüdern zu beschreiben. Da es in diesem Hörbuch aber um so viel mehr geht, als um die Prügeleien zwischen den Brüdern und diese auch nicht detailliert beschrieben werden, habe ich oben im Steckbrief keine Triggerwarnung eingebaut.
Die Hörbuchgestaltung ist einfach genial. Der RandomHouse Audio Verlag hat den Titel ungekürzt produziert. Es wäre wirklich schwer gewesen, bei dieser Handlung einen Teil wegzulassen. Der Titel wird von Johannes Klaußner gelesen. Hört euch unbedingt die Hörprobe an. Die erste Schwierigkeit besteht nämlich darin, den fünf Brüdern eigene Stimmen zu geben. Dass Johannes Klaußner das hinbekommen hat, hat mir den Einstieg ins Hörbuch ziemlich erleichtert. Durch seine Interpretation der Brüder, hat er es auch geschafft, deren Charakter zu untermalen und somit runder zu machen.
Johannes Klaußner hat eine tolle Lesegeschwindigkeit. Wenn es wieder ein kleines Chaos zwischen den Brüdern gibt, liest er schnell und greift die Dynamik der Handlung gekonnt auf. Wenn es ernst und nachdenklich wird, liest er langsamer und legt mehr Wert auf seine Betonung und verleiht dem Gesagten somit Nachdruck.
Markus Zusaks Schreibstil fordert mich immer etwas heraus. Er schafft es nicht nur, eine tolle Atmosphäre aufzubauen, sondern baut wirklich viele sprachliche Bilder ein. Einige der Bilder wie das der zu bauenden Brücke fand ich treffend gewählt und im gesamten Hörbuch auch gut umgesetzt. Dann gab es aber viele sprachliche Bilder, die ich zwar gehört, aber nicht verstanden habe. Sie blieben einfach so im Raum stehen und ich wusste nicht, ob sie wichtig sind oder nicht. Teilweise hat es mich frustriert, weil ich das Gefühl hatte, dass ich einen Teil der Handlung noch nicht ganz begreife. Deswegen werde ich das Hörbuch wahrscheinlich auch irgendwann nochmal hören.
Was mir aber neben der aufgebauten Atmosphäre ebenfalls gut gefällt sind seine Dialoge. Markus Zusak schafft es, alle Brüder anders klingen zu lassen. Das hat mich ziemlich beeindruckt.
Unsere Buchhändler*innen meinen
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Ich habe so lange darauf gewartet, dieses Buch endlich in der Paperback-Version zu sehen und Tadaaaa! Hier ist es!
Die Geschichte erzählt von fünf Brüdern, die alles verloren haben und nun, jeder für sich allein, auf der Suche sind.
Auf der Suche nach einem Sinn, nach Wahrheit und nach einem Weg, mit der Vergangenheit abzuschließen. Doch nur einer von ihnen wagt es, eine Brücke zurück zur Vergangenheit zu schlagen, und somit auch zurück zu seinen Brüdern.
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Mehr als 10 Jahre sind seit dem deutschen Erscheinen von Markus Zusaks Bestseller "Die Bücherdiebein" vergangen... und das Warten hat sich gelohnt!
Die Handlung entfaltet sich zunächst extrem langsam, um den Leser schließlich ins Mark zu treffen. Unglaublich sprachmächtig und poetisch erzählt das Buch von dem jungen Clay und seinen vier Brüdern, die fast alles verloren haben und dennoch nicht aufhören, umeinander und miteinander zu kämpfen. Der Roman liest sich wie aus der Zeit gefallen, es geht um Schmerz, Liebe, Familie, Zusammenhalt und Verlust - und um Clays unermüdliches Ringen um Versöhnung. Ein Buch für geduldige Leser, die diese sprachliche und emotionale Wucht zu schätzen wissen. Brutal, schräg, tragisch und berührend - die Brüder Dunbar vergisst man nicht so schnell.
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